Band 27
der Reihe "Schwäbische Geschichtsquellen und Forschungen"
49,80
€
inkl. MwSt
- Verlag: Anton H. Konrad Verlag
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 632
- Ersterscheinung: 31.07.2007
- ISBN: 9783874374873
Franz Joseph Spiegler 1691-1757
Die künstlerische Entwicklung des Tafelbildmalers und Freskanten
Der "Historien- und Freskomahler" Franz Joseph Spiegler, wie er sich selbst in seinen Briefen nannte, gilt als Hauptmeister der schwäbischen Barockmalerei. Er wurde 1691 in der Freien Reichsstadt Wangen im Allgäu geboren.
Seine künstlerische Ausbildung erhielt er durch seinen Großonkel, den in München ansässigen Kurfürstlichen Hofmaler Johann Caspar Sing (1651-1729). Von Sing erlernte Spiegler die Technik der Ölmalerei und wohl auch die Grundlagen der illusionistischen Deckenmalerei.
Sein künstlerisches Schaffen erstreckt sich über einen Zeitraum von circa 1718/21 bis 1755 und gehört somit der reifen Phase der süddeutschen Barockmalerei an. Obgleich sich Spieglers künstlerisches Schaffen überwiegend auf die Region Oberschwaben beschränkte, schuf er auch verschiedene Werke für Auftragsorte am Bodensee, im Schwarzwälder Gebiet und in den Berner Alpen.
Der Benediktinerorden gehörte zu seinen wichtigsten Auftraggebern. Hiervon zeugen Spieglers Werke in den Abteien Ottobeuren, St. Blasien, St. Peter i. Schw., Engelberg (CH), Weingarten, Ochsenhausen, Muri (CH) und Zwiefalten. Darüber hinaus wurde der Schwabe auch von anderen Orden mit Aufträgen betraut: von den Zisterziensern in Salem, den Prämonstratensern in Schussenried, den Kapuzinern in Konstanz, den Stiftsdamen in Lindau und Säckingen sowie dem Deutschen Orden auf der Insel Mainau und in Merdingen.
Während Spieglers Ölgemälde über einen langen Zeitraum mit der dunkeltonigen Malerei im Münchener Kunstkreis verwurzelt waren, setzte sich in seinen Deckenbildern bereits relativ bald eine merklich aufgehellte Palette durch. Hierfür war der richtungsweisende Einfluß des venezianischen Malers Jacopo Amigoni verantwortlich, dessen Werke der Schwabe um 1725 in der Abtei Ottobeuren kennengelernt hatte. Anders als in seinen Tafelbildern, die vor allem durch römische, bolognesische, aber auch durch niederländische Gemälde des 17. Jahrhunderts geprägt wurden, orientierte sich Spiegler bei seinen Fresken verstärkt an der venezianischen Barockmalerei.
Erst gegen Ende seines künstlerischen Schaffens erlangte der Maler mit seinem größten und herausforderndsten Auftrag, der Freskierung der Zwiefalter Abteikirche (1747-1751/52), seinen künstlerischen Höhepunkt. Neben völlig enttektonisierten Bildräumen bestechen in diesen Werken vor allem eine der venezianischen Malerei verpflichtete Farbgebung und Lichthaltigkeit, die sich aus Spieglers vorangegangenem Schaffen nicht erklären lassen. Vieles deutet darauf hin, dass der Schwabe vor seiner Tätigkeit in Zwiefalten die Lagunenstadt bereiste und erst durch den Eindruck venezianischer Werke zu derartigen Meisterwerken befähigt wurde.
Die Monographie mit kritischem Werkkatalog und unzähligen Farbabbildungen der Tafelgemälde, Fresken und Ölskizzen widmet sich der bemerkenswerten künstlerischen Entwicklung Franz Joseph Spieglers, der viele Jahre in Riedlingen ansässig war und nach einem reichen künstlerischen Schaffen 1757 in Konstanz verstarb.
Seine künstlerische Ausbildung erhielt er durch seinen Großonkel, den in München ansässigen Kurfürstlichen Hofmaler Johann Caspar Sing (1651-1729). Von Sing erlernte Spiegler die Technik der Ölmalerei und wohl auch die Grundlagen der illusionistischen Deckenmalerei.
Sein künstlerisches Schaffen erstreckt sich über einen Zeitraum von circa 1718/21 bis 1755 und gehört somit der reifen Phase der süddeutschen Barockmalerei an. Obgleich sich Spieglers künstlerisches Schaffen überwiegend auf die Region Oberschwaben beschränkte, schuf er auch verschiedene Werke für Auftragsorte am Bodensee, im Schwarzwälder Gebiet und in den Berner Alpen.
Der Benediktinerorden gehörte zu seinen wichtigsten Auftraggebern. Hiervon zeugen Spieglers Werke in den Abteien Ottobeuren, St. Blasien, St. Peter i. Schw., Engelberg (CH), Weingarten, Ochsenhausen, Muri (CH) und Zwiefalten. Darüber hinaus wurde der Schwabe auch von anderen Orden mit Aufträgen betraut: von den Zisterziensern in Salem, den Prämonstratensern in Schussenried, den Kapuzinern in Konstanz, den Stiftsdamen in Lindau und Säckingen sowie dem Deutschen Orden auf der Insel Mainau und in Merdingen.
Während Spieglers Ölgemälde über einen langen Zeitraum mit der dunkeltonigen Malerei im Münchener Kunstkreis verwurzelt waren, setzte sich in seinen Deckenbildern bereits relativ bald eine merklich aufgehellte Palette durch. Hierfür war der richtungsweisende Einfluß des venezianischen Malers Jacopo Amigoni verantwortlich, dessen Werke der Schwabe um 1725 in der Abtei Ottobeuren kennengelernt hatte. Anders als in seinen Tafelbildern, die vor allem durch römische, bolognesische, aber auch durch niederländische Gemälde des 17. Jahrhunderts geprägt wurden, orientierte sich Spiegler bei seinen Fresken verstärkt an der venezianischen Barockmalerei.
Erst gegen Ende seines künstlerischen Schaffens erlangte der Maler mit seinem größten und herausforderndsten Auftrag, der Freskierung der Zwiefalter Abteikirche (1747-1751/52), seinen künstlerischen Höhepunkt. Neben völlig enttektonisierten Bildräumen bestechen in diesen Werken vor allem eine der venezianischen Malerei verpflichtete Farbgebung und Lichthaltigkeit, die sich aus Spieglers vorangegangenem Schaffen nicht erklären lassen. Vieles deutet darauf hin, dass der Schwabe vor seiner Tätigkeit in Zwiefalten die Lagunenstadt bereiste und erst durch den Eindruck venezianischer Werke zu derartigen Meisterwerken befähigt wurde.
Die Monographie mit kritischem Werkkatalog und unzähligen Farbabbildungen der Tafelgemälde, Fresken und Ölskizzen widmet sich der bemerkenswerten künstlerischen Entwicklung Franz Joseph Spieglers, der viele Jahre in Riedlingen ansässig war und nach einem reichen künstlerischen Schaffen 1757 in Konstanz verstarb.
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