Cover-Bild Scythe – Die Hüter des Todes
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Themenbereich: Belletristik - Nahe Zukunft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 21.09.2017
  • ISBN: 9783737355063
Neal Shusterman

Scythe – Die Hüter des Todes

Pauline Kurbasik (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

Der erste Band der internationalen Bestseller-Trilogie!
Schutzumschlag mit Metallic-Folien-Veredelung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2017

Ein absolutes Highlight!

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Die Welt in einer fernen Zukunft. Der Tod ist überwunden und es gibt keine Geheimnisse mehr. Regierungen gibt es nicht mehr, alles wird in gerechter Weise vom allmächtigen Thunderhead, einer künstlichen ...

Die Welt in einer fernen Zukunft. Der Tod ist überwunden und es gibt keine Geheimnisse mehr. Regierungen gibt es nicht mehr, alles wird in gerechter Weise vom allmächtigen Thunderhead, einer künstlichen Intelligenz verwaltet. Da niemand mehr auf natürliche Art stirbt, wurden die Scythe damit beauftragt eigenmächtige Nachlese auszuüben, was nichts anderes bedeutet als dass sie Menschen töten dürfen, damit die Weltbevölkerung nicht explodiert.
Eines Tages werden die junge Citra und der junge Rowan vom ehrenwerten Scythe Faraday auserwählt seine Lehrlinge zu werden. Aber nur einer von beiden kann die Stelle bekommen und seine erste Handlung wird es sein müssen, den anderen nachzulesen …

Als bekannt wurde, dass es eine neue Buchreihe von Neal Shusterman geben würde, stand für mich schon fest, dass ich auch diese unbedingt lesen musste. Nach seiner „Vollendet„-Reihe, von der ich damals schon wahnsinnig begeistert war, habe ich auf etwas ähnliches gewartet. Als dann auch noch bekannt wurde, worum es sich bei seiner neuen Reihe drehen würde, war ich total angefixt und stürzte mich auf dieses Buch sobald ich es in den Händen hatte.

Das Thema ist wieder irre spannend. Eine Welt in der Zukunft, die eigentlich märchenhaft sein könnte. Zumindest auf dem ersten Blick, denn alle Krankheiten und Ungerechtigkeiten sind überwunden, eigentlich gibt es nichts mehr was es nicht gibt. Außer vielleicht Motivation, denn wofür sollte man noch Arbeiten und Forschen etc.? Diesen Aspekt fand ich schon sehr interessant, aber im Fokus steht eher das Problem, dass in dieser Zukunft auch niemand mehr stirbt, aber dennoch weitere Kinder geboren werden. Das Problem liegt also auf der Hand: Der Platz würde irgendwann nicht mehr reichen, wenn niemand mehr stirbt.
Erschreckend ist, dass man der logischen Konsequenz gedanklich einfach nur zustimmen muss: Es müssen Menschen sterben.

In dieser Zukunft wurde also die Zunft der Scythe gegründet. Scythe bedeutet übersetzt Sense und genau das sind diese Menschen auch tatsächlich: Mordinstrumente.
Das klingt wirklich brutal und grausam und das ist es irgendwie auch. Aber dennoch habe auch ich beim Lesen absolutes Verständnis dafür gehabt, wenn die ehrenwerten Scythe willkürlich Menschen ausgewählt haben, die ihr Leben lassen mussten. In der Zukunft nennt man dies nicht mehr Mord, sondern Nachlese.
Eigentlich erschreckend, dass das selbst in Gedanken vollkommen okay war, das dort geschah. Zumindest solange, wie es mit Respekt und Mitgefühl geschah. Es wäre wohl eine langweilige Geschichte, wenn alle Scythe so gehandelt hätten, aber natürlich gibt es auch eine Gruppe von Scythe, die sich einen Spaß aus der Nachlese gemacht haben. Ihre Nachlese las sich eher wie die heutigen Amokläufe und das hat natürlich abgestoßen, obwohl das Ergebnis eigentlich das selbe war.
Ganz schön kniffelige Gedanken, die mich während des Lesens begleiteten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht aber die Ausbildung von Citra und Rowan, die vom ehrenwerten Scythe Faraday dazu ausgewählt wurden seine Lehrlinge zu sein. Faraday ist ein besonnener Scythe, der keinen besonderen Spaß an seiner Aufgabe hat und der den beiden viel Respekt sowohl vor dem Leben als auch vor dem Tod und entsprechendes Mitgefühl lehrt. Da er mit seiner Mentalität aber nicht allen Scythe zusagt, erwirken seine Feinde das Urteil, dass derjenige seiner Lehrlinge, der den Job später nicht bekommen wird, vom anderen nachgelesen werden muss und nicht wieder in sein altes Leben zurück kehren kann. Als Strafe sozusagen, dass er sich zwei Lehrlinge genommen hat, was zwar nicht verboten, aber auch nicht üblich ist.
Diese neue Regelung ändert für Citra und Rowan alles und nicht erst ab diesem Zeitpunkt wird es noch einmal richtig spannend.

