Cover-Bild BARF für Katzen
Band der Reihe "GU Katzen"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Haustiere
  • Genre: Ratgeber / Natur
  • Seitenzahl: 64
  • Ersterscheinung: 08.02.2014
  • ISBN: 9783833834653
Natalie Dillitzer

BARF für Katzen

Kleine Tiger gesund ernähren

Katzenbesitzer stehen vor einer großen Auswahl an Dosen- und Trockenfutter, wenn es um die Ernährung ihres Stubentigers geht. Doch meist ist unklar, woher das Fleisch fürs Fertigfutter überhaupt kommt und ob der Fleischanteil für den Beutegreifer Katze ausreichend ist. BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) orientiert sich am natürlichen Fressverhalten der Katze. Die Nährstoffzusammensetzung des Beutetieres wird möglichst naturnah nachempfunden - so erhält Ihre Samtpfote eine ausgewogene Ernährung. Dr. Natalie Dillitzer vermittelt kompaktes Grundwissen über den Nährstoffbedarf von Katzen. Sie gibt wichtige Tipps zur richtigen Versorgung bei verschiedenen Altersstufen oder Gewichtsklassen sowie Zubereitungshinweise und Anleitungen für ausgewogene Rezepte. Ein fundierter und alltagstauglicher Einstieg in die BARF-Ernährung bei Katzen. Als Extra gibt’s die GU Heimtier Plus-App. Damit wird der Tierratgeber interaktiv und hält weitere interessante Zusatzinfos und Bilder bereit.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2017

Vermittelt Grundkenntnisse, mehr nicht

0

Barf – diese Abkürzung steht für eine Fütterungsform, die eine möglichst naturnahe Ernährung zum Ziel hat. Maßstab sind die natürlichen Beutetiere der Katze, die diese auch in freier Wildbahn verspeisen ...

Barf – diese Abkürzung steht für eine Fütterungsform, die eine möglichst naturnahe Ernährung zum Ziel hat. Maßstab sind die natürlichen Beutetiere der Katze, die diese auch in freier Wildbahn verspeisen würde. Es geht hierbei nicht um einen Trend oder um das „Verwöhnen“ von Stubentigern, sondern um möglichst artgerechte Ernährung.

Wie man es vom GU-Verlag nicht anders erwartet, ist dieses Buch sehr gut strukturiert. Über eine Einführung hin zur Ernährungskunde bis zum praktischen Teil hat dieses Buch alles, was man sich wünschen kann.

Dennoch - gerade als Anfänger, und da spreche ich aus Erfahrung, bekommt man so viel Input, dass man nicht weiß wohin damit. Da dient dieses Buch gut als Einstieg – warum sollte ich barfen, was hat das falsche bzw. richtige Futter für Auswirkungen auf mein Tier, und was braucht so ein Katzenorganismus überhaupt?

Beim barfen wird sozusagen ein Beutetier nachgebaut. Stellt man sich eine Maus vor, das typische Beutetier einer Katze, und zerlegt diese in ihre Einzelteile, hat man eine gewisse Menge an Fleisch, Knochen, Innereien und Vitaminen bzw. Nährstoffen. Nun versucht man, aus den zur Verfügung stehenden Fleischsorten – Geflügel, Rind etc. (nur kein Schwein), dieses Beutetier nachzubauen. Da man viele Nährstoffe nicht über das Fleisch erhält, müssen diese in anderer Form hinzugefügt werden – wir Barfer sagen „supplementieren“ dazu. Das beschränkt sich jedoch auf ein, zwei Dinge. Natürlich gibt es auch Mischungen fertig zu kaufen, in den hier aufgeführten Rezepten wird ein sogenanntes „Mineralfutter“ verwendet – ein Eigenrezept der Autorin. Dies ist jedoch völlig unnötig und nicht zu empfehlen, da je nach Rezeptvariation die zugegebenen Mineralstoffmengen variieren bzw. ganz weggelassen werden können. Außerdem ist das „Mineralfutter“ nicht gut deklariert – man weiß also nicht genau, was drin ist.

Leider lässt das Buch viele wichtige Informationen aus – Fisch nur einmal die Woche, aber warum? Das für den Katzenorganismus wichtige Kalzium-Phosphor-Verhältnis wird nicht einmal erwähnt. Die verwendeten Pflanzenöle können nicht verwertet werden und belasten unnötig die Organe. Ein sehr hoher Anteil an Pflanzenbestandteilen. Sogar Weizenkleie als Empfehlung für Ballaststoff-Zusatz. Taurin als lebenswichtige Ergänzung fehlt komplett in allen Rezepten. Zu viele Pulverbeigaben – da möchte man doch eigentlich beim barfen drauf verzichten. Kartoffeln bei Nierenkrankheiten – diese belasten die Niere jedoch. Die Bedarfs- und Nährwerttabellen sind zwar gut gemeint, aber leider völlig überflüssig.

Als Lektüre und Anregung für Barf-Beginner gut geeignet, wenn man sich einen grundlegenden Überblick über die artgerechte Ernährung von Carnivoren verschaffen will. Dennoch sollte es nicht, oder besser gesagt nicht ausschließlich, als Leitfaden und Nachschlagewerk dienen, da es einen komplett falschen Eindruck vom barfen gibt. Es ist keine Alchemie, es gibt keine komplizierten Formeln und Gleichungen, sondern nur das Baukastenprinzip als Faustformel. Darauf kann man alles weitere aufbauen. Ebenso ist es keine Frage des Geldbeutels, sein Tier gesund zu ernähren – nach der Umstellungszeit kommt man meistens weitaus günstiger weg als mit handelsüblichem Futter.

Um die Unsicherheit abzulegen und sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen, empfiehlt es sich eher, auf einschlägigen Internetseiten zu recherchieren oder sich einer Beratung im Barf-Laden seines Vertrauens zu unterziehen. (Und damit sind weder die gelben noch grünen Läden gemeint, denn die wissen so etwas nicht. Sonst würden sie die Regale nicht leer kriegen ;) ).

Als alleiniges Grundlagenwerk ist das Buch leider nicht geeignet. Da es jedoch einen guten Überblick gibt, bekommt es zwei Sterne.