Beim Heyne Hardcore Verlag ist dieses süße kleine Büchlein bereits am 12. September 2016 erschienen. Es wurde von den beiden Pornobloggerinnnen Mimi und Käthe geschrieben, die seit 2013 auf ihrem Blog über die Welt der Pornographie berichten. Wer sich also für einen Blick hinter die Kulissen interessiert, kann sich für 9,99€ durch dieses 320 Seiten starke Buch lesen und sich von Mimi und Käthe in eine ganz neue Welt entführen lassen.
Die beiden Mädels berichten über Sicherheit, Techniken, Möglichkeiten, Dinge in eine harmlosere Version umzuwandeln, Anstrengungen, erklären Begriffe, Risiken oder die Peinlichkeit von Spitznamen. Der Leser bekommt zu vielen Bereichen was erzählt. Ich will an dieser Stelle aber gar nicht vorweggreifen, von was die beiden Autorinnen berichten, denn dann nehme ich euch ja die interessierten Gesichter, sobald ihr das Inhaltsverzeichnis lest!
Ja, es ist ein Sachbuch und die meisten Sachbücher sind unglaublich langweilige Dinger, die man eigentlich gar nicht lesen will... Aber die beiden Frauen haben einen so lockeren und leichten Erzählstil, der durch private Geschichte ergänzten wird und dennoch den nötigen Ernst für eine solche Thematik mitbringt. Ich hatte einfach Spaß daran, von Mimi und Käthe zu lesen, denn die beiden nehmen sich selbst auch nicht immer ganz so ernst. Das ist herrlich erfrischend!
Desweiteren habe ich ja bereits erzählt, dass die beiden in ihrem Buch viele Themen besprechen und dem Leser erklären. Das kann zwar auch schlecht sein, wenn man über etwas berichtet, von dem man als Berichtender keine Ahnung hat, aber ich habe das Gefühl, dass die Mädels genau wissen wo von sie sprechen und sich genau da beschränken, wo dieses Wissen aufhört. In diesem Fall ist es all das, was mit tiefergehendem medizinischen Wissen zu tun hat. Da in diesem Buch aber so viele unterschiedliche Themengebiete angesprochen werden, habe ich hin und wieder mal das Gefühl gehabt, dass das ein oder andere etwas zu schnell abgearbeitet wurde. Klar, 320 Seiten klingt viel, aber das Buch ist etwas kleiner als A5 und dementsprechend wenig passt dann doch auf diese vielen Seiten. Dadurch wird einigen Kapiteln weniger Beachtung geschenkt, diese sind dann sehr kurz geraten und werden nur sehr schnell behandelt. Das schafft vielleicht eine gute Basis, um dann als Leser weiterzurecherchieren, aber wirklich was "gelernt" hat man dann nichts. Da heutzutage dummerweise die ein oder anderen Menschen versuchen, mit ihrem Halbwissen irgendwelche Dinge auszuprobieren, finde ich das schon irgendwie kritisch.... Da hätte ich dann vielleicht lieber zu Gunsten von diesen halben Erklärungen andere Dinge weggelassen und dem Leser mehr Informationen gegeben.
Doch obwohl Mimi und Käthe so sehr von der Welt des Pornos schwärmen und ihren Lesern zu erklären versuchen, was daran angeblich so toll sein soll, fühle ich mich als Leser nicht so, als würden sie mir ihre Liebe zur Pornographie aufzwingen wollen. Klar, mit ihrem Buch versuchen die beiden Bloggerinnen ihren Lesern und Leserinnen, ich tippe aber stark darauf, dass eher die letzte Fraktion angesprochen werden soll, die Angst oder das Unbehagen zu nehmen, das immer dann aufkommt, wenn es um Pornographie geht. Wir haben 2017 und man sollte meinen, dass die Gesellschaft heute deutlich offener mit allem umgeht, aber vieles gilt immer noch als Tabuthema. Die Autorinnen versuchen ihren Lesern die Berührungsängste mit diesem Themenkomplex zu nehmen. In einem Kapitel erklären sie sogar ganz bewusst, warum es meist weiblichen Personen schwerer fällt, sich auf das Medium "Porno" einzulassen. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Buch tatsächlich auf eine gewisse Weise helfen kann, wenn man sich darauf einlässt. Die beiden sind mit ihren Erklärungen sehr einfühlsam und so sachlich, dass sie all die komisch erscheinenden, abstoßend wirkenden Dinge vorsichtig erklären.
Alles in allem war das Buch sehr vielseitig und gut geschrieben, aber durch das ein oder andere Kapitel habe ich mich dann doch gequält, weil es mich schlichtweg nicht interessiert hat, was da stand. Außerdem war es ein Sachbuch, dass einem ohne Rücksicht auf Verluste die Fakten nur so um die Ohren gehauen hat. Da war so viel los, dass ich mich heute kaum noch an all das, was ich gelesen habe, erinnern kann. Die Autorinnen haben sich mit ihrem Pensum einfach etwas übernommen. Deshalb gibt es von mir nur 2/5 Sternchen für dieses Buch, denn man muss sich wirklich mit dieser Thematik auseinandersetzen wollen und sich für all die Dinge interessieren, wenn man beim Lesen nicht verzweifeln will. Man muss es lesen wollen, weil es sich sonst unerträglich in die Länge ziehen und einem auf die Nerven gehen kann.