Neal Shusterman erzählt hier so unglaubliche Szenarien in so unglaublich selbstverständlicher Weise, dass man ihm alles abnehmen würde. Die Geschichte lässt sich so flüssig lesen, dass man durch die über 500 Seiten nur so fliegt. Sein Stil ist einfach sehr angenehm und auf den Punkt gebracht. Ausführlich, aber niemals ausschweifend.
Ein wenig abwechslungsreich wirken die zahlreichen Tagebucheinträge aus diversen Scythe-Tagebüchern, die oftmals zwischen die Kapitel eingeschoben wurden und mehr Einblick in die Gedanken der Scythe geben.

Ich bin immer noch fassunglos über diese unglaublich tolle Story, immer noch total geflasht von diesem Buch! Wenn ich könnte, dann würde ich die doppelte Sternzahl geben. Oder zumindest die volle mit Sternchen!
Der einzige Kritikpunkt für mich ist, dass ich nun ein Jahr bis zum nächsten Teil warten muss. Das ist wirklich … zerstörend!

Fazit

Ich liebe Neal Shusterman und Scythe – Die Hüter des Todes! Absolut! Ich habe während des Lesens etliche Emotionen durchlebt: Ich war fassungslos, erschrocken. Ich war belustigt, wütend und traurig. Ängstlich und überrascht. Und am Ende musste ich einfach heulen. Einfach nur, weil es vorbei war und ich nicht wollte, dass es schon vorbei ist. Mein absolutes bisheriges Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 22.09.2017

Scythe - Die Hüter des Todes

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Für mich war "Scythe" mein erstes Buch von Neal Shusterman. Die Grundidee der Geschichte hat mich fasziniert und ich war total gespannt auf das Buch. Citra und Rowan leben in einer Welt, die auf den ersten ...

Für mich war "Scythe" mein erstes Buch von Neal Shusterman. Die Grundidee der Geschichte hat mich fasziniert und ich war total gespannt auf das Buch. Citra und Rowan leben in einer Welt, die auf den ersten Blick nahezu perfekt wird. Es gibt keine Krankheiten mehr und sollte man bei einem Unfall sterben, wird man wiederbelebt und ist nach ein paar Tagen wieder fit, als wäre nie etwas passiert. Um eine Überbevölkerung auf der Erde zu verhindern müssen dennoch Menschen sterben. Wer? Das entscheiden die Scythe - die Hüter des Todes.

Der Einstieg in die Geschichte verläuft eher ruhig und man bekommt zunächst einen guten Einblick in den Alltag von Citra und Rowan. Man lernt die beiden Stück für Stück näher kennen und das ist auch sehr wichtig, um später zu begreifen, warum ausgerechnet sie die Ausbildung zu einem Hüter des Todes antreten sollen.
Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Citra oftmals recht unbeherrscht und aufbrausend ist, so ist Rowan das komplett Gegenteil. Er ist die Ruhe selbst und im Gegensatz zu Citra denkt er erst nach bevor er handelt. Für mich waren beide wirklich tolle Protagonisten und auch auf Anhieb sehr sympathisch.
Im weiteren Verlauf lernt man zudem einige Hüter kennen. Einige davon waren mir sympathisch, andere wiederum überhaupt nicht. Faszinierend war für mich, dass jeder Hüter seine eigene, persönliche Art hat, seine "Arbeit" also das Töten auszuführen.

