Schmerzlich echt.
„NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ ist ein überaus wichtiges Buch, ruft dazu auf, Täter öffentlich anzuklagen, Schuld den Schuldigen zuzusprechen, Scham abzugeben, über Missbrauch und Gewalt ...
„NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!“ ist ein überaus wichtiges Buch, ruft dazu auf, Täter öffentlich anzuklagen, Schuld den Schuldigen zuzusprechen, Scham abzugeben, über Missbrauch und Gewalt zu reden, Tabus zu brechen.
Schweigt ein Verbrechen nicht tot.
Nora, in diesem Szenario das „Opfer“, will nur vergessen, was passiert ist. Doch ihre Freundin Cam möchte nicht Stillschweigen wahren, will die Männer nicht schützen — sondern finden. Hilfe bekommt sie von Asher, Noras Bruder, und Adam, der in der fraglichen Nacht schlimmeres verhindern konnte. Erzählt wird aus wechselnder Perspektive, sodass wir die Gedanken und Eindrücke, die Intentionen der Figuren nachvollziehen, verstehen können.
Stilistisch ist diese Geschichte, die so viel mehr als Fiktion ist, verständlich, eine drückende, drohende Atmosphäre untermalt den Ernst des Romans. Obgleich das Setting ein amerikanisches ist, Strukturen und Riten von Studentenverbindungen aufgedeckt werden, beschrieb Natasha Friend ein authentisches, glaubhaftes Szenario, bringt ein Stück Alltag und Realität ans Licht. Die Autorin spricht wichtige Themen an, animiert zum Hinsehen, zum Agieren, statt zum Schweigen.
"NO GAME - Jetzt ist Schluss mit Schweigen!" ist gesellschaftskritisch, schreit das gewagte Thema der sexuellen Übergriffe und des Missbrauchs laut, statt, wie gewohnt leise, in die Welt. Motiviert Betroffene, Freunde und Bekannte aufzustehen, sprüht Gift in von männerdominierte Strukturen und vertritt die einzig wahre Botschaft: Schluss mit Schweigen, Schuld und Scham.
Ein Buch, das an Schulen gehört.