Spannender Fall im bayrischen Wald
Das Krimidebüt "Suppenbrunzer" der Autorin Nicole Lingen fesselt von Beginn an. Der Leser befindet sich nach kurzer Zeit mitten im Geschehen und bekommt die Ermittlungen der Kommissarin Sophia Alvarez ...
Das Krimidebüt "Suppenbrunzer" der Autorin Nicole Lingen fesselt von Beginn an. Der Leser befindet sich nach kurzer Zeit mitten im Geschehen und bekommt die Ermittlungen der Kommissarin Sophia Alvarez authentisch mit. Die Kriminalgeschichte aus dem Emons Verlag verschlägt nach Niederbayern. Die Kulisse eignet sich prima für eine spannende Geschichte.
Sophia Alvarez ist eine interessante Kommissarin, die auf mich direkt sympathisch wirkt. Auch ihre direkt und temperamentvolle Art ist unterhaltsam, jedoch für ihren Beruf nicht immer leicht. Genau aus diesem Grund wird Sophia von München in den Bayrischen Wald strafversetzt. Ausgerechnet der Ort, an dem sie aufgewachsen ist und eigentlich nie wieder zurück wollte. Kurze Zeit nach ihrer Ankunft ereignet sich ein dramatischer Vorfall. An Pfingsten geht ein junges Mädchen in Flammen auf. Der Polizeichef der Dorfgemeinschaft geht von einem Suizid aus. Doch Sophia ist felsenfest von einem Mord überzeugt und möchte diesen mit allen Mitteln lösen...
Obwohl das Buch erst etwas unscheinbar wirkt, ist es dennoch aufregend und spannend aufgebaut. Die Autorin Nicole Lingen spielt gekonnt mit den Nerven des Lesers. Außerdem ist hier gelungen die Örtlichkeit, die bayrische Atmosphäre, in die Handlung eingebaut worden. Der bayrische Dialekt darf in diesem Krimi natürlich nicht fehlen. Da es nur nur einzelne Dialoge sind, habe ich aber kein Problem damit gehabt, wenn ich einen Satz mal nicht sofort verstanden habe. Dafür ist es umso amüsanter gewesen.
Die Ermittlungen stehen in der Geschichte im Fokus. Die Kommissarin Sophia Alvarez ist eine authentische Persönlichkeit, widersetzt sich ihrem Chef und versucht den Mörder auf eigene Faust zu finden. Durch ihre Strafversetzung müsste sich Sophia eigentlich zurückhalten, doch ihr Mitgefühl überwiegt. Als Leser habe ich ihre Gedanken schnell verstanden und mich gut in ihre Lage versetzen können. Als Leser habe ich zudem die Chance gehabt hinter ihre Fassade zu blicken. Immer wieder gewinnt der Leser Einblicke in Sophias Privatleben, was ebenfalls für große Aufregung sorgt und die Geschichte somit noch realistischer wirken lässt.
Der Kriminalroman ist ein absolut gelungenes Debüt der Autorin. Den "Suppenbrunzer" konnte ich kaum aus der Hand legen. Besonders der Aufbau der Kapitel hat mir gefallen. So erlangt man auch Eindrücke aus der Sicht des Mörders, welche sehr bedrohlich und gruselig sind. Zudem hat die Lokalität dem Buch eine Besonderheit gegeben, die ich bei Krimis gerne mag. Das Ende verspricht Überraschung und macht mich neugierig auf eine mögliche Fortsetzung!