Unausgereift
Cover
Die Gestaltung des Covers war in Ordnung. Es war nicht schlecht, aber eben auch kein totaler Blickfang und dadurch sehr durchschnittlich. Thematisch passt es aber sehr gut zur Story und Location.
Schreibstil
Wo ...
Cover
Die Gestaltung des Covers war in Ordnung. Es war nicht schlecht, aber eben auch kein totaler Blickfang und dadurch sehr durchschnittlich. Thematisch passt es aber sehr gut zur Story und Location.
Schreibstil
Wo soll ich da nur anfangen. Mich traf ehrlich gesagt der Schlag, als ich die ersten Seiten las. Wie ich später am Ende des Buches als Randnotiz der Autorin vernahm, versuchte sie, im Stil der Hauptcharakterin zu schreiben, die in ihrem Leben noch nicht viel gesprochen hatte und weder lesen noch schreiben konnte. Schlichtweg war die Sprache deshalb ein ziemliches Graus. Sie wirkte platt und emotionslos auf mich. Die Sätze endeten oft nach 2-5 Wörtern, was den Lesefluss ziemlich störte. Vor allem da ich persönlich sehr gerne längere Sätze lese. Zudem gab es keinerlei Anführungszeichen. Das Fehlen dieser kann ich jedoch nicht nachvollziehen und es störte unheimlich. Der Schreibstil brachte mich dazu, das Buch beinahe bereits am Anfang abzubrechen. Immer wieder setzte ich jedoch neu an und konnte endlich gegen Ende des Buches, auch den Schreibstil ein wenig ausblenden.
Ich möchte nicht sagen das die Autorin nicht schreiben kann, denn sie hat diesen Stil schließlich bewusst gewählt und dazu braucht man Mut und wahrscheinlich auch Durchhaltevermögen.
Aber der Versuch, mit den Worten und Gedanken eines naiven unerfahrenen und weltfremden Charakters zu schreiben, stößt bei mir auf Widerstand.
Zumal sogar öfters Rechtschreib- und Grammatikfehler, sowie Wortwiederholungen auftreten. Ob diese auch beabsichtig sind? Wenn ich ein Buch lese finde ich es jedoch als Stilmittel unangebracht.
Das mag hart klingen, weil ich weiß das viele das Buch gerade wegen diesem Stil mochten, aber ich konnte leider nichts damit anfangen. Dennoch sollte es einen nicht davon abhalten, dem Buch eine Chance zu geben, denn der Stil passt vollstens zur Charakterin, die manch anderer vielleicht auch lieber gewinnt als ich.
Was ich gut fand
Der Verlauf der Geschichte war sehr interessant. Auch wenn ich aufgrund anderer Kriterien Probleme damit hatte, mich in die Story hineinzufinden, so war die Idee selbst gut. Auch hat mir die Freundschaftliche Bindung zwischen den einzelnen Charakteren gefallen. Wie z.B. Emmi und Jack.
Deshalb war eine meiner Lieblingsszenen eine, in der Jack Saba einmal richtig die Meinung zu ihrer Einstellung gegenüber ihrer Schwester sagt.
Was man besser machen könnte
Den bereits oben genauer erläuterten Schreibstil, aber auch die Hauptcharakterin. Saba hätte ich am liebsten aus dem Buch gestrichen, auch wenn sie es ja war, aus dessen Perspektive das Buch erzählt wurde. Aber in mir wurde zu keiner Zeit Sympathie für sie wach. Sie führte sich, vor allem verglichen mit ihrer kleinen Schwester, sehr kindisch, naiv und egoistisch auf, was nach einer Weile wirklich nervig wurde. Es gab leider glaube ich keine Szene, in der Saba irgendwelches Mitgefühl oder Emotionen in mir hervorgerufen hat. Mir fehlt es bei ihr einfach etwas mehr an Eigenschaften, die sie annähernd liebenswert machen. Schließlich folgt man ihrer Geschichte.
Fazit
Dustlands ist ein Buch mit einer ganz interessanten Story. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass das Buch jedoch eher auf die Zielgruppe 10-17 Jährige abzielt und ich deshalb nicht so gut damit klar kam. Generell muss man sich entweder nicht am Schreibstil stören und ihn ausblenden, oder ihn total toll finden, ansonsten kann es schnell dazu kommen, dass man es weglegen möchte.
Die Story kam nur sehr schwerfällig und langsam in Gang, aber das Ende konnte mit Spannung überraschen. Dennoch war es mir nie möglich, völlig in die Geschichte abzutauchen und ich wirkte mehr wie ein Zuschauer, dessen Interesse nicht gebunden werden konnte. Es erschien alles noch etwas unausgereift.