Cover-Bild Der Club der toten Dichter
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 26.06.1990
  • ISBN: 9783404115662
N.H. Kleinbaum

Der Club der toten Dichter

Roman

Todd Anderson und seine Freunde vom Welton Internat können kaum glauben, daß sich ihr Schulalltag völlig verändert hat, seit ihr neuer Englischlehrer John Keating sie aufgefordert hat, aus ihrem Leben etwas Besonderes zu machen.

Von Keating ermutigt, lassen sie den vor Jahren gegründeten Club der toten Dichter wiederaufleben - einen Geheimbund, in dem sie frei von Zwängen und Erwartungen ihren Gefühlen freien Lauf lassen können. Als Keating ihnen die Welt der Dichter erschließt, entdecken sie nicht nur die Schhönheit der Sprache, sondern auch die Bedeutung des Augenblicks.

Doch schon bald stellt sich heraus, daß die neugewonnene Freiheit tragische Konsequenzen hat ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Roman über Mut und den Ausbruch aus der Konformität

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Kurzmeinung:

Ein gutes Buch über Mut, Inspiration, Freidenker und den Ausbruch aus der Konformität. Kann nicht ganz an die grandiose Verfilmung heranreichen, lesenswert ist es aber allemal.


Zum Buch:

Die ...

Kurzmeinung:

Ein gutes Buch über Mut, Inspiration, Freidenker und den Ausbruch aus der Konformität. Kann nicht ganz an die grandiose Verfilmung heranreichen, lesenswert ist es aber allemal.


Zum Buch:

Die Welton Akademie ist eine traditionsbewusste Schule, in der strenge Regeln und klare Hierarchien gelten. Das konservative Eliteinternat schwört auf ihre vier Grundpfeiler: Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Die Schüler, ausschließlich Jungen, sind Kinder aus meist gutem Hause und blinden Gehorsam gewöhnt, sowohl den Lehrern als auch ihren Eltern gegenüber.
Doch der eingefahrene Alltag gerät völlig aus den Fugen, als der neue Englischlehrer Mr. John Keating die Klasse von Meeks, Pitts, Cameron, Dalton, Overstreet und Perry übernimmt. Ebenfalls neu an der Schule und in Keatings Klasse ist der schüchterne Todd Anderson, der ewig im Schatten seines älteren Bruder steht.
Schon in der ersten Stunde beeindruckt der neue Lehrer seine Schüler mit unkonventionellen Lehrmethoden (wenn sie zum Beispiel die Seiten der Einleitung aus ihrem Lehrbuchherausreißen sollen) und bringt sie zum Nachdenken, was wirklich wichtig ist in ihrem Leben. "Carpe Diem - Nutze den Tag" wird das neue Motto der inspirierten Jungs. Nach und nach durchbrechen sie ihre alten Gewohnheiten und Muster, beginnen Anweisungen zu hinterfragen und wollen Neues ausprobieren. Da trifft es sich gut, dass Perry in einem alten Jahrbuch ein Bild von Keating findet -dieser war nämlich einst selbst Schüler am Welton. Und unter seinem Bild steht "Club der toten Dichter". Weiter ist dazu in dem Jahrbuch allerdings nichts zu finden. Von dem Geheimnis angeregt finden sie schließlich heraus, dass es sich bei dem Club um einen Geheimbund von ehemaligen Schülern handelte, die sich nachts aus der Schule schlichen um sich in einer nahe gelegenen Höhle Gedichte vorzutragen und mit der Poesie die Herzen junger Mädchen zu gewinnen. Die Freunde um Overstreet und Perry sind begeistert und lassen den Club wiederaufleben.

Und der Club und der inspirierende Unterricht bei Mr Keating lösen tiefgreifende Veränderungen bei den Jungen aus.
Der schüchterne Todd Anderson kommt zunehmend aus sich heraus. Der von seinem Vater stark unter Druck gesetzte Neil Perry findet heraus, was ihm selbst eigentlich Spaß macht und macht sich daran, seine Träume zu verwirklichen. Und Knox Overstreet ist unsterblich in Chris Noel verliebt und traut sich mit Hilfe der Poesie endlich, ihr dies zu gestehen.
Doch diese Veränderungen bringen nicht nur Positives mit sich und bald schon müssen die Jungen lernen, dass ihr Brechen mit den Konventionen seinen Preis hat.


