Cover-Bild "Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen."
17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Ersterscheinung: 01.04.2019
  • ISBN: 9783455005769
Michaela Karl

"Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen."

Maeve Brennan. Eine Biographie
New York City, 1955. High Heels klackern auf der 5th Avenue. Im Kleinen Schwarzen, mit Perlenkette und Beehive ist Maeve Brennan auf dem Weg in den New Yorker. Sie ist ein Star ihrer Zeit, gefeierte Autorin und New Yorks Mode-Ikone. Angeblich dient sie sogar als Vorbild für die weltberühmte Figur der Holly Golightly in Truman Capotes Breakfast at Tiffany's. Ihr Leben ist perfekt. Doch ihr Lebensmotto lautet nicht umsonst: »Bis zum Chaos ist es nur ein kleiner Schritt ...«
Irland und ihre revolutionären Eltern hat Maeve Brennan hinter sich gelassen, ebenso wie eine turbulente Affäre mit Charles Addams, dem Kopf hinter der Addams Family. Die Stelle als Moderedakteurin bei Harper's Bazaarin New York scheint ihr auf den Leib geschneidert zu sein, doch die exzentrische und messerscharf schreibende junge Frau steigt noch höher auf: zur landesweit bekannten Autorin des legendären New Yorkers. Alkohol und der Cary Grant der Journalistenszene locken sie ebenso wie das Verlangen nach einem selbstbestimmten Leben. Michaela Karl, bekannt für ihre detailreichen und ungewöhnlichen Frauenbiographien, erzählt eindrucksvoll von einer schillernden Persönlichkeit auf dem schmalen Grad zwischen Glamour und Wahnsinn.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2019

Eine New Yorker Ikone

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Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen ist ein witziger Titel, der an eine andere Persönlichkeit erinnert, die scharfzüngige Dorothy Parker.
Die Journalistin und Schriftstellerin Maeve Brennan ...

Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen ist ein witziger Titel, der an eine andere Persönlichkeit erinnert, die scharfzüngige Dorothy Parker.
Die Journalistin und Schriftstellerin Maeve Brennan (1917–1993) war praktisch ihre Nachfolgerin. Sie war Redakteurin beim New Yorker und u.a. mit Trumans Capote bekannt.
Sie war „todschick, selbstbewusst, berufstätig und eine feste Größe in einer männerdominierten Öffentlichkeit“.
Auch für ein Mode- und Gesellschaftsmagazin schrieb sie, daher spielt auch die Welt der Mode eine Rolle in diesem Buch. Die emanzipierte Brennan war offensichtlich auch äußerlich eine Stilikone und „vielleicht“ das äußerliche Vorbild für die Hauptfigur von Frühstück bei Tiffany.

Ein Buch über Maeve Brennan ist aber vor allen auch eins über New York, insbesondere Manhattan, und auch über ihre irischen Wurzeln. Sie war 17 als sie in die USA kam. Ihre Karriere beim New Yorker und mit ihren literarischen Texten war bemerkenswert, bis sie später aufgrund Krankheit in Vergessenheit geriet.
Die Abschnitte über Brennans Arbeit als Literaturkritikerin und Kolumnistin fand ich amüsant. Die kritisierten Autoren waren das wahrscheinlich nicht, denn Brennan hatte eine scharfe Zunge und einen geschliffenen, glasklaren Verstand.
Aber auch die Passagen, in denen es um Maeve Brennans eigene Literatur geht, sind lesenswert.
Michaela Karl gelang eine interessante Biografie, bei der sie die Besonderheiten der Persönlichkeit Maeve Brennans herausarbeitete und besondere Momente festhielt.