Band 147
der Reihe "Berichte der Bundesanstalt für Strassenwesen - Fahrzeugtechnik (F)"
- Verlag: Fachverlag NW in Carl Ed. Schünemann KG
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Ersterscheinung: 14.10.2022
- ISBN: 9783956067037
Automatische Notbremssysteme für Motorräder
F 147: Automatische Notbremssysteme für Motorräder
Nora Leona Merkel, Raphael Pleß, Hermann Winner, Thomas Hammer, Norbert Schneider,
Sebastian Will
66 S., 50 Abb., 11 Tab., ISBN 978-3-95606-703-7, 2022
Motorradfahrer zählen zu den besonders gefährde¬ten Verkehrsteilnehmern. Trotzdem werden – im Gegensatz zu Systemen wie ABS und Traktions¬kontrolle – Assistenzsysteme wie die automatische Notbremse bislang nicht im Zweiradbereich einge¬setzt. Grund hierfür ist unter anderem die motorrad-spezifische Fahrdynamik, die z. B. durch instabiles Systemverhalten besondere Herausforderungen für die Umsetzung solcher Systeme bietet. Ziel des Projekts FE 82.0661/2015 „Automatische Notbremssysteme für Motorräder“ war es, die Gren¬zen zu ermitteln, innerhalb derer ein Einsatz ent-sprechender Systeme im Motorrad möglich ist. Ne¬ben den fahrdynamischen Grenzen zählen hierzu auch Grenzen, die der Fahrer der Anwendbarkeit setzt. Als integraler Bestandteil des Fahrer-Fahr¬zeug-Systems muss er in der Lage sein einen Ein¬griff eines Notbremssystems zu kontrollieren, da es sonst zur Destabilisierung des Fahrzeugs bis hin zum Sturz kommen kann. Zunächst wurde in einer Expertenstudie untersucht, welche Verzögerungen Normalfahrern zugemutet werden können. Die Experten waren Fahrlehrer und -trainer, die besonders geeignet sind, die Fä¬higkeiten ungeübter Fahrer einzuschätzen. Mit der Erkenntnis, welche Verzögerungen Normalfahrern zuzumuten sind, wurde anschließend eine Proban¬denstudie durchgeführt, in der untersucht wurde, in¬wiefern verschiedene Arten von Eingriffen geeignet sind, den Fahrer in einer Notbremssituation zu un¬terstützen und welche Verbesserung damit im Ver¬gleich zu durch den Fahrer selbst durchgeführten Notbremsmanövern erzielt wird. Die Realfahrversuche mit Probanden fanden aus¬schließlich in Geradeausfahrt mit voller Konzentra¬tion auf die Fahraufgabe statt. Um zu untersuchen, wie sich Notbremsmanöver in anderen Situationen (z. B. ein- oder freihändige Fahrt) auswirken, wurde zusätzlich eine Studie auf dem dynamischen Motorrad-Fahrsimulator des Würzburger Instituts für Verkehrswissenschaften durchgeführt (WIVW). Hier wurde zudem der Einfluss von Warnelementen un¬tersucht Die Studien zeigen, dass durch den Einsatz geeig¬neter automatischer Bremseingriffe bereits nahezu die Hälfte der Ausgangsgeschwindigkeit abgebaut werden kann, bevor der Fahrer selbst überhaupt eingreift. Die Simulatorversuche zeigen außerdem, dass eine Warnung vor dem automatischen Brems¬eingriff die Fahrerreaktion positiv beeinflusst.
Nora Leona Merkel, Raphael Pleß, Hermann Winner, Thomas Hammer, Norbert Schneider,
Sebastian Will
66 S., 50 Abb., 11 Tab., ISBN 978-3-95606-703-7, 2022
Motorradfahrer zählen zu den besonders gefährde¬ten Verkehrsteilnehmern. Trotzdem werden – im Gegensatz zu Systemen wie ABS und Traktions¬kontrolle – Assistenzsysteme wie die automatische Notbremse bislang nicht im Zweiradbereich einge¬setzt. Grund hierfür ist unter anderem die motorrad-spezifische Fahrdynamik, die z. B. durch instabiles Systemverhalten besondere Herausforderungen für die Umsetzung solcher Systeme bietet. Ziel des Projekts FE 82.0661/2015 „Automatische Notbremssysteme für Motorräder“ war es, die Gren¬zen zu ermitteln, innerhalb derer ein Einsatz ent-sprechender Systeme im Motorrad möglich ist. Ne¬ben den fahrdynamischen Grenzen zählen hierzu auch Grenzen, die der Fahrer der Anwendbarkeit setzt. Als integraler Bestandteil des Fahrer-Fahr¬zeug-Systems muss er in der Lage sein einen Ein¬griff eines Notbremssystems zu kontrollieren, da es sonst zur Destabilisierung des Fahrzeugs bis hin zum Sturz kommen kann. Zunächst wurde in einer Expertenstudie untersucht, welche Verzögerungen Normalfahrern zugemutet werden können. Die Experten waren Fahrlehrer und -trainer, die besonders geeignet sind, die Fä¬higkeiten ungeübter Fahrer einzuschätzen. Mit der Erkenntnis, welche Verzögerungen Normalfahrern zuzumuten sind, wurde anschließend eine Proban¬denstudie durchgeführt, in der untersucht wurde, in¬wiefern verschiedene Arten von Eingriffen geeignet sind, den Fahrer in einer Notbremssituation zu un¬terstützen und welche Verbesserung damit im Ver¬gleich zu durch den Fahrer selbst durchgeführten Notbremsmanövern erzielt wird. Die Realfahrversuche mit Probanden fanden aus¬schließlich in Geradeausfahrt mit voller Konzentra¬tion auf die Fahraufgabe statt. Um zu untersuchen, wie sich Notbremsmanöver in anderen Situationen (z. B. ein- oder freihändige Fahrt) auswirken, wurde zusätzlich eine Studie auf dem dynamischen Motorrad-Fahrsimulator des Würzburger Instituts für Verkehrswissenschaften durchgeführt (WIVW). Hier wurde zudem der Einfluss von Warnelementen un¬tersucht Die Studien zeigen, dass durch den Einsatz geeig¬neter automatischer Bremseingriffe bereits nahezu die Hälfte der Ausgangsgeschwindigkeit abgebaut werden kann, bevor der Fahrer selbst überhaupt eingreift. Die Simulatorversuche zeigen außerdem, dass eine Warnung vor dem automatischen Brems¬eingriff die Fahrerreaktion positiv beeinflusst.
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