Cover-Bild Karma Highway (DuMont True Tales)
8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Reiseverlag
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 05.04.2017
  • ISBN: 9783770169702
Michael Obert

Karma Highway (DuMont True Tales)

Eine Höllenfahrt in die Seele Indiens
Eine 2000 Kilometer lange Reise mit dem Lastwagen von Kalkutta nach Mumbai, mitten hinein in ein Universum, in dem Karma wichtiger ist als intakte Bremsen und Millimeter über Leben und Tod entscheiden. Kann man Indien verstehen? Michael Obert ist bereit, alles dafür zu riskieren.

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Lesejury-Facts

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Veröffentlicht am 29.01.2018

Grammatik des Highway 6 - Quer durch Indien. Eine eindrückliche Reportage.

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Eine 2000 Kilometer lange Reise mit dem Lastwagen von Kalkutta nach Mumbai, mitten hinein in ein Universum, in dem Karma wichtiger ist als intakte Bremsen und Millimeter über Leben und Tod entscheiden. ...

Eine 2000 Kilometer lange Reise mit dem Lastwagen von Kalkutta nach Mumbai, mitten hinein in ein Universum, in dem Karma wichtiger ist als intakte Bremsen und Millimeter über Leben und Tod entscheiden. Kann man Indien verstehen? Michael Obert ist bereit, alles dafür zu riskieren.

Michael Obert ließ mit 27 Jahren auf dem Amazonas seine Karriere als Manager hinter sich und wurde zum Reisenden. Heute gehört er zu den bekanntesten Reportern im deutschsprachigen Raum, u.a. ausgezeichnet mit dem Deutschen Reporterpreis und dem Otto Brenner Preis. Sein Regiedebüt, der Kinofilm »Song from the Forest«, wurde mit mehreren internationalen Dokumentarfilmpreisen prämiert und schaffte es 2016 in die Vorauswahl für die Oscars. (Quelle: Dumont)

Der Autor:

Michael Obert studierte Betriebswirtschaft und machte Karriere als Jungmanager, bis er kündigte und zu einer zweijährigen Reise durch Lateinamerika aufbrach.
Anschließend begann er ein neues Leben als Buchautor und Journalist und berichtet seither vor allem aus Afrika und dem Nahen Osten.

Seine Reportagen erscheinen unter anderem in Süddeutsche Zeitung Magazin, DIE ZEIT und ZEIT Magazin, GEO, National Geographic und Greenpeace Magazin sowie in internationalen Medien wie Sunday Times Magazine (London), The Journal (New York), Das Magazin (Zürich), GQ France, Courrier International (Paris), Dagens Næringsliv (Oslo) und Himal Southasian (Katmandu).

Sein Regiedebüt Song from the Forest wurde mit mehreren internationalen Dokumentarfilmpreisen ausgezeichnet und schaffte es 2016 in die Vorauswahl für die Oscars.

Als Afrika-Experte, interkultureller Trainer und Coach berät Michael Obert weltweit Politik, Wirtschaft und Organisationen und verleiht dem afrikanischen Kontinent in deutschen Medien eine Stimme.

2017 gründete Michael Obert die Reporter-Akademie Berlin. (Quelle: www.obert.de)

Reflektionen:

Michael Obert ist von Westbengalen, quer durch Indien gereist. Er reiste in einem Lastwagen, einem von 6 Millionen in Indien, die dreiviertel des Warenverkehrs ausmachen, auf dem Highway Nr. 6. Auf Spurensuche, das weite Land des Subkontinents und das Milliardenvolk zu enträtseln, fuhr er im Laster (Tata) von Sitaram, von Kalkutta nach Mumbai. Von Ost nach West, auf einem angeschweißten Campingstuhl durch ein Land, wo ein Verkehrsinfarkt zum Alltag gehört und wo Karma wichtiger ist, als Sicherheitsabstand. 1600 Kilometer in sieben Tagen bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h.

Michael Obert erhält an Sitarams Seite tiefe Einblicke in das Leben des Lastwagenfahrers, der nur einmal im Jahr zuhause ist, mit einem Einkommen von umgerechnet 100 Euro zurechtkommen muss und der täglich mehr als 14 Stunden am Steuer sitzt. Die Fahrer, die alltäglich auf den abstrus chaotischen Straßen Indiens unterwegs sind, haben kaum Berührungspunkte zur Normalbevölkerung, so dass sich ihr Leben wie in einer Parallelwelt abspielt. Michael Obert erzählt von Begegnungen mit Wasserbüffeln, die die Straße kreuzen, von stigmatisierten Fahrern, die mutwillig das HIV-Virus übertragen sollen und von Kondomen, mit denen sie Kühlerschläuche reparieren.

Tagebuchähnlich schildert er die Eindrücke seiner Reise und untermauert diese, mit schwarzweißen Fotografien. Er erzählt von den Sitten, Gebräuchen und vom Glauben der Lastwagenfahrer, die ihre Tatas mit Hindu-Aufklebern verschönern und ihre Trucks unterwegs von Hindu-Priestern segnen lassen. Karma ist ihnen das wichtigste und sie vertrauen ihren Göttern.

Michael Obert füllt das viel zu kleine Büchlein in einem flüssigen Stil und in einer angenehmen Sprache. Als Leser erhält man einen wirklich guten Eindruck, von den Gegebenheiten in Indien, die uns so fremd sind und so unwirklich erscheinen. Manches Mal muss man über Dialoge schmunzeln, obwohl sie aus Sicht der Lastwagenfahrer, alles andere als lustig sind.

Als Michael Obert seine beindruckende Reise beendet, ist er ausgebrannt und dankbar angekommen zu sein.

Fazit und Bewertung:

Dieses einundsiebzig Seiten starke Büchlein ist eine wundervolle Reportage, über eine Reise im Lastwagen, quer durch Indien. Für jeden, der sich für den bevölkerungsreichen Subkontinent interessiert, ist Karma Highway ein „nice to have“.

©nisnis-buecherliebe