Cover-Bild Intimleben
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 27.07.2023
  • ISBN: 9783961611690
Niccolò Ammaniti

Intimleben

Roman | Der große neue Roman des italienischen Bestsellerautors von „Ich habe keine Angst“
Verena von Koskull (Übersetzer)

Der Nummer 1-Bestseller aus Italien

Ein blendend unterhaltender Roman über unsere narzisstische Gegenwart

Maria Cristina Palma führt ein scheinbar perfektes Leben, sie ist schön, reich, berühmt, die Welt dreht sich um sie. 

Dann bekommt sie eines Tages ein Video auf ihr Handy, das alles verändert. Es gibt ein Geheimnis in ihrer Vergangenheit, das keinesfalls an die Öffentlichkeit dringen darf. 

In dem Versuch, dieses Video geheim zu halten, dreht Maria Cristina fast durch. Und setzt in ihrer Panik eine Kette von Ereignissen in Gang, die sie selbst am allermeisten überraschen ...

Der gefürchtete Blick der anderen auf uns, die Inszenierung unseres Lebens, die Heuchelei des Ganzen, unsere Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Liebe – mit Ironie, Scharfsicht und überraschenden Plot-Twists inszeniert Ammaniti den Menschen in seiner ganzen Lächerlichkeit und Grandiosität und entwirft dabei ein ebenso sezierendes wie brillant unterhaltendes Portrait unserer heutigen Welt.

"Eine göttliche Komödie über Rom, la grande bellezza und die waschechte Vita." Berliner Morgenpost

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2024

Herrlich unterhaltsam

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Maria Christina Palma ist Mitte vierzig, Mutter einer Zehnjährigen und die Frau des italienischen Ministerpräsidenten Domenico Mascagni. Letzteres hat sie selbst entschieden. Ihre Tochter Irene ist umgeben ...

Maria Christina Palma ist Mitte vierzig, Mutter einer Zehnjährigen und die Frau des italienischen Ministerpräsidenten Domenico Mascagni. Letzteres hat sie selbst entschieden. Ihre Tochter Irene ist umgeben von Hauspersonal und trifft längst ihre eigenen Entscheidungen.

Nicht alle Italiener feiern die Gattin des Ministerpräsidenten. Im Allgemeinen glaubt man, sie seien gar kein Paar, die Tochter müsse aus der Retorte kommen und auch wenn sie zur schönsten Frau der Welt gekürt wurde, sei sie doch nur ein hohles Gefäß.

Maria Christina hat bisher, auch wenn es so wirkt, nicht immer Glück gehabt. Sie war zwölf, als ihre Mutter starb, was der Vater als Grund verstand, sich aus dem Staub zu machen. Sie lebte mit ihrem geliebten Bruder bei ihren Großeltern, doch als sie zwanzig war verlor sie ihn bei einem Tauchgang ans Meer. Ihr erster Mann war ein erfolgreicher Schriftsteller. Als der Erfolg nachließ wurde er dick und träge. Ihn verlor sie bei einem Autounfall. Sie konnte sich aus dem brennenden Fahrzeug retten, er nicht.

Durch einen Zufall trifft sie mitten in Rom ihre frühe Liebe Nicola Sarti wieder. Sie hatten sich mehr als zwanzig Jahre nicht mehr gesehen. Gut sieht er aus, grau meliert, Dreitagebart, verwaschene Designerklamotten, Rolex am Arm. Er begutachte gerade sein neuestes Hotelprojekt und überredet sie, sich ihm anzuschließen.

Nach ihrem Treffen schickt Sarti ihr Fotos, die er damals von ihr und ihrem Bruder aufgenommen hat, von dem Kutter, mit dem sie unterwegs waren. Dann sendet er ihr ein Video, das sie in einer höchst kompromittierenden Situation zeigt. Nachdem sie das Filmchen eine Weile auf sich wirken lässt, brennen ihr alle Sicherungen durch.

Fazit: Niccoló Ammaniti hat mich geflasht. Ich liebe diese Geschichte, die so schreiend komisch ist, dass sie fast schon eine Parodie auf die europäische Gesellschaft sein könnte. Seine Protagonistin ist eine schillernde Persönlichkeit, die weiß, wie man sich zur Schau stellt. Als Politikerehefrau muss sie diverse Erwartungen erfüllen, die sie in Kauf nimmt, um die Annehmlichkeiten eines reichen Lebens auskosten zu können. Mit ein wenig Wehmut stellt sie fest, dass sie nicht bei jedem gut ankommt. Sie merkt, dass ihre Schönheit vergänglich und die Leidenschaft abhandengekommen ist. Mit großer Treffsicherheit zeigt der Autor den gesellschaftlichen Sozialneid ebenso, wie die latente Frauenfeindlichkeit, die Maria Christina von allen Seiten entgegenschlägt. Die temporeiche Geschichte ist voller Wendungen und herrlicher Alltagskomik. Das war unglaublich fesselnd und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Unglaublich toller Stil

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Intimleben - Niccolo Ammaniti

Erst vor kurzem habe ich den Bestseller "Ich habe keine Angst" des italienischen Autors gelesen und war nun überrascht, wie sehr sich die beiden Werke unterscheiden.
Maria ...

