Cover-Bild Binti Sammelband
Band der Reihe "Binti"
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Cross Cult Entertainment
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Nahe Zukunft
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Ersterscheinung: 03.09.2018
  • ISBN: 9783959816571
Nnedi Okorafor

Binti Sammelband

Claudia Kern (Übersetzer)

Der Nebula-Award-Gewinner BINTI endlich in einem Sammelband, der alle drei Romane ALLEIN, HEIMAT und NACHTMASKERADE beinhaltet.

Ihr Name ist Binti und sie ist die erste Himba, die jemals an der Oomza Universität, einer der besten Lehranstalten der Galaxis, angenommen wurde. Aber diese Möglichkeit wahrzunehmen bedeutet, dass sie ihren Platz innerhalb ihrer Familie aufgeben und mit Fremden zwischen den Sternen reisen muss, die weder ihre Denkweise teilen, noch ihre Bräuche respektieren.

Die Welt, deren Teil sie werden möchte, hat einen langen Krieg gegen die Medusen hinter sich und Bintis Reise zwischen den Sternen lässt sie dieser Spezies näherkommen als ihr lieb ist. Wenn Binti das Vermächtnis eines Krieges überleben will, mit dem sie nichts zu tun hatte, wird sie die Gaben ihres Volkes brauchen und die Weisheit, die sich in der Universität verbirgt - aber zuerst muss sie es bis dorthin schaffen, lebendig.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2018

Ungewöhnliche Science Fiction

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Binti ist ein Mädchen aus dem Stamme der Himba. Sie ist die erste Himba, die an der Oomza Universität angenommen wurde, aber Himba verlassen ihr Heimatdorf nicht. Und doch ist Binti sich sicher, dass ...


Binti ist ein Mädchen aus dem Stamme der Himba. Sie ist die erste Himba, die an der Oomza Universität angenommen wurde, aber Himba verlassen ihr Heimatdorf nicht. Und doch ist Binti sich sicher, dass der Weg zur Uni für sie der Richtige ist und schleicht sich heimlich davon.
Damit beginnt für sie das Abenteuer ihres Lebens, das nicht nur ihr Leben, sondern das vieler verändern wird.Ich muss sagen, ich war skeptisch, ob das Buch wirklich etwas für mich ist. Ich habe es weder mit afrikanischen Autoren, noch mit Preisträgern. Aber nachdem mir Children of Blood and Bone schon so gut gefallen hatte, dachte ich mir, dass das hier auch etwas für mich sein könnte.
Das Buch besteht aus drei Kurzgeschichten die im Abstand von jeweils einem Jahr entstanden sind und nun erstmals als ein Buch erscheinen. Alle drei Kurzgeschichten waren vorher schon einzeln erschienen. An manchen Stellen der Geschichten merkt man, dass es eigentlich einzeln stehende Geschichten sind, da hier auf das Geschehen der Vorgänger ausführlicher Bezug genommen wird und Dinge erklärt werden, die einem klar sind, wenn man die drei Geschichten am Stück liest. Das war aber nur ganz selten der Fall und hat nicht wirklich gestört.
Ich bin sehr froh, dass ich Bintis Geschichte vom Anfang bis zum jetzigen Ende am Stück verfolgen konnte. Bintis Entwicklung ist unglaublich spannend, sowie eigentlich das gesamte Setting. Der Handlungsort ist zu großen Teilen Bintis Heimat am Rande der Namib Wüste, irgendwann in unserer Zukunft. Die Oomza Universität liegt auf einem eigenen Planeten und dorthin reist Binti auf einem lebenden Raumschiff. Dort angekommen lernt sie viele weitere Spezies kennen und akzeptieren.Auch die Medusen, die auf der Erde gegen die Khoush, einem Nachbarstamm, Krieg geführt haben, lernt sie dort besser kennen und verstehen.
Zurück auf der Erde kommt es dann aber wieder zu Feindseligkeiten zwischen Khoush und Medusen und Binti versucht hier zu klären. Dafür nutzt sie die ihr eigene Magie.Das Buch bietet immer wieder erstaunliche Wendungen und bleibt damit bis zu Schluss unglaublich spannend. Der Schreibstil war so bildhaft, dass ich mir die fremden Kulturen bildhaft vorstellen konnte. Ich war sozusagen sofort in meinem eigenen Film gefangen.
Für mich war dieses Buch auf jeden Fall eines meiner Jahreshighlights, ich werde die Autorin sicher im Auge behalten und ihre weiteren Bücher auch noch lesen. Vielleicht gibt es ja auch noch einmal etwas über Binti und ihre Freunde. Darüber würde ich mich auf jeden Fall sehr freuen.