Neal Shusterman hat eine hochinteressante Welt geschaffen. Das tägliche Leben wird komplett durch künstliche Intelligenz geregelt, mit Ausnahme des Todes. Obwohl niemand auf natürliche Weise sterben kann, ist der Tod dennoch ein ständiger Begleiter der Menschen. Allein die Scythe entscheiden wer, wann und wie stirbt und dabei kann es jeden Menschen jederzeit treffen, egal ob jung oder alt. Die einzelnen Kapitel enthalten auch einige Tagebuchauszüge eines Hüters, wodurch man zusätzliche Hintergrundinformationen zu deren Leben, Regeln und Vorschriften erhält. Diese Passagen haben mich oft zum Nachdenken angeregt und wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die Spannung bleibt von Beginn bis Ende konstant aufrecht erhalten. Während des Geschehen im ersten Teil etwas ruhiger verläuft, so wird es ab der Hälfte von mehreren actionreichen Szenen abgelöst. Das Buch hat eine sehr düstere und teilweise sogar bedrückende Atmosphäre und ist ein ziemlicher Pageturner. Ich habe mir schwer getan das Buch aus der Hand zu legen und hatte es bereits nach zwei Tagen ausgelesen.
Der Abschluss ist kurz und knackig, aber in sich stimmig und macht neugierig auf eine Fortsetzung, die es hoffentlich bald geben wird.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Originelle Zukunftsvision

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Es gibt Bücher, bei denen ich schon nach wenigen Seiten weiß, dass ich eine 5 Sterne Bewertung geben werde. „Scythe – Die Hüter des Todes“ ist so ein Buch.
Ich habe schon einige Dystopien mit den unterschiedlichsten ...

Es gibt Bücher, bei denen ich schon nach wenigen Seiten weiß, dass ich eine 5 Sterne Bewertung geben werde. „Scythe – Die Hüter des Todes“ ist so ein Buch.
Ich habe schon einige Dystopien mit den unterschiedlichsten düsteren Horrorszenarien gelesen, doch Neal Shusterman gelingt es tatsächlich, etwas komplett Neues zu erschaffen.
Die Welt, die er beschreibt ist perfekt. Es gibt keine Krankheiten, keinen natürlichen Tod, keinerlei Kriminalität oder Schmerzen. Die Menschen sind zufrieden und zusätzlich unsterblich.
Natürlich kann nicht jeder endlos leben, die Welt wäre irgendwann komplett überbevölkert. Um dem entgegen zu wirken, wurde der Beruf des Scythe eingeführt, dessen Aufgabe es ist, jedes Jahr eine gewisse Quote an Menschen zu beseitigen – im Sprachgebrauch des Autors: sie nachzulesen.

Ich mochte wirklich sehr, dass es in der von Neal Shusterman beschriebenen Zukunft keine Diktatur oder sonstige böse Mächte gab, die die Menschen unterdrückt.
Die Leute lebten einfach glücklich.
Das Buch stimmt auch ein wenig nachdenklich. Das irgendwann einmal alle Krankheiten heilbar sind, ist gar nicht so abwegig. Wenn man zurück blickt, starben unsere Vorfahren an Pest, Erkältungen oder Diabetes etc. da es keinerlei Medikamente dafür gab.
Wieso sollte es nicht möglich sein, heute tödliche Krankheiten in der Zukunft zu heilen. Was würde passieren, wenn wir tatsächlich immer älter und älter werden würden?

Interessant war auch, dass die Grundidee des Scythe nicht als überschattendes Monster dargestellt wurde, sondern als notwendige Einrichtung. Mehrmals wird betont, dass die Wahrscheinlichkeit zur Nachlese ausgewählt zu werden relativ gering ist.

Neal Shusterman beschränkt sich auf einige wenige Charaktere, auf die er näher eingeht. Alle anderen erscheinen als Randfiguren. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Citra und Rowan, die eine Ausbildung zum Scythe beginnen. Gemeinsam mit den beiden Jugendlichen erfährt der Leser mehr über die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Scythe und ihre Rituale.

Positiv finde ich, dass obwohl es sich hier um den Auftakt einer Serie handelt, das Buch eine Art von Abschluss erhält. Die Geschichte über die Lehre von Citra und Rowan hat einen klaren Anfang, einen Höhepunkt und ein Ende.
Natürlich gibt es einen Ausblick, welche Abenteuer im nächsten Band auf uns warten könnten, aber genauso lässt sich „Scythe“ als Einzelroman lesen. Nichts finde ich schlimmer als nach einem riesen Cliffhanger monatelang auf die Fortsetzung warten zu müssen, deswegen bin ich mit Neal Shustermans Lösung sehr zufrieden.

