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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2024

Journeyman

Journeyman
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Das Buch "Journeyman" von Fabian Sixtus Körner handelt von dessen Weltreise von 2010 bis 2012.
Fabian wohnt in einer kleinen Wohnung in Wiesbaden, als ihm immer öfters das Fernweh plagt. Er möchte so gerne ...

Das Buch "Journeyman" von Fabian Sixtus Körner handelt von dessen Weltreise von 2010 bis 2012.
Fabian wohnt in einer kleinen Wohnung in Wiesbaden, als ihm immer öfters das Fernweh plagt. Er möchte so gerne einmal um die Welt und Menschen mit anderen Kulturen und Sitten kennenzulernen. Doch bevor er diese Reise antreten will, möchte er erst mal genügend Geld ansparen. So wartet er einige Zeit, doch als immer mehr Rechnungen eintrudeln, anstatt sich sein Geld sich wesentlich vermehrt, fasst er sich einen Plan. Er bezahlt alle offen stehende Rechnungen und legt sich Regeln für seine Reise fest. Fabian möchte eine Designwalz starten. Dies bedeutet, dass er in den Ländern nur für Kost und Logies arbeitet. Das heißt, er arbeitet, und bekommt dafür eine Unterkunft und Essen zur Verfügung.
Die Reise beginnt Januar 2012. Sein erstes Ziel ist Shanghai. Dort knüpft er Kontakte und wird schließlich Juniorarchitekt. Die Menschen in China verhalten sich ganz anders als die Deutschen. So wollen sie mit allen Mitteln ihr Gesicht bewahren. Dafür lügen sie ihre Mitmenschen so offensichtlich an, dass das für uns schon fast lächerlich wirkt. So behaupten sie beispielsweise, sie hätten eine Arbeit erledigt, bei der man sofort sieht, dass dies nicht der Fall ist.
Das nächste Reiseland ist Indien mit der Stadt Kuala Lumpur. Dort lernt er Menschen kennen, mit denen er sich auf Anhieb gut versteht. Fabian arbeitet dort bei der Kuala Lumpur Design Week mit. Sein Arbeitgeber und seine Kollegen sind so angetan von ihm, dass sie ihn später noch einmal einladen.
Auch in Malaysia ist man von seinen vielseitigen Fähigkeiten beeindruckt. So arbeitet er auf seiner Reise als Architekt, Designer, Fotograf und vieles mehr. So verwundert es nicht, dass er später auch von Kollegen in Malaysia darum gebeten wird, noch einmal zu kommen.
Fabian reist nach Alexandria und erlebt die heißen Tage des Ramadan mit. Da er zu dieser Zeit alleine ist und auch nicht gearbeitet wird, sind diese Tage eine Herausforderung.
Weitere Reisestationen werden Äthiopien, Australien, San Francisco, Santo Domingo, Havanna und Medellin sein. Zu Weihnachten reist er nach Kopenhagen, um seine Freundin Metteline zu treffen. Doch es kommt zum Streit und sie trennen sich. Daraufhin besucht er seinen Bruder in St. Gallen. Als er die Trennung halbwegs verkraftet hat, geht er weiter auf Reisen. So hilft er in Australien einer Band und in San Francisco schließt er mit einem Amerikaner Bekanntschaft, mit dem später ein Projekt in Kuba startet. In Santo Domingo wohnt er bei seiner Grundschulfreundin, mit der er sich sehr gut versteht. Sein letztes Ziel ist Medellin, wo er nicht mehr voll konzentriert ist. Zum Schluss kommt ein Fazit, bei dem er erzählt, wo er heute lebt.

