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Veröffentlicht am 02.08.2022

Gut durchdachter Spionagethriller

Die Cellistin
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Sarah Bancroft, ehemalige CIA Agentin und aktuelle Geschäftsführerin von Isherwood Fine Arts, findet in ihrer Galerie ein seltenes Kunstwerk, das sie an den Russen Wiktor Orlow verkaufen möchte. Als sie ...

Sarah Bancroft, ehemalige CIA Agentin und aktuelle Geschäftsführerin von Isherwood Fine Arts, findet in ihrer Galerie ein seltenes Kunstwerk, das sie an den Russen Wiktor Orlow verkaufen möchte. Als sie sich mit Orlow in seinem Londoner Stadthaus treffen möchte findet sie ihn Tod in seinem Büro. Wiktor Orlow wurde mit einem Nervengift getötet und auch Sarah denkt im ersten Moment das sie etwas davon abbekommen hat. Sie kommt zur Kontrolle ins Krankenhaus. Als ihr alter Bekannter Gabriel Allon von ihrem Zustand und Wiktors Tod erfährt, macht er sich sofort auf den Weg nach London. Allon erkundigt sich nach Sarahs Befinden und berät sich mit dem MI6 über die Todesumstände von Wiktor Orlow. Dieser wurde mit einem russischen Nervengift getötet, dass sich auf den auf seinem Schreibtisch befindlichen Unterlagen befand. Bei den Unterlagen handelt es sich um Kontodaten die der Journalisten Nina Antonowa zugespielt wurden. Nina befindet sich nun auf der Flucht als sie vom Tod Orlows erfährt.
'Die Cellistin' von Daniel Silva ist der einundzwanzigste Roman in der Gabriel-Allon-Reihe. Daniel Silva hat einen angenehmen Schreibstil und hinterlegt seine Werk mit vielen zum Thema passenden Fakten. Leider haben diese Fakten bei mir manchmal zu Langeweile geführt, wenn Seitenweise über Bankerpraktiken geschrieben wurde die für mich nicht immer verständlich waren.
Die Protagonisten waren sehr sympathisch, darunter Sarah Bancroft, Christopher Keller und Gabriele Allon. Es wurden persönliche Beziehungen beschreiben und menschliche Tragödien geschildert die sie sympathisch machten. Bei Christopher und Gabriele hat mir vor allem der Wortwitz gefallen. Der gesamte Fall war gut durchdacht und spannend geschildert. Es war ein gute Spionagethriller bei dem eher leise Töne angeschlagen wurden und Kalkül gezeigt wurde als actionhafte Szenen die sich aneinanderreihen.
Mein Fazit ist, dass es ein lesenswerte Spionageroman mit einem dichten Faktenwissen ist, der gut umgesetzt wurde aber an machen Stellen durch zu viele Fakten etwas langweilig wirkt und man es auch deutlich hätte abkürzen können. Trotz allem lesenswert.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Die einfachen Glücksmomente in Hollywood

Mit dir hatte ich nicht gerechnet
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Fiona St. James hat als Jugendstar in der Fernsehserie Birds of California mitgespielt, ist auf die schiefe Bahn geraten, hat um sich geschlagen und alles zerstört was sie erreicht hat. Nun arbeitet sie ...

