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inkl. MwSt
- Verlag: Königshausen u. Neumann
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 264
- Ersterscheinung: 01.06.2007
- ISBN: 9783826032486
Breite des Ichs
Systematische Studien zu Descartes
Descartes’ Werk in seiner Gänze wie in jedem, zumindest jedem größeren einzelnen Text ist bleibend uneindeutig. Und es bleibt hier trotz aller Vermittlungsbemühungen unvermittelt Entgegengesetztes. Dies Entgegengesetzte nun erklärt sich – so die Argumentationen der vorliegenden Studien –, wenn die folgenden beiden gedanklichen Schritte gemacht werden: Zum einen muss von zwei Reihen Cartesischen Denkens ausgegangen werden, die aus selbst wiederum angebbaren Gründen in Descartes’ Schriften bleibend unausgeglichen präsent sind. Zum anderen ist die zweite dieser Reihen entschlossen so zu interpretieren, dass sie einer
methodischen Form folgt, die Descartes selbst beinahe nirgendwo angesprochen, geschweige denn ausgefaltet hat. Wird so vorgegangen, so folgt, dass bezüglich Descartes’ Werk in Methoden-, in Formhinsicht nicht mehr nur von Intuition, Deduktion, Enumeration usf. gesprochen werden kann, sondern vielmehr so wunderliche Dinge wie Wiederholungen des Zweifels, Aufspaltungen von Inhalten in Klarheit und Wahrheit, Einheiten von Einschränkung
und Entschränkung von Erkenntnisansprüchen zur Sprache kommen müssen. Hier hängt denn vieles mit vielem zusammen; Descartes’ Denken reichert sich mannigfaltig, so etwa auch philosophiegeschichtlich noch weiter an. Entsprechend den unterschiedlichen Formen Cartesischen Denkens ergeben sich unterschiedliche Inhalte desselben. Methodisch wie metaphysisch
wird alles verständlich, was ansonsten schroff und widersprüchlich gegeneinandersteht. Auf den zentralen Punkt zusammengezogen formuliert: Mathematische Methode und reines Ich können mit Descartes selbst zugunsten zumindest quasidialektischer Denkformen sowie einer nunmehr alles andere als abstrakten Subjektauffassung verlassen werden. Das Ich wird in sich so breit, dass es als reines Urteils- und Zweifelssubjekt nicht festhaltbar ist, sondern unmittelbar in Urteile, halbbewusste Auffassungen, ja Leidenschaften auseinandergeht. Es wird so breit, dass das Denken sein Anderes, das Ausgedehntsein, in einem nicht nur metaphorischen Sinne in sich hineinzieht.
methodischen Form folgt, die Descartes selbst beinahe nirgendwo angesprochen, geschweige denn ausgefaltet hat. Wird so vorgegangen, so folgt, dass bezüglich Descartes’ Werk in Methoden-, in Formhinsicht nicht mehr nur von Intuition, Deduktion, Enumeration usf. gesprochen werden kann, sondern vielmehr so wunderliche Dinge wie Wiederholungen des Zweifels, Aufspaltungen von Inhalten in Klarheit und Wahrheit, Einheiten von Einschränkung
und Entschränkung von Erkenntnisansprüchen zur Sprache kommen müssen. Hier hängt denn vieles mit vielem zusammen; Descartes’ Denken reichert sich mannigfaltig, so etwa auch philosophiegeschichtlich noch weiter an. Entsprechend den unterschiedlichen Formen Cartesischen Denkens ergeben sich unterschiedliche Inhalte desselben. Methodisch wie metaphysisch
wird alles verständlich, was ansonsten schroff und widersprüchlich gegeneinandersteht. Auf den zentralen Punkt zusammengezogen formuliert: Mathematische Methode und reines Ich können mit Descartes selbst zugunsten zumindest quasidialektischer Denkformen sowie einer nunmehr alles andere als abstrakten Subjektauffassung verlassen werden. Das Ich wird in sich so breit, dass es als reines Urteils- und Zweifelssubjekt nicht festhaltbar ist, sondern unmittelbar in Urteile, halbbewusste Auffassungen, ja Leidenschaften auseinandergeht. Es wird so breit, dass das Denken sein Anderes, das Ausgedehntsein, in einem nicht nur metaphorischen Sinne in sich hineinzieht.
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