Cover-Bild Der Islam und das Konstrukt der „Rassen“ Eine Rede von Christiaan Snouck Hurgronje
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inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Philosophie und Religion - Religion und Glaube …
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Seitenzahl: 92
  • Ersterscheinung: 11.07.2022
  • ISBN: 9783756513062
Milena Rampoldi, Christiaan Snouck Hurgronje

Der Islam und das Konstrukt der „Rassen“ Eine Rede von Christiaan Snouck Hurgronje

Aygun Uzunlar (Herausgeber)

Hurgronje zeigt uns auf, wie das „System“ Islam, das die „Rassenunterschiede“ als Ergebnis der Schöpfung Allahs aufzeigt, ohne sie weiterhin zu erklären und, wie er betont, ohne „weiter auf den Ursprung solcher Rassenunterschiede“ einzugehen, in seiner Geschichte auch nicht von Konflikten fernblieb, weil der Konflikt zum Mensch-Sein gehört.
Trotz oder gerade auf der Grundlage der koranischen Idee der Einheit aller Menschen und der Gleichheit aller Menschen finden sich in der muslimischen Geschichte immer wieder Konflikte zwischen verschiedenen Ethnien und Völkern.
Trotz des Verses über die multikulturelle und multiethnische Grundbestimmung des Menschen, trotz des Gebots der Brüderlichkeit und des Grundsatzes, nach dem ein „Araber nicht besser als ein Nicht-Araber ist außer in seiner Gottesfurcht“ sieht Hurgronje in der muslimischen Geschichte eine gewisse „Assimilierung“ der Konvertiten durch ihre „Arabisierung“ und „Anpassung“.
Das Arabische hatte sich zur Welt- und Kultursprache einer ganzen Zivilisation entwickelt. Aber diese Sprache war auch die Sprache eines Volkes, der Araber. Somit passten sich die neuen Konvertiten an diese „arabische“ Sprache und somit auch an die kulturellen Sitten der „Araber“ an, die kulturelle Vielfalt vereinte, aber teilweise auch assimilierte.
Dagegen lehnten sich die Vertreter der sogenannten Shuubiyya-Bewegung auf, die Hurgronje paradoxerweise als „Rassisten“ im etymologischen Sinne bezeichnet, weil sie mit dem Begriff der Rasse argumentieren und sich gegen eine vermeintliche islamisch geprägte „Überlegenheit“ der Araber auflehnen, die es aber weder im Koran noch in der islamischen Lehre gibt. Paradox ist das Ganze auch, weil sich die Bewegung der Shuubiyya gerade in Anlehnung an den Vers 49:13 so nennt, aus dem sie den Begriff „Shuub“ (der für Völker) steht, entnimmt und somit in einem „ethnischen“ Sinne argumentiert.

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