„Dunkler Fluss“ will mehr sein als es eigentlich ist. Wirklich schwierig dieses Buch zu bewerten, denn es lässt mich gar nicht so sehr an sich heran. Aber der Reihe nach.
Achtung es können einige Spoiler enthalten sein!
Charaktere:
Es sind einfach zu viele Figuren die hier vorkommen. Diese haben teilweise gar keine Bedeutung für die Geschichte, sondern sind einfach dazu da, den Zustand der dortigen Stadt zu beschreiben. Wirklich schade, da ich von einigen Personen gern mehr erfahren hätte. Auch dieser ständige Wechsel zwischen Nennung des Vornamen und des Nachnamen machte mich richtig konfus, da ja auch noch alle ähnliche Namen haben (Davey, David, Hr. Davies). Ich will ihnen aber zu Gute heißen, dass sie nicht untypisch agieren, sondern ihr Handeln doch recht nachvollziehbar ist, dafür gibt es einen Pluspunkt.
½ Stern
Idee des Buches:
Ich muss sagen, dass dieser Punkt der Stärkste des Buches ist. Zwar wurde „Dunkler Fluss“ mit Thriller betitelt, ist es aber in meinen Augen nicht. Vielmehr ein waschechter Horrorroman. Die Idee dahinter dass der Fluss das Böse verkörpert, sich in das Bewusstsein der Städter einpflanzt und sich einen nach dem anderen zu holen, ist wirklich originell. Es ist mal erfrischend anders, wie sich das Grauen hier darstellt. Geniale Ideen verbunden mit tollen Schauplätzen, lässt jedes Horror-Fan-Herz höher schlagen.
1 Stern
Spannungsbogen (Roter Faden):
Und damit haben wir auch schon die größte Schwäche des Buches. Es ist nämlich nicht wirklich schlüssig und die Geschehnisse sind einfach nur aneinander gereiht ohne einen fließenden Übergang zu finden. Der ständige Wechsel zwischen den Personen und die abgehakten Ereignisse, lassen das Buch sich nicht wirklich entfalten und auf mich wirken. Man hat nie die Chance in der Geschichte anzukommen, da es jedes Mal einen Bruch gibt und etwas anderes passiert. Das fand ich richtig anstrengend, so dass ich das Buch immer wieder weglegen musste, das ging stark auf Kosten des Lesespaßes und artete schon in Arbeit aus. Ja kann ich leider nicht anders sagen, das war für mich öfters zu verwirrend.
0 Stern
Sprache / Erzählstil:
Auch hier hatte ich meine Schwierigkeiten. Einige Kapitel ließen sich gut verstehen, aber manchmal war mir diese hochtrabende Sprache echt zu viel. Das verstand ich manchmal nicht, aber da ich endlich im Buch vorankommen wollte, habe ich auch drauf verzichtet mir Teile nochmals durchzulesen. Hätte ich vielleicht machen sollen, da wäre einiges möglicherweise schlüssiger. Aber ich werde es nie erfahren, da ich es mit Sicherheit nicht nochmal lesen werde! Die Satzstruktur an sich fand ich nun wieder gut und mir haben einige Ideen und Passagen wiederum richtig gut gefallen. Man merkt dass die Sprache extrem ausgearbeitet war.
½ Stern
Das Ende:
Es ist ein vollkommen offenes Ende und ich frage mich nachdem ich mich nun durch diesen Wälzer gekämpft habe: Was jetzt, das war‘s? Ich meine, ich bin (fast) genauso schlau wie am Anfang und ich kann ehrlich gesagt auf eine Fortsetzung gut verzichten. Ich las die letzten Seiten und dachte mir, das war jetzt alles nur bla bla bla, nur Geschwafel und dabei rausgekommen ist nicht wirklich was. Es war schon enttäuschend.
0 Stern
Fazit:
Damit hat es das Buch auf ganze 2 Sterne geschafft und ich muss sagen, dass hier ein ungemeines Potenzial verschenkt wurde. Es hätte so gut werden können, aber es lässt mich mehr als unbefriedigt zurück. Ich kann für dieses Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen. Schade, ja wirklich schade.