Meinung:

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Ich konnte völlig abtauchen in diese doch sehr andere Zeit, in der die Schüler nicht hinterfragen durften, in der das unbedingte Gehorsam gegenüber den Eltern der Standard war und das Leben der Jugendlichen generell sehr fremdbestimmt war.
Aus heutiger Sicht betrachtet, ist es völlig unverständlich, dass ein so großartiger, leidenschaftlicher und inspirierender Lehrer wie Mr. Keating es so schwer hatte. Das starre Festhalten an Regeln und Konventionen, ja fast schon Angst vor allem Neuen der Schulleitung hat mich teilweise wirklich wütend gemacht. Umso mehr habe ich mich über die Entwicklung der Jungen gefreut und bei ihren Treffen und Aktionen mitgefiebert. Das Buch ist recht kurz, trotzdem werden die Charaktere gut dargestellt und ihre Entwicklung ist nachvollziehbar. Die Jungen sind sehr unterschiedlich und so werden an ihnen exemplarisch die Typen vorgestellt, die so ein rigides Erziehungs- und Schulsystem hervorbringt, und wie sie dann auf die Veränderung, auf die Freiheit reagieren.
Das tragische Ende lässt einen sprachlos zurück und wirkt noch lange nach. Da bleibt genug Stoff zum Nachdenken.

Ich kann das Buch wirklich empfehlen. Es liest sich, nicht nur wegen der geringen Seitenzahl, schnell weg.
Allerdings kommt es meiner Meinung nach wie gesagt nicht ganz an die großartige Verfilmung mit Robin Williams heran.
Lesenswert ist dieser Roman von Kleinbaum aber allemal.

Veröffentlicht am 11.09.2020

Gute Hauptthematik, aber sexuelle Belästigung wird heruntergespielt

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Ich hätte wissen müssen, dass das Buch nicht gut ist, wenn ein Schauspielername um ein vielfaches größer gedruckt ist als der Name der Autorin. Ich bin so unfassbar wütend, dass mein Bruder ausgerechnet ...

Ich hätte wissen müssen, dass das Buch nicht gut ist, wenn ein Schauspielername um ein vielfaches größer gedruckt ist als der Name der Autorin. Ich bin so unfassbar wütend, dass mein Bruder ausgerechnet das hier in der Schule lesen musste, wenn es doch so viele andere gute Alternativen gibt. Aber alles der Reihe nach. Und kleine Warnung, je länger ihr das lest, desto… unsachlicher werde ich. Konnte einfach nicht anders.

“Der Club der toten Dichter” erschien zuerst als Film und Nancy H. Kleinmann nutzte das Drehbuch, um daraus einen Roman zu machen. Den Film habe ich nicht gesehen, dementsprechend weiß ich nicht, was es da für Unterschiede gibt.

Vier Jungs besuchen das reine Jungsinternat Welton, wo die Leitideen “Tradition, Ehre, Disziplin, Leistung” lauten und die Schüler das auch zu spüren bekommen. Alle vier stehen unter dem großen Druck der Eltern und der Schule. Insbesondere Todd Anderson, der im Schatten seines älteren Bruders steht. Welton hat John Keating, der selbst ein Absolvent des Weltons war, als neuen Englischlehrer eingestellt. Die Schüler finden heraus, dass Keating dem “Club der toten Dichter” angehörte und lassen diesen wiederaufleben - ein Geheimbund, in dem sie frei von Zwängen und Erwartungen ihren Gefühlen freien Lauf lassen können. Keating ermutigt seine Schüler jeden einzelnen Tag ihres Lebens zu nutzen, ganz nach dem Motto “Carpe Diem!” Dies führt allerdings zu Auseinandersetzungen mit der Schulleitung, da die vier Protagonisten anfangen ihren strikten Gehorsam infrage zu stellen.