Das Buch war sehr flüssig und angenehm zu lesen. Fabian erzählt viel von seiner "Arbeit" und berichtet von anderen Kulturen und Sitten. Man konnte sich gut in ihn hineinfühlen, besonders wenn es um das Verhalten von Menschen geht, wo man nicht weiß, wie man reagieren soll. Des Weiteren erzählt noch nötige Infos über die Länder, damit man besser versteht, was er erlebt hat.
Am Anfang zu jedem Kapitel ist eine Karte von dem jeweiligen Land, bei der die Stadt eingezeichnet ist. Auch am Anfang und Ende des Buches ist eine Weltkarte, bei der man Fabians Reise nachvollziehen konnte. Dies war sehr hilfreich, da bestimmt weiß, wo was liegt. Auch die Farbfotos waren sehr schön und haben bei dem Verstehen geholfen. Zudem gab es öfters QR-Codes, bei denen sich weitere Fotos und Videos anschauen kann.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen und Reiselust in mir geweckt.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Der beste Freund des Menschen

Is was, Dog?
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In dem Sachbuch "Is was, Dog?" von Dunja Hayali geschrieben, beschreibt diese ihr Leben mit dem Golden Retriever Emma.
Die Autorin schreibt zunächst über ihren langgehegten Wunsch, sich einen Hund zuzulegen. ...

In dem Sachbuch "Is was, Dog?" von Dunja Hayali geschrieben, beschreibt diese ihr Leben mit dem Golden Retriever Emma.
Die Autorin schreibt zunächst über ihren langgehegten Wunsch, sich einen Hund zuzulegen. Immer wieder gab es Punkte, die dagegen sprachen, wie zum Beispiel, dass sie sie in einer Großstadt in einer Wohnung lebt und zudem durch ihren Job wenig Zeit hat. Als sie sich dann dennoch für einen Hund entschieden hat, glaubten ihre Freunde ihr nicht, da sie von so einer "Anschaffung" schon öfters gesprochen hatte. Frau Hayali entschied sich dann für einen Hund bei einem Züchter. Zuerst dachte sie, es wäre kein Problem bei einem Züchter anzurufen und dann in den nächsten Tagen ihren Wunschhund abzuholen. So war es jedoch nicht. Bei neun Welpen gab es über 40 Anfragen und Frau Hayali musste erst mehrere Fragebögen ausfüllen und wie bei einem Vorstellungsgespräch sich der Züchterin vorstellen. Hierbei war ich sehr überrascht, da ich dies ebenfalls nicht erwartet hätte. Ihr Leben mit Hund hat sich die Autorin ganz anders vorgestellt. So dachte sie, es wäre kein Problem sich bei Emma durchzusetzen und sie zu einem "perfekten" Hund zu erziehen. Daher las sie vor der Anschaffung Fachliteratur, die ihr im Nachhinein nicht wirklich geholfen hat. Frau Hayali musste erkennen, dass jeder einen anderen Charakter hat und sich daher auch anders benimmt. Des Weiteren musste sie erkennen, dass Hundebesitzer in einer Art Parallelgesellschaft leben. Nicht-Hundebesitzer würden nach ihrer Meinung nicht verstehen, warum man sich beispielsweise um Hunde wie um Kinder sorgt.
Die Autorin schreibt in ihrem Roman über ihre Partnerschaft mit Emma, die wie eine menschliche Partnerschaft funktioniert. Als Hayali das erste mal ohne Emma auf Reisen war, machte sich diese um den Golden Retriever Sorgen. Wie sie im Nachhinein feststellte, ohne Grund. Im Buch wird diskutiert, ob man lieber frisches Futter oder Futter aus der Dose füttert, ob ein Hundefriseur wirklich nötig ist und auch ob man weibliche und /oder männliche Hunde kastrieren sollte. Frau Hayali ist auf fast jede mögliche Frage oder auf jeden Sachverhalt eingegangen und hat ihre persönliche Sicht beschrieben. So beschreibt sie auch die verschiedenen Hundetypen und deren typischen Herrchen.
Dies alles ist sehr humorvoll und locker geschrieben. Daher hat man dieses Buch schnell ausgelesen. Ab und zu sind schwarz-weiße Fotos von Emma abgebildet und vorne und hinten im Deckel ist jeweils ein buntes Foto von ihr abgelichtet. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, da es nicht nur für Hundebesitzer geeignet ist. Diese werden sich vermutlich an einige Stellen wiedererkennen. Alle Menschen, die keinen Hund haben, möchten vermutlich gleich losziehen, um sich einen anzuschaffen. Frau Hayali hat nicht nur die negativen Aspekte, welche es zweifellos gibt, dargestellt, sondern auch sehr gut beschrieben, dass sich ein Leben mit Hund auf jeden Fall lohnt und dass man die negativen Punkte von Bord werfen sollte, da eine Partnerschaft mit Hund unbezahlbar ist.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Eleanor & Park