Mein einziger Kritikpunkt ist das Liebesgeständnis der beiden Protagonisten. Es ist völlig aus dem Zusammenhang gegriffen und unglaubwürdig. Es scheint ein wenig, als wenn zwanghaft eine Romanze eingepresst werden sollte, dabei genügt es für den Handlungsverkauf völlig, wenn Citra und Rowan Freunde sind.

Alles in allen ist „Scythe – Die Hüter des Todes“ in jeden Fall sehr lesenswert und sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet.

Veröffentlicht am 21.09.2017

"Nachlesen" zum Wohl der Menschheit?

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Inhalt
Krankheit, Armut und Krieg sind nicht mehr. Und eigentlich sind alle unsterblich. Nur die Scythe bestimmen über Leben und Tod. Sie nennen es "Nachlese".
Citra und Rowan werden von Scythe Faraday ...

Inhalt
Krankheit, Armut und Krieg sind nicht mehr. Und eigentlich sind alle unsterblich. Nur die Scythe bestimmen über Leben und Tod. Sie nennen es "Nachlese".
Citra und Rowan werden von Scythe Faraday als Lehrlinge auserwählt und können nach einem Jahr selbst zu Scythe werden. Das würde auch bedeuten, dass niemand außer ihnen selbst sie nachlesen kann und dass auch ihre Familienmitglieder Immunität besitzen.
Scythe sind keine einfachen Mörder. Sie tun es für die Gesellschaft und empfinden dabei Mitleid und Reue. Sie lesen nicht ohne eine gewisse Moralität nach, sonst wären sie Monster.
Als Citra und Rowan dann ihre Ausbildung antreten, erkennen auch sie, dass die Arbeit eines Scythe viel schwieriger ist, als es aussieht.
Aber auch unter den Scythe gibt es Verschwörungen und Ungerechtigkeiten: So kommt es, dass nur einer der beiden Lehrlinge zum Scythe werden soll, dessen erste Aufgabe darin besteht, den Verlierer nachzulesen ...

Protagonisten
Citra ist ein neugieriges und schlaues Mädchen, das aber meiner Meinung nach ein viel zu entspanntes Leben hatte. Aber das ist in dieser Zeit auch kein Wunder - außer den Tod durch Scythe gibt es keine Ängste mehr. Schmerz, Krankheit, Krieg, Armut gehören alle der Vergangenheit an. Citra ist letztendlich ein ganz normales Mädchen, nur, dass sie vor Angst nicht zittert, wenn Scythe in der Nähe sind. Aber ansonsten war da meiner Meinung nach nichts Besonderes an ihr, sie war einfach eine gute Schülerin und ein nettes Ding, daher war sie mir auch ganz sympathisch, aber das ist auch schon alles.

Rowan ist mein Schatz. Er ist nicht weniger schlau als Citra, aber im Gegensatz zu Citra ist er eher zurückhaltend und wirkt dadurch viel gelassener und damit auch cooler. Bei seiner Familie kam er nie an erster Stelle, darum ist es absolut ungewohnt für ihn, jemandem so wichtig zu sein. Scythe haben Promi-Status und eigentlich verhalten sich die Bürger ihnen gegenüber übertrieben respektvoll.
Citra findet er attraktiv und weiß, dass so ein Mädchen ihn in der Schule kein zweites Mal angesehen hätte. Scythe Faraday respektiert er sehr. Auch wenn er bei der ersten Begegnung nicht so begeistert war, erkennt er durch Faradays Arbeit, das viel mehr hinter der Nachlese steckt. Rowan sieht die Welt mit anderen Augen und wird zu einem richtigen Menschen mit Gefühlen - im Vergleich zu allen anderen, die ohne Schmerz und Angst vor dem natürlichen Tod leben.
Rowan hat Durchhaltevermögen. Selbst in den aussichtslosesten Situationen ist er noch er selbst und bleibt sich selbst treu. Ich habe ihn bei seinem ersten Auftritt ins Herz geschlossen und das hat sich im Laufe des Buches noch verstärkt.