Nachdem ihr bis hierhin gelesen habt, denkt ihr wahrscheinlich, “So schlimm klingt das doch gar nicht! Was hat die denn?” Das zentrale Thema des Buchs finde ich ja auch gut! Denn es handelt von dem Konflikt zwischen der konservativen Schulleitung und den nach Selbstentfaltung strebenden Jungs. Allerdings war ich einfach nur noch genervt, als die ersten weiblichen Charaktere zu den Jungs stießen. Alter Falter, die waren nur am Kichern und sind wortwörtlich dem einen Jungen um den Hals gefallen, weil er ein Gedicht rezitiert hat… Und die Mädchen waren wohl um die 20 (man weiß es nicht) und die Jungs 16? Aber darüber hätte ich ja noch hinwegsehen können (auch wenn das pädophile Züge hat, aber die Autorin hat das genaue Alter der Mädchen/Frauen nicht preisgegeben). Außerdem fand ich die Vorstellungen der Jungs nicht gelungen, ich musste bei einer Charakterisierung nachzählen wie viele es denn nun waren, weil ich mir nicht alle sechs Jungs merken konnte. Über zwei von ihnen erfährt man fast nichts; Meeks ist ein Genie und Richard... keine Ahnung, der ist halt da.

[T R I G G E R W A R N U N G: Sexuelle Belästigung]

Das Schlimmste war, dass einer der Jungs, Knox Overstreet, ein Mädchen während einer Party sexuell belästigte. Sie hat mit ihrem Freund im Dunkeln herumgemacht und dachte die Hände, die sie berührten, wären die ihres Freundes. Knox war sich dessen bewusst und hat das voll ausgenutzt. Er wurde erwischt und der Freund hat Knox eine heruntergehauen. (Gut so!) Er entschuldigt sich und sagt dem Mädchen wie sehr er sie doch liebt (und das, nachdem er sie nur einmal gesehen hat...) Entschuldigt meine Wortwahl, aber was soll denn der Scheiß? Die Autorin schreibt die Szene nämlich so, sodass man mit Knox Mitleid haben sollte, denn er ist doch ach so schwer verliebt und kann sich einfach nicht kontrollieren. Irgendwann sucht er sie auch noch bei ihrer Schule auf und stürmt in ihren Unterricht, um (Achtung: Sarkasmus) ganz romantisch ein Gedicht vorzutragen, das er ihr geschrieben hat. Sie schämt sich zu Grund und Boden und stellt ihn später zur Rede und versucht ihm klar zu machen, dass er das alles lassen soll und dass sie verdammt nochmal einen Freund hat! Man könnte nun meinen, dass Knox das kapiert hat, aber NEIN! Genau dieses kleine Wort will unser Knox einfach nicht akzeptieren. Und wisst ihr was? Gleich kocht euer Blut, denn natürlich! Natürlich lässt sich das Mädchen breitschlagen, denn er verspricht ihr, dass er sie nach dem einen Date nie wieder belästigen wird, was sie ja noch nicht einmal selbst glaubt! Holla, die Waldfee, was für eine Message wird denn da vermittelt?! Bedrängt das Mädchen einfach so lange bis es “ja” sagt. Toll! Und das wird in Schulen gelesen! Und der größte Ich-kann-es-echt-nicht-fassen-aber-natürlich-musste-das-auch-noch-kommen-Moment war, dass sich das Mädchen selbstverständlich auch in Knox verliebt! Hallo?! Die betrügt ihren Freund und auch das wird mit keinem weiteren Wort erwähnt. Ich könnte kotzen. Widerwärtig finde ich so etwas. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn es solche Szenen gibt, aber dann soll der/die Autorin uns Leserinnen gefälligst nicht das Gefühl vermitteln, dass wir mit dem Täter Mitleid haben sollen. Knox wurde ja noch nicht einmal wie Joe aus der Netflix-Serie “You” als Psychopath dargestellt. Den einen Stern kriegt das Buch für die Hauptthematik, aber diese Knox-Szenen (hat man’s gemerkt?) hat das alles für mich kaputt gemacht.

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