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Veröffentlicht am 05.04.2022

Vier Schwestern am der Nordseeküste

Sommerschwestern
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Die Sommerschwestern ist der siebte Roman von Monika Peetz, vor allem bekannt durch die Bestseller Die Dienstagsfrauen. Für mich war es der erste Roman von der Autorin und ich bin sehr froh das sie bereits ...

Die Sommerschwestern ist der siebte Roman von Monika Peetz, vor allem bekannt durch die Bestseller Die Dienstagsfrauen. Für mich war es der erste Roman von der Autorin und ich bin sehr froh das sie bereits weitere Romane veröffentlicht hat.
Die Sommerschwestern ist ein wunderbarer Urlaubsroman mit einer Brise Geheimnis. Die Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen sollen sich mit ihrer Mutter im holländischen Bergen treffen. Ein Ort mit dem die Familie eine schicksalhafte Verbindung hat.
Die Geschichte wird vor allem aus Yella’s und Amelie’s Sicht beschrieben und es werden viele Geheimnisse gelüftet. Es ist eine Geschichte in die Vergangenheit der Familie und eine der Offenbarungen. Der Schreibstil von Monika Peetz ist sehr flüssig und fesselnd und der Spannungsbogen hat immer ein neues Geheimnis im Gepäck.
Man bekommt einen Einblick in die Leben der vier Schwestern und was aus ihnen geworden ist seid sie das letzte Mal in Bergen Urlaub gemacht haben. Während Yella eigentlich gar nicht kommen will, weil sie Angst vor den Erinnerungen hat, möchte Amelie unbedingt ihre verlorenen Erinnerungen an die Zeit der Sommerschwestern und ihre Kindheit wiederfinden.
Die Sommerschwestern ist ein federleichter Roman der einen verzaubert und mitnimmt an die rauhe Nordseeküste Hollands. Für mich definitiv ein toller Roman von einer hervorragenden Autorin, von der ich 100% mehr lesen werde.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Ein guter Grundansatz

Weil ich dich liebe, deine Annie
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Annie und Sam sind ein eingespieltes Team. Seit siebenzehn Jahren verheiratet waren sie noch nie voneinander getrennt und haben gemeinsam schon schwere Zeiten überstanden. Als Annie jedoch die Diagnose ...

Annie und Sam sind ein eingespieltes Team. Seit siebenzehn Jahren verheiratet waren sie noch nie voneinander getrennt und haben gemeinsam schon schwere Zeiten überstanden. Als Annie jedoch die Diagnose Krebs erhält, beschließt sie es Sam nicht zu sagen um ihn zu schonen. Doch um ihn auf das Danach vorzubereiten verfasst sie einen Leitfaden, der ihm helfen soll ein Leben ohne sie zu leben. Annie’s Arzt rät ihr sich jemandem anzuvertrauen und drängt sie zu Untersuchungen, doch sie verkriecht sich in ihr Schneckenhaus und will es abwarten. Als plötzlich ihre Mutter zu Besuch kommt, findet diese jedoch das Handbuch und beschließt das Leben ihrer Tochter zu retten und den Ehemann weiterhin außen vor zu lassen, da Männer ja nicht so belastbar sind.
Die Autorin Mameve Medwed hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Der Roman Weil ich die liebe, deine Annie ist eine Liebesgeschichte von der man im ersten Moment viel erwartet, aber es doch anders kommt.
Annie, die mit ihrem Mann Sam zusammen in einer Kleinstadt in Maine wohnt und gemeinsam einen Sandwichladen betreiben, erhält die Diagnose Krebs. Sie möchte es Sam erzählen, weiß jedoch nicht wie und beginnt einen Leitfaden für das Leben ohne sie zu verfassen. Sam, der von Annie bemuttert wird, ist ein gutherziger Typ, aber wirkt manchmal auch etwas schusselig, unfähig und naiv. Im Verlauf des Romans taucht unerwartet zu Besuch Annie’s Mutter Ursula auf, gegen die Annie einen ausgeprägten Unwillen hegt, die aber am Ende die einzige ist die für Annie’s Gesundheit kämpft.
Annie wirkt mit der gesamten Situation überfordert und fühlt sich nicht in der Lage die Wahrheit zu sagen und so Unterstützung zu erhalten. Das Verhalten ihrem Mann gegenüber wirkt sehr feige und sie verstrickt sich immer mehr in ein Lügenkonstrukt. Im Laufe des Romans wird sie mir persönlich immer unsympathischer dadurch. Sam hingegen macht es Annie auch nicht leicht. Sein Verhalten kann man nur als kindisch bezeichnen, wenn er sich beispielsweise die Ohren zuhält als Annie ihm die Diagnose mitteilen möchte. Das Verhältnis zu Annie’s Mutter ist sehr belastet, wieso sie allerdings einen halben Schock erleidet als Ursula sich zu Besuch ankündigt bleibt dem Leser vorenthalten. Die Wendungen die die Geschichte im weiteren Verlauf nehmen wirken nicht immer schlüssig und nachvollziehbar. Zum Ende hin gleitet der Roman fast ins triviale ab.
Weil ich die liebe, deine Annie von Mameve Medwed ist ein Roman den man lesen kann, aber nicht gelesen haben muss. Die Protagonisten verhalten sich nicht immer schlüssig, sondern eher kindisch und die Handlung wird fast schon in eine bestimmte Richtung gezwungen. Von der tränenreichen Mitfühlschnulze, die der Titel und der Klappentext vermuteten lassen, ist nicht wirklich viel zu spüren.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Die Falkenbach-Saga geht weiter