Andere Charaktere
Scythe Goddard ist eigentlich der Bösewicht der Geschichte. Ich fand ihn direkt bei seinem ersten Auftritt total unheimlich und auch das ist so eine Sache, die sich nur noch verstärkt hat - weil es eben ein zweifellos ekelhafter Kerl ist. Er möchte selbst ein neues System für Scythe anführen und findet viele Regeln und Traditionen total schwachsinnig. Lieber würde er so viel Nachlese betreiben wie er möchte, schließlich ist er ein Scythe und somit ein höher gestelltes Wesen.
Er liebt die Massennachlese, wo er und seine Gruppe einen Ort aufsuchen und möglichst viele Leute vor Ort nachlesen. Verboten ist das nicht, solange er sich an andere Regeln hält. Es ist nur neu und darum noch ein umstrittenes Thema.

Handlung und Schreibstil
Das Scythetum fand ich wirklich interessant. Zunächst habe ich es nicht begriffen und dachte, die Scythe lesen ganz bestimmte Leute nach, aber jeder Scythe hat seine eigene Art, die jeweiligen Personen auszuwählen. Und auch eine eigene Art, nachzulesen und mit allem, was noch damit zu tun hat (z.B. Umgang mit Hinterbliebenen). Sie verarbeiten es auch anders und das alles zeigt mehr über ihre Charakter und das fand ich wirklich faszinierend.

Das Thunderhead, das im nächsten Buch wohl eine noch größere Rolle spielt (der englische Titel lautet nämlich Thunderhead), ist ebenfalls interessant! Er ist eine künstliche Intelligenz, beinhaltet das gesamte Internet und noch viel mehr und hat alle Politiker ersetzt, ist also auch der Staat. Nur in eine Sache mischt es sich nicht ein: In die Arbeit der Scythe! Es ist auch sehr intelligent und ich bin gespannt, was man da noch erwarten kann ...

Dann noch die Dinge, die ich bisher bei jedem Neal-Shusterman-Buch begeistern und fesseln konnten: Tiefe & Moralität, sowie Schreibstil & Humor! Die Themen sind vielseitig und auch ziemlich ernst und das gibt dem Buch direkt eine tiefere Bedeutung.Man denkst darüber nach, wann diese Nachlese menschlich ist und vielleicht sogar angebracht und wodurch sie zu skrupellosem Mord wird. Ob Menschen entscheiden sollten, wer stirbt, und wer lebt. An welche Regeln sie sich halten müssen.
Der Schreibstil war wieder großartig. Ich konnte alle Gefühle so gut nachvollziehen und habe so oft mitgefiebert und mitgelitten, weil es einfach spannend und gut geschrieben war. Viele Witze werden nicht gerissen, aber man sieht durch die faszinierenden Details diese ganzen Absurditäten und die Ironie, und manches ist witzig und traurig zugleich. Der Autor nutzt bereits bekannte Dinge in anderen Zusammenhängen, damit man die geschaffene Welt mehr als eine Einheit empfindet.

Fazit
"Scythe - Die Hüter des Todes" hat mir sehr gut gefallen! Ich fand es bis zur letzten Seite spannend und habe eigentlich keine Kritikpunkte! Die postmortale Welt ist faszinierend und ich mochte zumindest den Protagonisten Rowan schrecklich gerne, Citra fand ich eher durchschnittlich.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Großes Kino – perfekte Inszenierung!

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In einer Welt, in der es keine Krankheiten mehr gibt, braucht niemand mehr zu sterben. Doch um das Ungleichgewicht durch neue Geburten zu besiegen, müssen dennoch Menschen gehen. Dazu sind die Scythe ausgewählt ...

In einer Welt, in der es keine Krankheiten mehr gibt, braucht niemand mehr zu sterben. Doch um das Ungleichgewicht durch neue Geburten zu besiegen, müssen dennoch Menschen gehen. Dazu sind die Scythe ausgewählt worden, sog. Todesengel, die gezielt Menschen umbringen. Dieses Vorgehen wird nachlesen genannt und passiert nach einem ganz besonderen Kodex. Aber was geschieht, wenn einige diesen Kodex brechen?

Citra und Rowen entspringen aus zwei vollkommen verschiedenen Welten. Während Citra in einem liebenden Elternhaus großgeworden ist, musste Rowen sich schon früh alleine durchschlagen. Beide sind 16 Jahre alt und kennen die Geschichten und Mythen über die Scythe.
Als Scythe Faraday beide Jugendlichen zu seinen Lehrlingen nimmt, müssen die zwei schnell lernen, sich in dieser neuen Welt vom Tod zurecht zu finden. Doch schon kurze Zeit später wird ihnen von Scytheum eine Falle gestellt, denn nur einer von ihnen wird zum neuen Scythe erwählt werden, und anschließend muss der neue Ring-Träger den Verlierer nachlesen. Wen wird es treffen? Und können Citra und Rowen den Scythe ein Schnäppchen schlagen?

