Cover-Bild 100 Tage
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Esoterik
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 26.03.2018
  • ISBN: 9783579087047
Michael Schacht

100 Tage

Das Sterben meines Vaters
»100 Tage – 2400 Stunden – das klingt nach nichts ...« (Michael Schacht)

»›Ihrem Vater bleiben noch 100 Tage. Rechnen Sie damit, dass er den Sommer nicht mehr erleben wird.‹ Zwei Sätze, die sitzen. Zack – da ist sie, die Realität. Der Tod, er klopft nicht an die Gartenpforte, er hat bereits die Haustür eingetreten.«

Michael Schacht versucht in seinem Buch, den zu erwartenden Tod des Vaters zu begreifen, sich ihm in den verbleibenden 100 Tagen wieder anzunähern und die restliche Zeit wie einen »Countdown des Lebens« bewusst zu gestalten und zu genießen. Sehr emotional erzählt er von Versöhnung und Verständnis, von Angst und Hoffnung, von Anteilnahme und Loslassen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2018

Countdown

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100 Tage - das sind 2.400 Stunden, 144000 Minuten, 8640000 Sekunden. Das ist die Diagnose von Michael Schachts Vater. Der Krebs ist zurück und dieses Mal ist eine Heilung unmöglich. In dem Buch versucht ...

100 Tage - das sind 2.400 Stunden, 144000 Minuten, 8640000 Sekunden. Das ist die Diagnose von Michael Schachts Vater. Der Krebs ist zurück und dieses Mal ist eine Heilung unmöglich. In dem Buch versucht Michael Schacht den erwartenden Tod seines Vaters zu begreifen, sich ihm wieder anzunähern und ihm ein paar schöne, bewusst ausgekostete, Lebenstage zu ermöglichen. Der Countdown wird dem Leser immer wieder deutlich gemacht, durch die Anzahl der Tage am Anfang vom jedem Kapitel. Noch dazu kommt, dass die einzelnen Kapitel sehr kurz sind. Auch dies signalisiert, wie schnell ein Tag vergeht. Nicht nur die Kapitel, sondern auch die Sätze von Michael Schacht sind sehr kurz. Dies ist passend, denn sie bekommen viel mehr Bedeutung. Zudem fällt es dem Leser leichter, zwischendurch Pausen einzulegen. Bei diesem Buch war es für mich sehr wichtig, Lesepausen einzulegen. So konnte ich über das gerade Gelesene noch einmal selbst nachdenken. An vielen Stellen kamen mir die Tränen, weil diese Geschichte so berührt. Vor allem wenn man selbst weiß, wie es sich anfühlt einen geliebten Menschen zu verlieren... Ich war sehr überrascht, wie gefasst sein kranker Vater mit der gesamten Situation umgeht. Er ist sehr stark, möchte immer noch seine Karten selbst unterzeichnen und möchte der Familie kein Ballast sein. Zudem genießt er die kleinen Dinge im Leben, wie ein Sieg bei seinem zweiten Lieblingsspiel - Kniffel.
Außerdem hat man wieder einmal gemerkt, dass der Tod bzw. die Konfrontation mit dem Sterben die Menschen stärker zusammenbringt. Michael, der mit seinem Vater lange Zeit keinen guten Kontakt hatte, nähert sich ihm Stück für Stück an. Sie verbringen mehr Zeit gemeinsam, telefonieren. Michael freut sich Facetten seines Papas kennen zulernen, die ihm vorher gänzlich unbekannt waren. Zudem reden sie über die Vergangenheit und besprechen was dort an ihrer Kommunikation falsch gelaufen ist. Nur so ist es möglich damit abzuschließen und dann gemeinsam nach vorne zu sehen.
Das Buch lässt mich wieder einmal mit einer großen Frage zurück. Ist es nun für alle Beteiligten einfacher, wenn der Tod plötzlich eintritt oder wenn man an einem Countdown festhalten kann...ich denke, es ist nie leicht.