Idee gut, Umsetzung etwas holprig
Es ist das erste Buch dieser Autorin für mich und der Auftakt dieser Reihe war unterhaltsam. Es ist eine Mischung aus dem Umgang mit Veränderungen und Ungewissheiten, Verlustängsten, dem Bewältigen von ...
Es ist das erste Buch dieser Autorin für mich und der Auftakt dieser Reihe war unterhaltsam. Es ist eine Mischung aus dem Umgang mit Veränderungen und Ungewissheiten, Verlustängsten, dem Bewältigen von Vorurteilen und dem Erlernen, sich in jeder Lebenssituation Gott anzuvertrauen und sich auf ihn zu verlassen.
Die beiden Schwestern Kat und Nell könnten unterschiedlicher nicht sein. Während es Kat oft an Wärme und Gefühl mangelt, verfällt Nell ziemlich oft in Tränen und ins thetralische, was teilweise schon fast etwas zu viel war. Beide hoffen, in Cripple Creek ihr Glück zu finden und auf ihre zukünftigen Ehemänner zu treffen, doch etliche Umstände werfen ihre Pläne schnell über den Haufen und sie müssen versuchen, aus ihrer Situation das Beste zu machen. Die liebenswerte Hattie ist eine tolle, hilfsbereite Frau und für die beiden Frauen ein Anker, die auch für lustige Ablenkung sorgt. Das Waisenkind Rosalie, welches zwangsweise in die Obhut der beiden Schwestern gerät, ist wirklich süß zu lesen, aber am Ende etwas zu schnell abgewickelt, was mir persönlich nicht so gut gefiel. Zu abrupt und etwas lieblos. Die Begegnungen mit dem neuen Arzt Morgan Cutshaw sind ziemlich spannungsgeladen, was an Kats vorlauter Art liegt, die oft übereilt denkt und handelt, was mich an manchen Stellen auch ziemlich genervt hat. Vor allem, weil er jedes Mal um Vergebung bittet und sie ihm verzeiht, was für mich völlig unpassend war. Es kommt teilweise Spannung auf, die aber sofort wieder abflaut und den Leser etwas unzufrieden zurück lässt. So gefiel mir z.B. das schnelle Aufgeben von dem Spieler Lewis überhaupt nicht, der so versessen darauf war, sich sein Erbe zurückzuholen. Das passte nicht zu diesem Mann. Boney dagegen, so sonderbar er auch sein mag, ist ein lieber Kerl, der immer zur Stelle ist und hilft wo er kann.
Mit dem Ende hatte ich leider auch so meine Schwierigkeiten, da die Gefühlsänderungen so abrupt kamen, was einfach zu übertrieben, etwas unglaubwürdig und immer ein Stück aufgesetzt wirkte, obwohl ich Morgan sehr sympathisch finde und er sich wirklich sehr bemüht hat.
Es fehlt im gesamten Buch die Tiefe, die Bitten an Gott sind oft etwas oberflächlich und oft wiederholend, obwohl die Idee der Geschichte interessant ist und ruhig etwas mehr Intensität hätte haben können. Ich bin gespannt, wie die anderen beiden Teile verlaufen. Cover und Titel wirken auf jeden Fall und machen neugierig auf den Inhalt.