In diesem biographischen Comic fängt Mikael Ross die Jugendjahre des berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven ein.
Meine Meinung
Im Dezember 2020 hatte das Musikgenie Ludwig van Beethoven 250-jähriges Jubiläum, zu diesem Anlass wurde bereits im März 2020 eine Comic-Biographie unter dem Titel »Beethoven: Unsterbliches ...
Meine Meinung
Im Dezember 2020 hatte das Musikgenie Ludwig van Beethoven 250-jähriges Jubiläum, zu diesem Anlass wurde bereits im März 2020 eine Comic-Biographie unter dem Titel »Beethoven: Unsterbliches Genie« im Carlsen Verlag veröffentlicht, in der sich Peer Meter & Rem Broo auf skurrile Weise der Persönlichkeit Beethoven annehmen, und zwar an seinem Totenbett.
Auf einem ganz anderen Blatt steht Mikael Ross mit »Goldjunge«, einer weiteren Beethoven-Comic-Biographie, die Ende 2020 im avant Verlag veröffentlicht wurde und sich ausschließlich mit dem Weg des jungen Wunderknaben befasst.
Begonnen mit einer Prügelei in Beethovens Geburtsstadt Bonn, bei der er von Nachbarburschen ganz schön zugesetzt bekommt, zeichnet Mikael Ross das Zuhause des jungen Beethoven in düsteren Farben. Der junge Musikus verlor bereits früh seine Mutter und litt unter der Alkoholsucht seines Vaters, der in Ludwig vor allen Dingen eine leichte Möglichkeit, an Geld zu kommen sah – einen echten »Goldjungen« eben. Auch der Umgang mit den »Hirnfressern«, wie er seine Brüder gerne ruft, ist von Zankereien gespickt.
Die einzige Farbe kommt mit Ludwigs bezaubernder Musik in den Comic, die in überbordenden Linien und Schnörkeln aus den Instrumenten fließt. Sein Traum, einmal vom großen Mozart zu lernen, ist zum Greifen nahe als Ludwig 1786 dank eines Stipendiums nach Wien reist, doch sein zukünftiger Lehrmeister will nichts von ihm wissen und so schlägt sich Beethoven als 15-jähriger Spross alleine durch.
Mikael Ross verleiht seiner Biographie mit allerhand unterhaltsamen Szenen einen witzigen und leichtfüßigen Touch. Natürlich sind nicht alle Begebenheiten wirklich so geschehen, aber diese Ausschmückungen unterfüttern die Geschichte und tun dem Comic unheimlich gut. Besonders angetan hat es mir die kurze Episode von dem Buttenweib mit ihren Eimern, die damals so eine Art öffentliche Toilette war und dem durchfallkranken Beethoven in aller Not zur Verfügung stand.
Zwar konnte Beethoven nicht wie erhofft bei Mozart studieren, dafür nahm sich Haydn seiner an, den Ludwig mit seiner unkonventionellen Musik an den Rand der Verzweiflung brachte. Schließlich gipfelt Mikael Ross sein eindrucksvolles Werk mit Beethovens erstem öffentlichen Konzert 1795. Die Zeichnungen von Ross sind voller Schwung, sodass man förmlich die besondere Musik Beethovens erspüren kann und durch die farblichen Akzente entfaltet sich eine tolle Gesamtwirkung.
Fazit.
In diesem biographischen Comic fängt Mikael Ross die Jugendjahre des berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven ein. Besonders gut gefallen hat mir die unterhaltsame Note des Werkes und nicht zuletzt die Verwendung des Wiener Dialekts.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 02.03.2021