Von mir daher eine volle und dringende Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.09.2018

Eine etwas andere Scifi

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Binti ist anders, das Buch ist anders. Wie soll ich es beschreiben? Natürlich ist die Hauptfigur anders, sie ist keine typische „Weiße“, sondern stammt von einem afrikanischen Stamm und so fließen Bräuche ...

Binti ist anders, das Buch ist anders. Wie soll ich es beschreiben? Natürlich ist die Hauptfigur anders, sie ist keine typische „Weiße“, sondern stammt von einem afrikanischen Stamm und so fließen Bräuche und Sitten dieser Kultur in das Buch mit ein, zumal die Eltern der Autorin Igbo-nigerianischer Herkunft sind. Doch nicht nur das macht es anders. Der Schreibstil von Nnedi Okarafor ist ein wenig speziell. Manche mögen das vielleicht nicht, aber ich finde es recht spannend. Zwar ist es anfangs ein klein wenig gewöhnungsbedürftig, im Gesamten macht es das Buch aber zu etwas Besonderem. Die Herkunft der Autorin fließt gleichermaßen in den Charakter Binti und in den Schreibstil.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch wirklich gut gefallen, die einzelnen Novellen sind recht gut zusammengefügt. Zwar erkennt man den Bruch, wenn man drauf achtet, wo die Novellen enden und neu anfangen, aber es stört den Lesefluss nicht wirklich.

Binti ist ein unglaublich spannender Charakter, der durch seine Andersartigkeit (im Vergleich zu mir als europäischer Leser) bald mehr Faszination mit sich bringt, als die Medusen oder andere Charaktere. Inhaltlich sind es halt drei Novellen. Eigentlich in sich abgeschlossen und doch gemeinsam lesbar. Dadurch fehlte mir hier und da ein wenig was.

Trotzdem bin ich jetzt sehr gespannt auf „Das Buch des Phönix“ und werde die Autorin auch weiterhin im Auge behalten.

FAZIT

Binti ist ein wenig speziell und man muss den Stil schon mögen, dennoch denke ich, dass der Nebula-Award sicherlich zurecht verliehen wurde. Da ich jedoch von der Story nicht 100% überzeugt werden konnte, vergebe ich nur 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.04.2022

Interessante Ideen, aber ich bin leider nicht richtig reingekommen

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„Binti - The Complete Trilogy“ von Nnedi Okorafor beinhaltet die komplette Reihe über ein junge Frau namens Binti, die ihre Heimat verlässt und es sich zur Aufgabe macht einen lange währenden Konflikt ...

„Binti - The Complete Trilogy“ von Nnedi Okorafor beinhaltet die komplette Reihe über ein junge Frau namens Binti, die ihre Heimat verlässt und es sich zur Aufgabe macht einen lange währenden Konflikt zu beenden.

Binti ist eine junge Himba, die die einmalige Chance erhält an der Oomza Universität zu studieren. Noch nie hat jemand von den Himba die Heimat und den Planeten verlassen, doch der Ruf der Universität ist stärker und so macht sie sich trotz des Widerstandes ihrer Familie auf den Weg. Ihr Schiff wird von Medusen angegriffen und alle außer Binti werden getötet. Fünf weitere lange Tage sind es noch zu ihrem Ziel, die sie zusammen mit den tödlichen Medusen an Bord verbringen muss. Gelingt es ihr zu überleben, wartet eine weiterer schwerer Weg auf sie, der all ihr Können erfordert.