Der Mut der Frauen
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Der Mut der Frauen von Ellin Carista ist der fünfte Band der Falkenbach-Saga. Ellin Carsta ist ein Pseudosym unter dem Petra Mattfeldt historische Romane schreibt, u. a. wurde bereits die Hansen-Saga veröffentlicht. ...

Der Mut der Frauen von Ellin Carista ist der fünfte Band der Falkenbach-Saga. Ellin Carsta ist ein Pseudosym unter dem Petra Mattfeldt historische Romane schreibt, u. a. wurde bereits die Hansen-Saga veröffentlicht. Für mich war es das erste Buch das ich von Ellin Carsta und der Falkenbach-Saga gelesen habe. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten bezüglich der Personenzuordnung konnte man sich sehr schnell in das Buch einlesen.
Beim Schreibstil finde ich vor allem den Wechsel der Erzählperspektive sehr gut. Jedes Kapitel wird aus der Sichtweise einer anderen Person im Familienkreis erzählt. Der Handlungsverlauf wird dadurch vorangetrieben und von jeder Seite für den Leser gut beleuchtet. Man kann so die Intentionen aller handelnden Personen zusammenfließen lassen und bekommt ein besseres Verständnis.
Die Protagonisten sich eigentlich fast alle sehr sympathisch und man fühlt mit ihnen mit und fiebert den Ereignissen entgegen. Mir persönlich waren Clara, Heinrich und anfangs Leopold eher unsympathisch. Ferdinand ist obwohl er ein Mitglied der Wehrmacht ist noch sehr menschlich und liebenswert dargestellt was ihn dadurch sympathisch macht. Das Buch hat einen kontinuierlichen Spannungsbogen, da immer wieder etwas passiert und man durch die wechselnden Perspektiven nicht immer gleich eine Antwort erhält wie es weitergeht. Das Ende ist ein echter Cliffhanger und lässt ahnen in welche Richtung Band sechs geht.
Für mich war es ein spannender historischer Roman der trotz seiner nur 286 Seiten wirkt als hätte er 500. Es wird sich auf das wesentliche konzentriert und nicht von der eigentlichen Handlung abgeschweift. Ein besonderes Stilelement waren die wechselnden Perspektiven die einen in die Position des Allwissenden versetzen, da man alle Handlungen und Intentionen der Protagonisten überblickt. Eine gut erzählte Saga von der ich auf jeden Fall noch die anderen vier vorherigen Bände lesen werden und natürlich die die folgen.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Spannende Ermittlungen auf Guernsey

Kalt lächelt die See
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Vor der Küste von Guernsey wird ein verlassenes Segelboot gefunden mit einer Blutlache an Deck. Detective Inspector Kate Langlois und ihr neuer Kollege aus London, Tom Walker, werden daraufhin in den Hafen ...