Fiona St. James hat als Jugendstar in der Fernsehserie Birds of California mitgespielt, ist auf die schiefe Bahn geraten, hat um sich geschlagen und alles zerstört was sie erreicht hat. Nun arbeitet sie in der Druckerei ihres Vaters, kümmert sich um ihre Schwester Claudia und ihren depressiven Vater. Jedoch hat sie es geschafft ihrem Leben wieder geordnete Bahnen zu geben und das will sie sich nicht kaputt machen. Als jedoch ihre ehemalige Agentin anruft und über ein Serienrevival spricht, ist Fiona schockiert. Einige Tage später taucht auch noch ihr ehemaliger Serienbruder Sam Fox auf und will sie überreden beim Serienrevival mit zu machen. Fiona sieht ihre Ruhe in Gefahr, stimmt aber einem gemeinsamen Lunch mit Sam Fox zu. Bald entdeckt sie den liebenswürdigen Kerl von damals wieder in den sie heimlich verliebt war.
Katie Cotugno hat mit „Mit dir hatte ich nicht gerechnet“ eine zarte, zerbrechliche Liebesgeschichte geschaffen die einen manchmal traurig stimmt und doch erfährt man immer wieder ein wenig Glück. Die Protagonisten Fiona und Sam sind zwei wunderbare Hauptcharaktere die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie ist impulsiv und aufbrausend, genießt die Zurückgezogenheit und die Ruhe und ist zufrieden mit einem einfachen Leben. Er ist ein Charmeur, liebt es im Rampenlicht zu stehen und möchte jedem gefallen. Doch beide sind einsam, sorgen sich um ihre Familie und lassen eigentlich niemanden so wirklich an sich heran. Eine wunderbare Geschichte die vor allem auch von den Wortgefechten zwischen Sam und Fiona lebt und doch hat sie auch Tiefgang. Auch ernstere Themen werden angesprochen und man lernt wie wichtig es ist Freunde zu haben auf die man bauen kann und einen Menschen der einem zuhört wenn man Probleme hat.
Für mich ein lesenswertes Buch, das einen mitnimmt auf eine wehmütige Reise die durchsetzt ist mit Glücksmomenten die immer mehr an die Oberfläche steigen.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Beeindruckende Auftakt einer Trilogie

Die karierten Mädchen
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Klara ist einundneunzig Jahre alt, ist blind und lebt seit dem Tod ihres Mannes Gustav vor zwanzig Jahren allein. Ihre vier Kinder kümmern sich um sie und sind immer wieder besorgt. Klara hat eine bewegende ...

Klara ist einundneunzig Jahre alt, ist blind und lebt seit dem Tod ihres Mannes Gustav vor zwanzig Jahren allein. Ihre vier Kinder kümmern sich um sie und sind immer wieder besorgt. Klara hat eine bewegende Vergangenheit von der ihre Kinder und Enkelkinder jedoch nichts wissen. Als die Erinnerungen von früher sich in die Gegenwart drängen beginnt sie ihr Leben auf Band zu sprechen. 1929 tritt Klara eine Stelle als Lehrerin in einem Kinderheim in Oranienbaum an. Sie lebt abgeschieden im Kinderheim und interessiert sich nicht sonderlich für das was außerhalb dieser Welt geschieht. Als die Fürsorge die einjährige Tolla abgibt und diese sich an Klara bindet, ändert sich vieles.
Alexa Hennig von Lange hat einen exzellenten Schreibstil und fesselt einen mit ihren Worten. Die Geschichte ist beeindruckend. Man begleitet eine junge Frau durch eine Zeit die unser aller Leben geprägt hat und kann hautnah miterleben wie normale Menschen in der damaligen Zeit ihrer Unwissenheit und Desinteresse getrieben wurden und in den Bann der Nationalsozialisten gezogen wurden. Das Gewissen musste immer wieder entscheiden welchen die menschlichere Wahl war und wie man sich richtig verhalten sollte.
Die Protagonisten sind authentisch dargestellt und wirken sympathisch, da sie freidenkende, mitfühlende Menschen sind. Klara ist eine beeindruckende Frau, die Stärke beweist und doch in manchen Situationen auch eine gewisse Naivität zeigt. Gustav wirkt im ersten Moment wie ein kritischer Denker und doch erscheint er später in einem anderen Licht.
Dieser Roman lässt einen in eine Zeit eintauchen die die wenigsten von uns erlebt haben und schildert wie Menschen sich entschieden haben welchen Weg sie einschlagen. Jeder kann selbst entscheiden ob er ebenso gehandelt hätte wie Klara? Hätte er die Ereignisse auch so gedeutet oder wäre er weitsichtiger gewesen.
Ein beeindruckendes Buch, das unglaublich lesenswert ist!

