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- Verlag: Praesens Verlag
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 340
- Ersterscheinung: 12.01.2009
- ISBN: 9783706905275
Literatur und nationale Identität
Österreichbewußtsein bei Franz Werfel
In der unsicheren Situation (Deutsch-)Österreichs nach 1918 verfochten beinahe alle politischen Gruppierungen den Anschluß an Deutschland. Es fehlte die Orientierung, der entstandene Rumpfstaat besaß scheinbar weder Vergangenheit noch Zukunft. Werfel war einer der seinerzeit erfolgreichsten Schriftsteller, dessen Werk hier erstmals konsequent im Kontext der Ersten Republik untersucht wird. Dabei zeigen sich Übereinstimmungen mit anderen zeitgenössischen Autoren, über deren völkerpsychologische Abgrenzungsversuche gegen Deutschland Werfel allerdings weit hinausgeht. In seinen Texten zeigen sich Parallelen zu den Positionen konservativer Historiker und eine signifikante Nähe zum sogenannten Austrofaschismus. Dahinter verbirgt sich allerdings keine politische Anbiederung oder Verstrickung. Vielmehr kommt darin die Absicht zum Ausdruck, eine Alternative zum vorherrschenden deutschnationalen Blickwinkel zu liefern. Werfels Prosa impliziert eine Identitätskonstruktion, die sich auf die habsburgische Vergangenheit, besonders aber auf den Katholizismus stützt, und endlich sogar ihr eigenes Scheitern begründet.
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