Eleanor & Park
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Der Jugendroman "Eleanor & Park", verfasst von der amerikanischen Autorin Rainbow Rowell, behandelt das Leben der beiden Protagonisten Eleanor und Park. Eleanor ist neu an der Schule und muss gleich einige ...

Der Jugendroman "Eleanor & Park", verfasst von der amerikanischen Autorin Rainbow Rowell, behandelt das Leben der beiden Protagonisten Eleanor und Park. Eleanor ist neu an der Schule und muss gleich einige Hänseleien über sich ergehen, da sie kräftiger gebaut ist als die anderen Mädchen. Zudem hat sie rote lockige Haare und hat einen ungewöhnlichen Kleidungsstil. Zu Beginn des Romans betritt sie den Schulbus, doch niemand möchte neben ihr sitzen. Park ist derjenige, der ihr aus dieser Situation hilft, wobei er dies eigentlich nicht möchte. Er ist selber eher ein Einzelgänger und ist daher froh, dass Eleanor das neue Opfer ist. Park lebt mit seinem jüngeren Bruder Josh, seinem Vater und seiner koreanischen Mutter in einem schönen Haus und hat zudem ein (zumeist) gutes Verhältnis zu seiner Familie. Dies kann man nicht von Eleanor behaupten. Diese lebt mit ihren vier jüngeren Geschwistern, ihrer Mutter und ihrem Stiefvater auf engstem Raum. Zudem ist ihr Stiefvater eine gewalttätige und oft ein betrunkene Person, welcher Eleanors Mutter schlägt. Die ganze Familie hat Angst vor ihm, jedoch spielt insbesondere die Mutter die Situation herunter. Dies ist leider sehr realistisch, da dies oft passiert, dass Ehefrauen ihre gewalttätigen Ehemänner schützten. Richie, der Stiefvater, hat es besonders auf Eleanor abgesehen, das sie die einzige ist, welche ihm offen zeigt, dass sie ihm nicht mag oder eigentlich schon hasst. Die Familie hat noch nicht mal die einfachsten Sachen, wie z.B. Zahnbürsten, jedoch macht Eleanor das Beste daraus. In der Schule freundet sie sich langsam mit Beebi und DeNice an, jedoch wird sie weiterhin von Mitschülern. wie Tina und Steve, geärgert. Eleanor freundet sich auch immer mehr mit Park an, welcher ihr öfters Comics leiht, als er bemerkte, dass sie im Bus bei seinen Comics mit las. Des Weiteren bringt er ihr Kassetten mit Songs mit, die sie sich zuhause anhört. Langsam bemerken Eleanor und Park, dass sie Gefühle füreinander haben und verbringen daher immer mehr Zeit bei Park zuhause. Doch auch weiterhin hat es Eleanor nicht leicht und sie vermutet hinter obszönen Beschimpfungen, welche jemand auf ihren Schulbüchern schreibt, ihre Mitschülerin Tina.
Die Geschichte wurde abwechselnd von Eleanor und Park in der dritten Form erzählt. Dadurch konnte man beide Charaktere gut kennen lernen und ihr Handlungen und Entscheidungen nachvollziehen. Des Weiteren hat man gute Einblicke in beide Familien bekommen, die unterschiedlicher nicht sein können. Der Schreibstil war jugendlich, was gut zu der Geschichte passte;die Kapitel und Abschnitte sind oft sehr kurz, was den Lesefluss verstärkt. Außerdem gefiel es mir. dass die Protagonisten (vor allem Eleanor) nicht perfekt sind und sich auch im Laufe der Geschichte nicht "schöner" geworden sind. Dies ist ein gutes Zeichen für Leute, die mit sich selber Probleme haben. Die meisten Charaktere waren interessant, aber manche von ihnen hätte ich gerne näher kennengelernt.Den Verlauf der Handlung hatte ich mir etwas anders vorgestellt, was ich aber nicht als schlimm empfinde. Das Ende war mir hingegen etwas zu offen, da einige Fragen unbeantwortet bleiben und ich gerne den weiteren Verlauf des Lebens von Eleanor und Park mit verfolgt hätte. Trotzdem hat mir das Buch sehr gefallen.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Ein würdiger Nachfolger

