Band 4
der Reihe "Peripeteia / Studien zu Drama und Theater"
99,80
€
inkl. MwSt
- Verlag: Kovac, Dr. Verlag
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 352
- Ersterscheinung: 06.2017
- ISBN: 9783830095088
Experimentelle Freiheit – strenge Form. Programmatik und Ästhetik des Theaters am Marienplatz (TAM)
Das Theater am Marienplatz (TAM) in Krefeld hat sich mit seinen ungewöhnlichen Produktionen in der Szene für experimentelles Theater und Neue Musik weltweit einen Namen gemacht. Seit 1976 realisiert das Ensemble regelmäßig Theaterstücke, Konzerte, Musiktheater, Lesungen, Tanztheater und Ausstellungen, tritt mit Gastspielen in Erscheinung und lädt Gastkünstler in sein Haus ein. Auf dem Spielplan stehen zumeist Werke des 20. und 21. Jahrhunderts, die den Epochen Dadaismus, Futurismus, Expressionismus, Surrealismus, der Wiener Gruppe und dem Theater des Absurden zugeordnet werden können. Zu den häufig gespielten Autoren und Komponisten zählen beispielsweise Samuel Beckett, John Cage, Kurt Schwitters, Gerhard Rühm, Erik Satie und Karlheinz Stockhausen. Mit einigen prominenten Künstlern wie Mauricio Kagel hat darüber hinaus eine langjährige, enge Zusammenarbeit stattgefunden. Besonders gern werden im TAM experimentelle Stücke aufgeführt, die den Gebrauch der Sprache, die menschliche Kommunikation, aber auch die Kunstform Theater reflektieren, parodieren und damit hinterfragen. Die Spielzeiten- und Programmgestaltung erfolgt oft nach ungewöhnlichen Prinzipien, die immer wieder mit erprobten Aufführungsstandards und Erwartungshaltungen brechen und das dargebotene Nischenrepertoire in nicht alltäglichen oder sogar extremen Aufführungssituationen präsentieren. Die nun vorgelegte erste wissenschaftliche Publikation über das TAM verbindet einen germanistischen mit einem theaterwissenschaftlichen Ansatz, um exemplarisch anhand von neun sprachbasierte Werken und deren Inszenierungen das künstlerische Konzept dieser in Deutschland einzigartigen Avantgarde-Bühne zu untersuchen. Darüber hinaus bietet die Arbeit aktuelle Interviews mit langjährigen Ensemblemitgliedern, unveröffentlichte Fotos sowie eine Auflistung aller überlieferten Produktionen zwischen 1976 und 2014, was angesichts zahlreicher Ur- und Erstaufführungen des TAM einen Mehrwert für die Rezeptionsforschung darstellt.
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