Vor der Küste von Guernsey wird ein verlassenes Segelboot gefunden mit einer Blutlache an Deck. Detective Inspector Kate Langlois und ihr neuer Kollege aus London, Tom Walker, werden daraufhin in den Hafen von St. Peter Port gerufen. Es stellt sich heraus, dass das Boot von Stephanie und Greg Hamon gemietet wurde. Die Hamons waren vor zwei Jahren durch das mysteriöse Verschwinden ihrer kleinen Tochter Ava bereits in den Medien. Der Hauptermittler des Vermisstenfalls um Ava Hamon war Chief Inspector DeGaris, Kate’s Vorgesetzter. Gemeinsam beginnen sie das Verschwinden des Ehepaares Hamon zu untersuchen und sehen sich einem komplexen Geheimnis gegenüber bei dem immer wieder Ava's Verschwinden in Erinnerung gerät. Als plötzlich der französische Archäologe Nicolas Arture auf der Polizeiwache mit einem seltsamen Fund auftaucht und Licht ins Dunkel der Ermittlungen bringt.
„Kalt lächelt die See“ ist der erste Krimi von Ellis Corbet. Ellis Corbet ist ein Pseudonym einer deutsche Autorin, die in diesem Roman auch deutlich ihre Liebe zu den Kanalinseln mit einfließen lässt. Diese Liebe erkennt man sehr deutlich an der bildreichen und detaillierten Beschreibung der Orte und Lebensweisen auf Guernsey.

In „Kalt lächelt die See“ ermittelt man zusammen mit Kate Langlois, die auf Guernsey geboren wurde, und Tom Walker, der gerade aus London gekommen ist. Genauso wie Kate und Tom sich erst im Laufe der Ermittlung kennlernen, darf man an diesem gemeinsamen Kennenlernen teilhaben. Beide haben ihre eigene Herangehensweise an den Fall und jeder hat eine Vergangenheit der sie geformt hat. Kate ist eine offene, lockere Person die Interesse an ihrem Gegenüber zeigt, während Tom eher der verschlossene, strenge Typ ist. Außerdem gehören noch Chief Inspector DeGaris, der Hauptermittler im Fall Ava Hamon war und sehr verbissen an diesem Fall arbeitete, und Detective Inspector Miller, die eine erfahrene Ermittler mit einem guten Gespür für ihre Mitmenschen ist, zum Team.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildreich und es fällt nicht schwer die Geschichte im Kopf entstehen zu lassen. Man folgt einer guten Ermittlungsarbeit die nachvollziehbar ist und hat immer wieder mal einen allmählich ansteigenden Spannungsbogen der sich immer mehr auf das doch recht unerwartete Ende hinzieht. Die Möglichkeit eigene Schlussfolgerungen zu ziehen ist gegeben und doch ist der Fall so komplex das man meist doch nicht richtig liegt mit seiner Vermutung und die Geschichte einen überrascht mit ihrer Wendung. Es ist ein Krimi der durch gute, klassische Ermittlungsarbeit geklärt wird und nicht durch überstürzte Aktionen die beeindrucken sollen.

„Kalt lächelt die See“ war für mich ein Krimi der mich in jederlei Hinsicht mitgenommen hat und mit einem komplexen gut durchdachten Fall, einen cleveren sowie sympathischen Ermittlerteam und einem überraschenden Ende beeindruckt hat. Das besondere Extra: eine bildreiche Schilderung der Schönheiten der Insel Guernsey die das Gefühle weckt selbst einmal dort hinzureisen und auf den Spuren der Ermittler zu wandeln. Ein super Einstieg, der hoffentlich mit einer Fortsetzung belohnt wird.

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