Intimleben - Niccolo Ammaniti

Erst vor kurzem habe ich den Bestseller "Ich habe keine Angst" des italienischen Autors gelesen und war nun überrascht, wie sehr sich die beiden Werke unterscheiden.
Maria Cristina Palma ist schön, reich und berühmt. Vor allem ist sie die Gattin des italienischen Ministerpräsidenten Domenico Palma. Ihre Aufgaben bestehen im Wesentlichen darin, gut auszusehen und sich um ihren Mann und die gemeinsame Tochter zu kümmern. Ein eher langweiliges, oberflächliches Leben, bis ein Ex-Geliebter aus Maria Cristinas Vergangenheit auftaucht und mit ihm ein Video, das keinesfalls an die Öffentlichkeit gelangen darf.
Zum Teil ist dieser Roman ein fein detailliertes Psychogramm der Protagonistin Maria Cristina. Man erfährt einiges über ihre Kindheit und die Hintergründe dieser Frau, die nach außen hin die perfekte Präsidentengattin mimt. Bereits nach wenigen Seiten wird klar, dass sie im Grunde eine sehr unsichere Person ist, die mit ihrer Rolle in der Öffentlichkeit überfordert ist.
Es ist die Oberflächlichkeit dieser Welt der Reichen und Schönen die der Autor hier mit Genuss aufs Korn nimmt und ins Lächerliche zieht. All die kleinen Eitelkeiten und Belanglosigkeiten, die durch das allgegenwärtige Social Media gnadenlos auf die Spitze und ins Absurde getrieben werden.
Dazu kommt nun diese zusätzlich überfordernde Situation, dieses Video aus der Vergangenheit - absehbar, dass die Protagonistin mit ihrem kopflosen Handeln alles nur noch schlimmer macht. Der Autor führt nicht nur Maria Cristina, sondern auch den Leser immer wieder an der Nase herum.
Ammaniti hat einen grandiosen Schreibstil gespickt mit Ironie, Sarkasmus und wahnsinnig witzigen Vergleichen. Bei einigen slapstick-artigen Szenen musste ich laut auflachen. Zugleich gibt es ebenso unangenehme, abstoßende Schilderungen.
Es ist ein vielschichtiges Werk mit mehreren wichtigen Themen, das seine Leserschaft fordert und dabei unglaublich unterhaltsam ist.
Wieder 5 Sterne für ein Buch dieses Autors und eine große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Meisterhaft erzählt

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Kürzlich habe ich eher zufällig "Ich habe keine Angst" von Niccolò Ammaniti gelesen und war begeistert von diesem mir bis dato unbekannten Autor.  Nun war ich sehr gespannt auf sein neuestes Werk "Intimleben". ...

Kürzlich habe ich eher zufällig "Ich habe keine Angst" von Niccolò Ammaniti gelesen und war begeistert von diesem mir bis dato unbekannten Autor.  Nun war ich sehr gespannt auf sein neuestes Werk "Intimleben".

Auch hier zog mich Ammanitis Schreibstil sofort in seinen Bann. Er schreibt lebendig, klar, direkt und in bisweilen drastischer Sprache, mit immer wieder herrlich spitzer Zunge, messerscharf beobachtend und teils ironisch überhöht. Es macht einfach Spaß, seiner virtuosen Erzählweise zu folgen, in der er  zuweilen den Leser direkt anspricht, und mit Nähe und Distanz zu seinen Figuren spielt. An manchen Stellen fragte ich mich, wie diese wohl im italienischen Original lauteten und welchen Anteil an der bemerkenswerten Wortwahl Verena von Koskulls Übersetzung hat. Da ich bereits einige von ihr übersetzte Bücher gelesen habe, meinte ich, gelegentlich ihre besondere Handschrift zu erkennen.

Durch die Protagonistin Maria Cristina, Gattin des italienischen Ministerpräsidenten, zeigt Ammaniti, welchen teils wahnwitzigen Einfluss soziale Medien heutzutage haben, und welche PR-Maschinerie hinter Personen von öffentlichem Interesse steckt. Dieser enorme Druck, unter ständiger Beobachtung zu stehen und die Gefahr, bloßgestellt oder in einem Shitstorm gegrillt zu werden, verändert Maria Cristina. Sie entwickelt einen Hang zur Paranoia, fühlt sich hilf- und haltlos. Hier spielen auch frühe Traumata eine Rolle, die  im Laufe der Geschichte thematisiert werden, und die ihre Unfähigkeit, tiefe Bindungen einzugehen, und ihr Gefühl der Fremdheit in der Welt erklären. Ihre Entwicklung gegen Ende des Romans, die durch eine schicksalhafte Zufallsbegegnung in Gang kommt, macht Mut, und zeigt nicht nur Maria Cristina, sondern auch dem Leser einen Weg zur Selbstbefreiung. Ich hätte gerne noch mehr gelesen und war beinahe traurig, als das Buch zuende war.

