Das Leben in Suffolk in den 1930er Jahren
Edith Mather lebt mit ihrer Familie auf einer Farm in Suffolk. Statt Kontakte mit Schulfreunden zu haben, liest sie lieber. Als sie dann eines Tages der Journalistin Constanze begegnet, ändert sich das. ...
Edith Mather lebt mit ihrer Familie auf einer Farm in Suffolk. Statt Kontakte mit Schulfreunden zu haben, liest sie lieber. Als sie dann eines Tages der Journalistin Constanze begegnet, ändert sich das. Sie bewundert die selbstbewusste Frau auch für ihren Mut, in Männerhosen herumzulaufen. Constanze stammt aus der Großstadt London aber ist sich nicht zu schade, bei der Arbeit auf dem Feld mitzuhelfen. Bis, ja bis ihr wahres Ansinnen zutage tritt und für Aufruhr und Streitigkeiten in dem kleinen Dorf sorgt.
Der #dumontbuchverlag hat auch hier wieder ein Cover gewählt, welches sich wohltuend von vielen anderen Ausgaben hervorsticht. Die Ich-Erzählerin Edith berichtet von ihren Problemen mit den Eltern und in der Schule. Erstaunlich für mich war, dass schon damals das giftige Jakobskraut vernichtet wurde. Also schon bekannt war, wie es schädlich es auf die Leber von Mensch und Tier wirkt. Es stellt sich also die Frage, warum es bis vor wenigen Jahren in Deutschland noch an Randstreifen von Autobahnen gesät wurde. Die Autorin hat nicht nur hier faktenreich erzählt. Auch etliche Beobachtungen zu Pflanzen und Tieren sind gelungen.
Ich gebe ehrlich zu, dass mir der Sinn der Handlungen erst so richtig klar wurde als ich den Epilog las. Bildhaft und lebendig schreibt die Autorin über das Leben zwischen den Weltkriegen. Die Armut der Landbevölkerung, der überdurchschnittliche Alkoholkonsum und die dadurch entstehenden Auseinandersetzungen sind logische Schlussfolgerung von Hunger und Not. Es ist keineswegs ein Buch, welches sich nebenbei lesen lässt. Dazu ist es zu wertvoll und die Botschaft zu eindringlich.