Leilas Geschichte
Ich bin nach wie vor begeistert von dieser Buchreihe um 6 Nachwuchs-Zauberer, dennoch kam dieser 2. Teil nicht an den tollen 1. Band heran.
Diesmal geht es um Leilas Geschichte, wie sie vor einigen Jahren ...
Ich bin nach wie vor begeistert von dieser Buchreihe um 6 Nachwuchs-Zauberer, dennoch kam dieser 2. Teil nicht an den tollen 1. Band heran.
Diesmal geht es um Leilas Geschichte, wie sie vor einigen Jahren zu Mr. Vernon gekommen ist. Gleichzeitig lernen wir mit dem Auftauchen von Madame Esmeralda ein weiteres Mitglied des Clubs kennen, den Mr. Vernon und seine Freunde vor vielen Jahren gründeten. Doch obwohl auch diesmal alles ein bisschen geheimnisvoll und gespickt mit Zaubereien und der ein oder anderen Überraschung ist, fanden wir die Geschichte (mit ihren immerhin 350 Seiten) doch auch langatmig erzählt. Erst im letzten Viertel des Buches wurde es richtig interessant. Der finale Showdown erstreckt sich dann allerdings über ein komplettes Kapitel mit 30 Seiten! Circa 15 Personen sind daran beteiligt, und selbst mir fiel es schwer allen Beschreibungen zu folgen und diese im Kopf zu Bildern werden zu lassen. Zum Glück gab es zum Ende hin eine Illustration, die noch einmal verdeutlichte wer wie mit wem am Wickel war, die war in dem Fall wirklich sehr hilfreich.
Die stellenweise Verwendung von antiquierten Wörtern ist ebenfalls nicht ganz ideal für die Zielgruppe. Die können mit Wörtern wie zB untersetzt, feist, gedrungen nicht viel anfangen und wissen auch nicht dass "ich muss mir mal schnell die Nase pudern" bedeuten soll, dass diese Person auf die Toilette verschwindet. Auch der Begriff Séance hätte beim erstmaligen Auftauchen erklärt werden sollen, da viele Kids das Buch sicher alleine lesen und nicht wissen, was damit gemeint ist. Ich habe meinen Söhnen die Wörter jeweils 'übersetzt', so erweitern sie immerhin ihren Wortschatz.
Auch bei den Neckereien der Kinder, besonders zwischen Ridley und den Zwillingen, haben meine Kinder selten die Scherze verstanden, und so wurde es ihnen stellenweise auch mal etwas fad beim zuhören.
Dennoch waren meine Jungs insgesamt gesehen wieder begeistert von dem Buch. Auch die Beschreibungen der Zaubertricks, die zwischen den Kapiteln versteckt sind, waren wieder toll. Ebenso, dass wir selbst tätig werden und Nachrichten im Morsecode selbst übersetzen mussten oder eine Karte anhand einer 'Buchstaben-Scheibe' entschlüsseln. Solche interaktiven Dinge, die Harris ja bereits im 1. Teil eingebaut hat, machen den jungen Lesern Spaß. Ich fand es gut, dass er am Ende seine Leserschaft erneut dazu auffordert, nach Beenden des Buches auch mal wieder raus in die (reale) Welt zu gehen und neue Dinge zu entdecken und erforschen.
Ich hätte, angesichts der Langatmigkeit, der teilweise fehlenden Spannung und der sprachlichen 'Mängel' nur 3,5 Sterne vergeben. Bei Kinderbüchern, die ich mit meinen Jungs zusammen gelesen habe, haben sie aber auch ein Mitspracherecht - und so runde ich gern auf 4 Sterne auf!