Cover-Bild Die Wächterinnen von New York
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantastische Literatur
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 18.02.2023
  • ISBN: 9783608501872
N. K. Jemisin

Die Wächterinnen von New York

Roman
Benjamin Mildner (Übersetzer)

»Eine großartige Geschichte, angesiedelt in der fantastischsten aller Städte: New York. Sie ist auf die beste Art inklusiv und beinhaltet Elemente von Borges und Lovecraft, doch die einzigartige Stimme ist allein Jemisin.« Neil Gaiman 

Jede Stadt hat eine Seele. Manche so alt wie die Mythen. Andere so jung und ungestüm wie Kinder. Und New York City? Hat gleich mehr als eine. Gerade erst erwacht und so unterschiedlich, wie das Leben in New York, müssen sich die Wächter der Stadt zusammenschließen, um sie vor dem Grauen zu schützen, das unter ihr lauert.
Städte sind lebendig. Sagt man. Doch das ist mehr als nur ein Sprichwort. Wenn eine Stadt erwacht, bestimmt sie jemanden, der sie verkörpert. Aber um New York steht es schlecht. Die Lebendigkeit der Stadt steht auf dem Spiel. Ihr Schicksal liegt in den Händen der Stadtteile und ihrer fünf Wächterinnen. Sie alle sind so unterschiedlich wie nur New York sein kann. Manny löst Probleme Manhattan-Style: mit Geld. In Brooklyn hört eine ehemalige Rapperin den Beat der Stadt. Und die Kuratorin einer Gemeindegalerie beweist, dass sich die Bronx nichts gefallen lässt. Aber was ist mit Queens und Staten Island? Die Lage ist kritisch und die Zeit drängt, denn zerstörerische Kräfte haben damit begonnen, die Stadt zu vergiften. Wenn die Wächterinnen keinen Weg finden, zusammenzuarbeiten, droht nicht nur New York das Schlimmste.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein absolut faszinierender Science-Fiction-Roman, der den kulturellen Schmelztiegel von New York City lebendig werden lässt

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Beschreibung

Städte sind nicht nur sprichwörtlich, sondern im wahrsten Sinne des Wortes lebendig. Als New York City erwacht gibt es Komplikationen bei der Geburt, denn die Stadt sucht sich nicht nur einen ...

Beschreibung

Städte sind nicht nur sprichwörtlich, sondern im wahrsten Sinne des Wortes lebendig. Als New York City erwacht gibt es Komplikationen bei der Geburt, denn die Stadt sucht sich nicht nur einen Avatar, der sie verkörpert und beschützt, sondern auch gleich für jeden Stadtteil eine eigene Wächterin oder Wächter. Denn ein erster Kampf gegen Kräfte, die neu geborene Städte bedrohen, hat New Yorks Avatar so stark geschwächt, dass dieser seine Aufgabe nicht wahrnehmen kann. Nur gemeinsam kann es den Wächterinnen New Yorks gelingen, ihren Avatar und damit die gesamte Stadt zu retten. Doch die Zeit tickt, denn der Feind hat sich längst unter sie gemischt…

Meine Meinung

Die amerikanische Fantasy- und Science-Fiction-Autorin N. K. Jemisin ist schon längst kein Geheimtipp mehr, dennoch bin ich erst durch ihren neuesten Roman »Die Wächterinnen von New York« mit ihrer Arbeit in Kontakt gekommen. Und was für ein wunderbarer Erstkontakt das war!

In ihrer Geschichte setzt sich N. K. Jemisin mit der Weltmetropole New York City und den fünf unterschiedlich geprägten Stadtbezirken auf kreative und bewegende Art und Weise auseinander. Nach einem ersten Besuch in der Stadt, die niemals schläft, wurde ich großer Fan dieser faszinierenden multikulturellen Welt, sodass ich bereits zwei weitere Male dorthin gereist bin. Allerdings habe ich immer noch nicht alle Stadtteile kennengelernt, dafür hat nun aber N. K. Jemisin mit »Die Wächterinnen von New York« gesorgt.

Die Idee einer tatsächlich lebendigen Stadt, die geboren und durch einen Avatar in Menschengestalt beschützt wird, hat mir unheimlich gut gefallen. Doch wie das bei einer Geburt eben ist, kann es auch zu Schwierigkeiten kommen und genau das passiert als das frisch geschlüpfte New York angegriffen und geschwächt wird, sodass sich die Stadt fünf Wächterinnen und Wächter auswählt.

Die unterschiedlichen Wächterinnen und Wächter verkörpern die Eigenschaften ihrer Bezirke Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island durch und durch. Manny ist ganz neu in der Stadt und verkörpert mit seinem tief im inneren gnadenlosen Charakter Manhattan, für das aufstrebende Brooklyn steht die schwarze Stadträtin und ehemalige Rapperin Brooklyn ›MC Free‹ Thomason ein, die wilde Bronx wird durch Bronca, der lesbischen Kuratorin einer Galerie vertreten, Queens durch die indische Studentin und Mathe-Queen Padmini und das konservative Staten Island manifestiert sich in Aislyn, der behüteten Tochter eines Polizisten.

Jemisins Beschreibungen ihrer Protagonisten/Stadtteile sind unglaublich detailverliebt, sodass ich mir sicher bin, dass bessere New-York-Kenner noch viel mehr aus diesem Roman ziehen können, als ich es vermochte. Eines gelingt aber auf jeden Fall, auch für Ortsunkundige entsteht hier eine lebendige Welt, in der man sich durch den ausführlichen Weltenaufbau leicht zurechtfindet.

Spannung mit lovecraftschen Monstern kommt zwar immer wieder ins Spiel, aber dominiert die Story nicht. Vielmehr stehen die diversen Persönlichkeiten der Stadtteile im Vordergrund und lassen mit ihren Konflikten auch einen Blick auf reale Probleme werfen. Der noch immer tagtäglich stattfindende Rassismus gegenüber anderen Kulturen oder People of Colour ist somit ein großer Bestandteil von N. K. Jemisins Roman und verleiht diesem eine Note, die unter die Haut dringt.

»Die Wächterinnen von New York« ist wirklich ein grandioser Roman, voll starker Superheld*innen und ein außergewöhnliches Porträt New York Citys. Allerdings darf man keine allzu temporeiche Action erwarten, diese gibt es gut dosiert zwischendurch, der Fokus liegt aber ganz beim Worldbuidling, welches für mich noch ein paar Fragen offen lies. Man könnte auch sagen, diese Roman liest sich wie ein extrem ausführlicher Prolog (leider mit ein paar Längen), der Neugierig auf mehr macht. Daher hoffe ich sehr, dass es bei dieser ursprünglich auf eine Trilogie ausgelegte »The Great Cities«-Reihe bald weitergehen wird.

Fazit

Ein absolut faszinierender Science-Fiction-Roman, der den kulturellen Schmelztiegel von New York City lebendig werden lässt, mit Diversität glänzt und den immer noch gegenwärtigen Rassismus offenlegt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.07.2022