Drachenreiter 2. Die Feder eines Greifs
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Inhalt:
Ben Wiesengrund lebt mit seinen Adoptiveltern Barnabas und Vita sowie seiner Adoptivschwester Guinever in Norwegen, wo die Familie bedrohte Fabelwesen schützt und pflegt. Vita und Guinever sind ...

Inhalt:
Ben Wiesengrund lebt mit seinen Adoptiveltern Barnabas und Vita sowie seiner Adoptivschwester Guinever in Norwegen, wo die Familie bedrohte Fabelwesen schützt und pflegt. Vita und Guinever sind in Griechenland bei Pegasussen, als die Pegasusstute stirbt. Da das Pegasuspaar drei Eier hat, welche nur durch den Speichel der Mutter wachsen, muss schnell gehandelt werden, das die Pegasusfohlen sonst in ihrer eigenen Schalte ersticken. Nach einigem Überlegen kommen die Wiesengrund auf die Idee, dass nur die Feder eines Greifs helfen kann. Daher brechen Barnabas, Ben und einige andere Helfer auf, um nach Greifen in Indonesien zu suchen. Doch sie haben nur zehn Tage Zeit und sie wissen nicht, auf welcher der tausend Inseln wirklich Greife leben.
Figuren:
In der Geschichte gibt es sehr viele verschiedene Fabelwesen (und Menschen), die alle gut herausgearbeitet wurden. Fast jeden Charakter findet man sympathisch und ich hätte noch gerne mehr über sie erfahren.
Aufbau:
Die Geschichte ist in 49 Kapiteln geteilt. Oft wechselt die Perspektive, d.h. dass manche Kapitel z.B. aus der Sicht von z.B. Guinever, Ben und Fliegenbein geschrieben sind. Manchmal verändert sich auch innerhalb des Kapitels die Perspektive. Immer wieder sind Zeichnungen von Cornelia Funke persönlich enthalten, die manchmal sehr klein, aber auch manchmal sehr groß sind und die Hälfte der Seite einnehmen. Am Anfang jedes Kapitels sind Zitate abgedruckt, die aus Büchern sind, aber auch von Persönlichkeiten. Die Zitate haben mir sehr gefallen, da sie zumeist passend zu dem Inhalt der Kapitel sind und oft sehr poetisch sind. Die Zeichnungen sind sehr schön und motiviert bestimmt besonders jüngere Leser, dickere Bücher zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig, erzeugt oft Spannung und manche Sätze lassen einen schmunzeln oder nachdenken.
Anhang:
Am Ende des Buches findet man ein Personenregister, welches in "Menschen", "Fabelwesen und andere mythologische Geschöpfe", " Tiere gewöhnlicher Art" und "Orte" eingeteilt ist. Das ist sicherlich hilfreich für Kinder, da dies ein guter Überblick ist. Dennoch sollte man aufpassen, dass man nicht zu viel über den weiteren Verlauf der Geschichte erfährt, wenn man sie zum ersten Mal liest. Nach dem Register findet man noch das Quellenverzeichnis, sodass man nachschauen kann, aus welchem Buch ein bestimmtes Zitat ist. Das finde ich gelungen, da man dort sich weitere Bücherideen holen kann.
Mein Fazit:
"Drachenreiter- Die Feder eines Greifs" von Cornelia Funke finde ich sehr gelungen. Da es aber ein zweiter Teil ist, sollte man den Vorgänger gelesen haben. Dennoch kann man vermutlich auch ohne das Vorwissen die Geschichte verstehen, da diese eigenständig ist. Die Geschichte lässt bestimmt nicht nur Erwachsene über ernste Themen wie Tier- und Naturschutz, Einsamkeit und Sehnsucht nachdenken.Die Figuren fand ich fast alle sympathisch und die Geschichte spannend. Mit jedem weiteren Kapitel wurde es spannender und da die Perspektiven sich immer wieder abwechselten, wurde die Spannung noch weiter erhöht, da man wissen wollte, wie es bei den anderen weiter geht. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass das Ende mir etwas zu schnell ging und ich gerne noch ein paar Charaktere gesehen habe. Außerdem hätte ich noch gerne (mehr) erfahren, wie das Leben weiter verläuft und ob zwei der Charaktere vielleicht doch irgendwann Gleichgesinnte treffen. Da das Buch ein Kinderbuch, kann ich aber verstehen, dass es nicht ganz so ausführlich ist. Aber vielleicht gibt es noch einen dritten Teil. Schön wäre es, denn der zweite Teil hat mir sehr gefallen und ich fand ihn sogar etwas besser als den Vorgänger, da man noch mehr Fabelwesen kennen gelernt hat und der tropische Ort mir gefallen hat.

