Grandios
Die Geschichte der Familie Radlett bzw. Linda Radlett die erzählt wird von der eher unscheinbaren Cousine Fanny, welche zusammen mit Linda aufwächst.
Von welchem Schlag die Radletts sind, erfährt man auf ...
Die Geschichte der Familie Radlett bzw. Linda Radlett die erzählt wird von der eher unscheinbaren Cousine Fanny, welche zusammen mit Linda aufwächst.
Von welchem Schlag die Radletts sind, erfährt man auf der ersten Seite, denn über dem Kaminsims des Landsitzes Alconleigh hängt ein Schanzspaten, mit dem der tobsüchtige Onkel Matthew, Lindas Vater, im Ersten Weltkrieg acht Deutsche erledigt haben soll - was seine Einstellung zu Kontinentaleuropäern wunderbar illustriert.
Die Kinderschar verbringt auf Alconleigh eine idyllische Jugend. Ihrem Status als Kinder eines Lords gemäß nennen sie sich „Hons“, was für die Geheimgesellschaft der „honorigen“ Radletts steht, die ihre Sitzungen in einem unbenutzten Wäscheschrank abhält, dem einzig warmen Ort des Hauses.
Dort malen sie sich ihr kuenftiges Leben aus, welches völlig anders verlaufen wird als in ihren Träumen erhofft.
“Englische Liebschaften“ ist kein durchkomponierter Roman, sondern eine autobiographisch gefärbte Großerzählung beginnend in der Kindheit und endend im turbulenten Erwachsenenleben von Linda.
Fanny bleibt die Erzählerin im Hintergrund.
Die Erzählung ist heiter, pointiert und scharfsinnig, dabei stets munter plaudernd, ganz so, als würde einem eine Freundin beim Tee die aufregende Geschichte von Leuten erzählen, die man unbedingt einmal kennenlernen sollte, mit denen man aber niemals würde tauschen wollen.
Ein bis zuletzt unterhaltsames und spannendes Buch.
Wärmstens zu empfehlen