Ubuntu für alle
Während einige Lektionen sehr nach an Persönlichkeitsentwicklungen, Achtsamkeitstraining und inneren Einstellungen sind, gehen andere anhand historischer Belege und Beispielen einen anderen Weg. Diese ...
Während einige Lektionen sehr nach an Persönlichkeitsentwicklungen, Achtsamkeitstraining und inneren Einstellungen sind, gehen andere anhand historischer Belege und Beispielen einen anderen Weg. Diese Mischung fand ich sehr gelungen, um zu zeigen, wie Ubuntu jeden Lebensbereich durchdringt. Denn zur Philosophie gehört nicht nur, dass jeder Mensch sich aus seinen oder ihren Mitmenschen selbst erkennt, sondern auch, dass er/sie/es jeden anderen Menschen mitprägt. Ubuntu predig also Reflexion über unsere eigene Individualität, sondern auch die über die Auswirkungen, die unser Handeln bei anderen hat.
Jedem Kapitel geht ein weisendes Zitat voran und jedes wird durch eine kurze Zusammenfassung abgeschlossen. So erzeugt das Eingangszitat bereits bestimmte Stimmungen, die durch Erklärungen, Anekdoten und Geschichten ausgeführt werden und am Ende übersichtlich und prägnant auftauchen. Eine gelungene Mischung, um das Gelesene auf sich wirken zu lassen und die Erkenntnisse auf mehreren Ebenen zu verinnerlichen.
Faszinierend fand ich vor allem den historischen Bezug zur Anti-Apartheit-Bewegung und der gesellschaftlichen Aufarbeitung des kulturellen Trauma. Ein Bereich in dem ich – shame on me – nur rudimentäre Kenntnisse habe und das hier über unterschiedliche Fakten und Bezüge immer wieder angerissen wird. Gerade hier wird die Bedeutung und Auswirkung von Ubuntu beeindruckend deutlich und wichtig gemacht. Die Möglichkeiten zur Aussöhnung und zur persönlichen wie gesellschaftlichen Weiterentwicklung finde ich großartig.