Volle Punktzahl
Vor Jahren hat der „Drachenläufer“ mich dazu gebracht, ein Augenmerk auf Bücher zu werfen, die in Afghanistan spielen. Vor allem die Erkenntnis, dass es einige hervorragende Autoren aus dieser vom Krieg ...
Vor Jahren hat der „Drachenläufer“ mich dazu gebracht, ein Augenmerk auf Bücher zu werfen, die in Afghanistan spielen. Vor allem die Erkenntnis, dass es einige hervorragende Autoren aus dieser vom Krieg gebeutelten Region gibt, die ihr Heimatland so intensiv und ehrlich und wahrhaftig beschreiben, wie es kein europäischer oder amerikanischer Autor aus der Ferne könnte, ist schnell in mir gewachsen. Zu den Autorinnen gehört auch Nadja Hashimi, deren Stärke die weibliche Sicht auf Familie, Gesellschaft und Glauben ist.
In ihrem neuen Buch „Das Licht von Vierzig Monden“ beschreibt sie das Leben einer afghanischen Frau, die wegen Mordes am eigenen Ehemann angeklagt wird und deren Rechtsanwalt verzweifelt versucht aus ihr herauszubringen, was wirklich geschehen ist.
Ein erschütterndes und unglaublich intensives Buch, welches ich in wenigen Tagen ausgelesen hatte. Das Schicksal der afghanischen Frauen ist oft nur schwer erträglich und mit dem Gefühl, dass hier Realität beschrieben wird und sich Ähnliches tag- täglich ereignet, wird das Leseerlebnis noch potenziert.
Keine leichte Lektüre, aber eine die gelesen werden will und muss. Und bereits das dritte Buch von Hashimi, welches von mir die volle Punktzahl bekommt.