Fazit: Ich liebe Ammanitis Stil, und habe es richtig genossen, diesen meisterhaft und sehr modern erzählten Roman zu lesen. Ich kann ihn nur rundum weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 29.12.2023

Politischer (Lebens-) Skandal

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Dieses Buch habe ich angefangen und nach ein paar Seiten wieder weggelegt. Der Schreibstil ist wirklich, hm, speziell würde ich sagen. Im erzählerischen Ton geht es um gefühlt hundert Sachen pro Abschnitt. ...

Dieses Buch habe ich angefangen und nach ein paar Seiten wieder weggelegt. Der Schreibstil ist wirklich, hm, speziell würde ich sagen. Im erzählerischen Ton geht es um gefühlt hundert Sachen pro Abschnitt. Eine Story in der Story und dazu noch eine Anekdote. Da mich ein Lesebuddy dazu animiert hat, weiterzulesen, habe ich es wieder aufgegriffen und mich arg konzentriert. Nach ein paar Kapitel war ich im flow und verstand die Schreibart und die Erzählung um einiges besser. Und die Geschichte hats in sich, ich musste so oft lachen.. über Maria Christina, ihren Mann (der Premier) , ihren besten Freund. Alle in dieser Geschichte sind so liebevoll eingepflegt und haben ihren Platz darin - es ist einfach Unterhaltung pur.

Absolut unvorhersehbar und urkomisch auf eine sadistische Weise. Oftmals habe ich mich über Maria gefragt, was so ihre Hintergedanken sind aber diese Frau ist einfach in ihrer eigenen Welt und ihrem eigenen Film. Wer es gern "anders" mag, ist es eine absolut interessante Lektüre.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Großartige und gesellschaftskritische Unterhaltung

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Nein, dieses Ende habe ich nicht kommen sehen. Ich muss vor Überraschung laut lachen.
Da hat mir Niccolò Ammaniti zum Schluß noch eine große Freude gemacht.

But first things first: Niccolò Ammaniti ist ...

Nein, dieses Ende habe ich nicht kommen sehen. Ich muss vor Überraschung laut lachen.
Da hat mir Niccolò Ammaniti zum Schluß noch eine große Freude gemacht.

But first things first: Niccolò Ammaniti ist einer der erfolgreichsten und international renommiertesten Autoren Italiens. Nachdem ich seinen dystopischen Roman „Anna“ gelesen hatte (mittlerweile als Serie verfilmt) war ich sehr auf weitere Romane des Schriftstellers gespannt.

Mit „Intimleben“ hat Ammaniti einen gleichermaßen unterhaltsamen wie gesellschaftlich analytischen Roman geschrieben.

Wie in „Anna“ hat Ammaniti wieder eine interessante weibliche Hautfigur geschaffen. Maria Cristina Palma ist die schönste Frau der Welt und die Ehefrau des amtierenden italienischen Ministerpräsidenten. Mit ihrem perfekten Aussehen, den operierten Brüsten und ihrem oberflächlichen Wesen ist sie zweifellos eine Männerfantasie und die Öffentlichkeit liegt ihr zu Füßen.
Jeder ihrer Schritte wird genau beobachtet, mit den anstehenden Neuwahlen wird es immer schwieriger ihr Intimleben zu wahren.
Dennoch passieren auch in ihrem Leben noch unvorhergesehene Ereignisse: Zufällig trifft sie einen Freund aus ihrer Jugend wieder, der mittlerweile ein sehr attraktiver, erfolgreicher Luxushotelier ist: Nicola Sarti. Nach einem eigentlich vom Beraterstab nicht erlaubten Austausch von privaten Handynummern schreiben sich die beiden. Nicola schickt Maria Cristina alte Bilder von einem lange zurückliegenden gemeinsamen Urlaub, denn die beiden verband mehr als nur eine platonische Freundschaft.
Doch warum schickt Nicola plötzlich ein mehr als 20 Jahre altes, pornöses Video, das die beiden beim Geschlechtsverkehr zeigt. Ein vergessenes, selbst aufgenommenes Sextape…

Die Kaskade an Handlungen, die Ammaniti jetzt beschreibt, wechselt und vermischt sich zwischen komisch, gesellschaftskritisch und dramatisch. Und im Zentrum dieses verworrenen und äußerst unterhaltsamen Reigens steht Maria Cristina, die sich erst einmal die Haare färben lässt.

Mit ihren verzweifelten Versuchen die Kontrolle über die öffentliche Inszenierung ihres Leben zu behalten, zeigt Ammaniti die Menschlichkeit und Verletzlichkeit seiner Figur. Die Frau Maria Cristina bleibt mir letztendlich aber doch ein Rätsel, ihr wahres Intimleben, z.b. ihre Gefühle für ihren Ehemann, enthüllt mir Ammaniti nicht, sondern er lässt einen Rest Mysterium.

Das ist großartige und gesellschaftskritische Unterhaltung, mit einem für mich nicht vorhersehbaren mega Plottwist am Ende, den ich sehr mochte.

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