Der in Brooklyn, USA geborene Autor Neal Shusterman studierte Psychologie und Theaterwissenschaften in Kalifornien. Er ist ein vielfach ausgezeichneter Autor, der mit seinen Romanen schon viele Leser begeistern konnte. Mit diesem Werk „Scythe – Die Hüter des Todes“ startet er nun eine neue Trilogie.

Die Gebote der Scythe

1. Du sollst töten
2. Du sollst unvoreingenommen, besonnen und ohne böswillige Absichten töten.
3. Du sollst der Familie derjenigen, die dein Kommen akzeptieren, ein Jahr Immunität gewähren sowie auch allen anderen, die du als würdig erachtest.
4. Du sollst die Familie derjenigen töten, die sich widersetzen.
5. Du sollst zeit deines Lebens der Menschheit dienen, uns deine Familie soll als Entschädigung zeit deines Lebens Immunität genießen.
6. Du sollst die Worten und Taten ein vorbildliches Leben führen.
7. Du sollst keinen Scythe außer die selbst töten.
8. Ring und Robe sollen deine einzigen weltlichen Besitztümer sein.
9. Du sollst weder heiraten noch dich fortpflanzen.
10. Du sollst dich allein an diese Gebote halten.


Im Mittelpunkt dieser dramatischen und aufregenden Geschichte stehen die beiden Protagonisten Citra und Rowen, die für den roten Faden in der Handlung sorgen.
Während Citra eher impulsiv und aufbrausend agiert, ist Rowen der besonnene Part in dem Duo. Dabei fühlt er sich einsam, ist nachdenklich und zurückhaltend. Doch zusammen bilden sie ein gutes Team, sie sind clever und halten zusammen, obwohl sie so verschieden sind.

„Wir müssen von Rechts wegen Buch führen über die Unschuldigen, die wir töten.
Und in meinen Augen sind sie alle unschuldig. Sogar die Schuldigen.“


Die Handlung baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Der Autor findet genau die richtigen Worte, um die neuen Ideen zu präsentieren und den Leser gefühlvoll mit in die Welt der Scythe mitzunehmen. Dabei werden hauptsächlich Citra und Rowens Erlebnisse beleuchtet, doch hin und wieder wird auch ein Blick auf andere Personen geworfen.
Zusätzlich wird jedes Kapitel mit einem Tagebucheintrag eines Scythes beendet, dessen Gedanken den Leser erneut über die ganze Tragweite des Mysteriums informieren und so für weitere Details sorgen.

Da es sich bei den Scythes um Todesengel handelt, ist der Tod ein starker Bestandteil der Erzählung. Immer wieder werden blutige und brutale Sequenzen beschrieben, die den Leser regelrecht schocken. Deshalb eignet sich das Buch auch nicht für ein zu junges Publikum, denn einige Ereignisse sind sehr gewalttätig und grausam. Doch genau dieses Zusammenspiel aus Brutalität und Hoffnungslosigkeit bietet so viel Spannung und Dramatik, dass es schwerfällt, das Buch auch nur für eine Sekunde aus der Hand zu legen.

Immer wieder steht die Frage im Raum, wie es wohl weitergehen wird. Der Spannungsbogen wird immens hochgehalten, und so gelingt es dem Schriftsteller mühelos, den Leser zu fesseln und zu begeistern. Hinzu kommt ein perfektes Finale, dass zwar mit einem Cliffhanger endet, doch für so viel Euphorie und Vorfreude sorgt, dass die Wartezeit zum nächsten Band endlos erscheint.

Großes Kino – perfekte Inszenierung!

Mein persönliches Fazit:
Ich weiß gar nicht, wie ich die Zeit bis zum nächsten Band überbrücken soll. Mich hat das Buch restlos fasziniert und ich bin so glücklich, dass ich die Geschichte um Rowen und Citra miterleben konnte.
Bei diesem Werk stimmt das Gesamtkonzept. Es ist aufregend, lebendig, gefühlvoll und tragisch. Zusätzlich gibt es viele dramatische Situationen, die den Leser überraschen und in Staunen versetzen. Für mich gibt es also nur eine Aussage: Das Buch muss gelesen werden! Es darf in keinem Buchregal fehlen.