Diese Reihe ist besonders, denn es ist die kürzeste Trilogie, die ich je gelesen habe. In der englischen Version hat diese gerade einmal 368 Seiten - wohlgemerkt die gesamte Trilogie. Jeder Teil erzählt wie bei vielen anderen Trilogien einen Teilaspekt der Geschichte, dennoch hat sich das eher wie ein Buch angefühlt, dass eine Geschichte erzählt.
Der Schreibstil hat mir soweit gut gefallen. Ich habe auf englisch gelesen und hatte keine größeren Schwierigkeiten mit dem Vokabular. Allerdings wurde mir insgesamt zu wenig erklärt. Die Dinge sind einfach da und sie sind wie sie sind. Mit der Zeit hat sich dennoch ein gewisses Gefühl für die Geschichte ergeben, aber ich habe das Gefühl vieles ist für mich im Verborgenen geblieben.
Meist wird die Geschichte aus Bintis Sicht erzählt und wie sie die Welt wahrnimmt. Das mag eine Erklärung dafür sein, dass nicht so viel erklärt wird, weil für sie selber ist es ja ganz natürlich, dass die Dinge so sind wie sie sind. Die Dinge, die dann doch erklärt werden, sind wiederum interessant. Sehr gefallen hat mir die Idee mit den lebenden Raumschiffen.
Die Einblicke in die Kultur der Himba, das Volk der Khoush, der Wüstenleute und unterschiedliche Spezies, die hier erwähnt werden hat mir grundsätzlich gut gefallen, manchmal habe ich mich allerdings auch ein wenig außen vor gefühlt. Es waren wirklich nur Einblicke und ein tieferes Verständnis für die Lebens- und Denkweisen konnte ich nicht entwickeln. Dieser Roman ist ein Own-Voice Roman in dem BiPOC und POC die Hauptcharaktere sind, aber ich hatte ein wenig das Gefühl, dass das Buch eher für dieses Publikum geschrieben ist und wer mit diesen Kulturen nicht so vertraut ist, der kann sich da nicht so ganz hineinversetzen. Das ist aber auch legitim, nicht jedes Buch muss für ein weißes privilegiertes Publikum geschrieben sein, das unser Verständnis der Welt widerspiegelt.
Ich finde es halt von dem Aspekt her schade, dass ich das Gefühl habe, dieses Buch nicht richtig verstanden zu haben. Es sind so viele Ansätze da, die mir gefallen haben und in die ich gerne mehr abgetaucht wäre. Das Buch ist irgendwie altmodisch und von althergebrachten Traditionen geprägt und gleichzeitig hochmodern. Man befindet sich in der Zukunft und zwischendrin blinken mal Dinge aus unserer heutigen Zeit auf, die sich über einen langen Zeitraum weiterentwickelt haben und zu etwas Neuem geworden sind. Das ist ganz schwer das zu beschreiben, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Auch dieser Kontrast zwischen der Erde und dem Planeten Oomza Uni, sowie die Oomza Universität könnte größer nicht sein. Wir sind dort plötzlich in einer ganz anderen Welt, die von anderen Werten geprägt ist. Die Lebewesen können zu anderen Planeten reisen und auch den Menschen ist dies möglich und dennoch ist die Erde irgendwie die Erde, die kaum von dem beeinflusst scheint, was auf Oomza Uni gelebt wird. Das will für mich irgendwie nicht so recht zusammen kommen.
Es sind auch die beiden Handlungsstränge, die für mich nicht so ganz zusammenkommen wollen. Am Anfang steht erstmal Bintis Reise an diese Universität und wir erleben auch ein wenig von dem Alltag an der Universität und dann fliegt sie in den „Ferien“ zurück zur Erde, möchte die Traditionen der Himba leben und wird in einen jahrhundertealten Konflikt gezogen, der irgendwie vollkommen außer Kontrolle gerät und weitere jahrhundertealte Geheimnisse aufdeckt, bevor es dann wieder zurück an die Universität geht. Das hat bei mir dafür gesorgt, dass ich keine wirkliche Verbindung zu den Personen aufgebaut habe. Alles hat mich irgendwie seltsam kalt gelassen und dabei sind es durchaus interessante Figuren.
Inhaltswarnungen würde ich bei diesem Buch für das Thema Mental Health und Panikattacken aussprechen und auch Gewalt spielt in gewissem Rahmen eine Rolle. Es ist in Sachen Gewalt allerdings nicht übermäßig brutal.

Fazit: Eine Reihe, die mich sehr zwiegespalten zurücklässt. Die Ansätze und Ideen finde ich spannend, durch fehlende Erklärungen konnte ich allerdings nicht so tief in die Geschichte eindringen, wie ich es mir gewünscht hätte und so lässt mich das Buch mit dem Gefühl zurück, dass ich es eigentlich nicht verstanden habe.