Alles was das Böse benötigt um zu triumphieren, ist das Schweigen der Mehrheit
„Aber durch Sie habe ich verstanden, was mir in jahrelangem Geschichtsunterricht nie klar wurde: dass hinter all diesen Schwarz-Weiß-Fotos lebendige Menschen stehen, die diese Geschichte am eigenen Leib ...
„Aber durch Sie habe ich verstanden, was mir in jahrelangem Geschichtsunterricht nie klar wurde: dass hinter all diesen Schwarz-Weiß-Fotos lebendige Menschen stehen, die diese Geschichte am eigenen Leib erfahren haben.“ (S. 22)
Das Buch „Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens“ erschien als erweiterte Neuausgabe zum 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und Buchenwald im Neukirchener Verlag. Der darin enthaltende Lebensbericht von Naftali Fürst und seiner Familie hat mich sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt.
Das Buch beschreibt das Leben von Naftali und Shmuel Fürst und der Familie der beiden Brüder aus der Slowakei in der Zeit vor der grausamen NS-Zeit, währenddessen und auch danach.
Ich hatte zunächst Probleme, mich an den Schreibstil zu gewöhnen, da das Buch aus Shmuels und Naftalis Perspektive geschrieben ist und hin und wieder weitere Briefe, Aussagen und Berichte dazwischen aufgeführt wurden. Es war sehr interessant die Einzelschicksale der Familie Fürst und ihren Verwandten zu verfolgen. Der Autor gewährt einen sehr genauen Einblick in die damaligen Umstände und Leben der Betroffenen.
Beim Lesen empfand ich so viele Emotionen, die ich einfach nicht kontrollieren konnte:
- Wut, über die Menschen, die solch Gräueltaten verrichteten und über Jene, die jahrelang hinwegsahen
- Trauer, über all den Schmerz, Verlust und die grausamen Tode vieler Menschen
- Ekel, vor all den schrecklichen Ereignissen, Taten und vor allem der Zustände und Umstände der Lager, Transporte und Lebenssituationen der Juden in dieser Zeit
- Mitleid, für alle Betroffenen, vor allem Familien, Alte, Kranke und Kinder.
Ein Zitat, das ich mir markiert habe und mir sehr wichtig geworden ist: „Und doch- von Rettung kann keine Rede sein, wir sind Überlebende, Kohlestücke, die in den Flammen des Schreckens nicht völlig verbrannt sind.“ (S. 26)
Es ist so wichtig, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Das Buch hat mehr Aufmerksamkeit verdient, ich kann das Buch Jedem weiterempfehlen!