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Schwedischer Krimi mit Potenzial!

Sturmrot
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Olof Hagström stattet seiner Heimat nach über 20 Jahren einen Besuch ab und findet seinen Vater Tod in der Badewanne. Beim Versuch zu verschwinden wird er von einem Nachbarn gestellt. Die Polizistin Eira ...

Olof Hagström stattet seiner Heimat nach über 20 Jahren einen Besuch ab und findet seinen Vater Tod in der Badewanne. Beim Versuch zu verschwinden wird er von einem Nachbarn gestellt. Die Polizistin Eira Sjödin erscheint am Tatort und erkennt Olof sofort wieder. Mit vierzehn hat Olof das Mädchen Lina vergewaltigt und ermordet, Eira war damals neun und dieses Ereignis hat sie für immer geprägt.
Tove Alsterdal hat bereits drei Krimis geschrieben die jedoch Stand-Alones waren. "Sturmrot" ist der Auftakt zu einer Trilogie um die Ermittlerin Eira Sjödin. Die Autorin schafft eine leicht melancholische Stimmung und eine Düsternis durch einzelne Ereignisse die dem ganze teilweise etwas sehr gruseliges geben. Es wird eine kontinuierliche Spannung erzeugt, die einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Trotzdem hofft man manchmal auf einen größeren Spannungspeak und nicht nur auf das allmähliche dahinplätschern.
Die Hauptermittlerin Eira Sjödin wird sehr menschlich dargestellt, durch die alltäglichen Sorgen die sie begleiten und manchmal auch einfach überfordern. Man kann sich in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Empfindungen gut nachvollziehen. Sie zieht gute Schlussfolgerungen und bringt die Ermittlungen voran. Ungewohnt waren die wechselnden Kollegen, doch wird dadurch gut die Situation im ländlichen Schweden dargestellt. Insgesamt wird durch Eira's Ortskenntnis das Leben in der Region verdeutlicht und man bekommt einen Einblick in die schwedische Mentalität.
Mein Fazit ist das es ein lesenswerter Krimi ist und sich als Sommerlektüre definitiv eignet. Jedoch hatte ich persönlich noch ein bisschen mehr von Sturmrot erwartet.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Die Geschichte einer tapferen Sklavin

Das Mädchen von Agunt
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Cincia lebt mit ihrer Mutter Amma und Buccio in Aguntum und bewirtschaften gemeinsam einen kleinen Hof. Als Buccio vom Viehhändler Florus auf Abwege geführt wird, nimmt das für Cincia und Amma ein übles ...

Cincia lebt mit ihrer Mutter Amma und Buccio in Aguntum und bewirtschaften gemeinsam einen kleinen Hof. Als Buccio vom Viehhändler Florus auf Abwege geführt wird, nimmt das für Cincia und Amma ein übles Ende.
Das Hörbuch 'Das Mädchen von Agunt' zum historischen Roman von Iny Lorentz wird von Ilka Teichmüller gelesen, die die Geschichte enorm bereichert mit ihrer Stimmvielfalt und einem Potenzial immer genau die richtige Stimmung zu erzeugen. Durch die grandiose Sprecherin erfährt die Geschichte noch mal einen Mehrwert.
'Das Mädchen von Agunt' ist ein klassischer Roman von Iny Lorentz. Es gibt Intrigen und Komplotte, gute Menschen die um ihre Existenzen betrogen werden und die tapferen, guten Mitmenschen die es ermöglichen das doch noch alles wieder in die richtige Richtung läuft. Cincia ist ein starker Charakter auch wenn es anfänglich vielleicht gar nicht so erscheint. Trotz den widrigen Umständen versucht sie die Hoffnung nicht aufzugeben und denkt auch an ihre Mitmenschen. Durch die Vielfalt der handelnden Person wird ein breites Spektrum von Charakteren dargestellt, von denen die Geschichte lebt.

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