Gelungener Abschluss
„...Scheint so, als würde ich nun auf Abdul hören...“
Das klingt bei Matthes sehr pragmatisch. Als Gefangener beim Sultan gelandet, gelingt es ihm, seinen wahren Stand zu verbergen. Als er dann Sultan ...
„...Scheint so, als würde ich nun auf Abdul hören...“
Das klingt bei Matthes sehr pragmatisch. Als Gefangener beim Sultan gelandet, gelingt es ihm, seinen wahren Stand zu verbergen. Als er dann Sultan Süleyman das Leben rettet, weil er einen feigen Angriff rechtzeitig registriert, wird er als Tierpfleger eingestellt.
Währenddessen macht sich Yana von Wien aus auf den Weg nach Belgrad, um dort Kaffeebohnen zu kaufen.
Die Autorin hat auch im zweiten Teil eine spannende Geschichte erzählt. Neben den historischen Gegebenheiten spielen hier Verrat und Intrigen eine besondere Rolle.
Nach dem ersten Kapitel kommt eine kurze Wiederholung der letzten Szenen von Teil 1.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er passt sich den Gegebenheiten an. Sehr deutlich wird die Boshaftigkeit von Frau Gohar. Sie hofft, dass Yana nie wieder in Wien erscheint. Damit hat sie aber Yanas Begleiter Mustafa in eine schwierige moralische Situation gebracht. Einerseits ist er Yana dankbar für alles, was sie für ihn getan hat, andererseits ist Gohars Drohung nicht ohne. Wie wird er sich entscheiden?
Aus Teil 1 weiß ich ja schon, dass Yana bei dem Sultan Matthes erkennt. Er allerdings zeigt keinerlei Reaktion. Dafür hat er gute Gründe.
Eingebettet sind weitere Lebensbeschreibung, so die von Veronica, die Yana auf der Reise kennenlernt. Ihre Gedanken zeigen eine besondere Wahrheit:
„...Aber manchmal muss man auf den Ruhm verzichten, wenn man ihn auch noch so sehr herbeisehnt...“
Während Yana an einem Scheideweg steht, gibt sich Gohar alle Mühe, das Kaffeehaus in ihren Besitz zu bringen. Die Hochzeit ihrer Tochter Tamar mit dem Sohn des Bürgermeisters scheint dafür ein probates Mittel.
Sehr schön werden die Anlagen im Reiche des Sultans beschrieben. Doch für die Frauen im Harem stellt sich die Zukunft so dar:
„...Eine Sklavin. Eine Gefangene in einem goldenen Käfig, aus dem es kein Entrinnen gab...“
Obwohl sich nicht nur Georg liebevoll um Yanas kleine Tochter kümmert, durchzieht deren Sehnsucht nach der Mutter die Geschichte wie ein roter Faden. Sehr schön fand ich das Märchen, dass Georg dem Mädchen erzählt hat. Es steckt voller Hoffnung.
Natürlich spielen auch Kriegsereignisse und insbesondere die Schlacht um Belgrad eine Rolle.
Ein aussagekräftiges Nachwort und ein Glossar runden das Buch ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.