Veröffentlicht am 23.03.2024

Sehr empfehlenswert!

Der Welt nicht mehr verbunden
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Johann Hari leidet, seit dem er ein Teenager ist, unter Depressionen. Bei einem Arztbesuch bekommt er mitgeteilt, dass er unter einem chemischem Ungleichgewicht leiden würde, welches er mit Hilfe von Antidepressiva ...

Johann Hari leidet, seit dem er ein Teenager ist, unter Depressionen. Bei einem Arztbesuch bekommt er mitgeteilt, dass er unter einem chemischem Ungleichgewicht leiden würde, welches er mit Hilfe von Antidepressiva aufheben könnte. Hari nimmt das Rezept dankend an und eilt zur nächsten Apotheke, um sich die Pillen zu besorgen. Im Laufe der Jahre lässt die Wirkung jedoch immer wieder nach und die Dosis muss erhöht werden. Obwohl er oft weiterhin Momente tiefer Traurigkeit erlebt, ist er überzeugt, diese Medikamente würden ihm tatsächlich helfen. Erst nach über einem Jahrzehnt zweifelt er an der Wirksamkeit und begibt sich auf einer Reise, um mehr über das Thema Depressionen und deren Lösungen zu erfahren.

Hari unterhielt sich über einem längeren Zeitraum mit vielen verschiedenen Menschen, darunter Wissenschaftler und Betroffene. Als er davon erfahren hat, dass Antidepressiva sehr vielen Menschen, wie ihm auch selber, nicht in Wirklichkeit helfen, kann er dies zunächst nicht richtig glauben. Nachdem er von einzelnen unabhängigen Forschern wissenschaftliche Beweise bekommt, dass die Pharmaindustrie die ihnen nicht passenden Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vorenthält und die veröffentlichen Studien zum Teil verfälscht, ist er auf der Suche nach anderen Lösungen.
Bei seiner Reise ist er auf neun möglichen Ursachen für Depressionen und Angst gestoßen, die er einzeln vorstellt. Manche waren mir schon bekannt oder zumindest nicht ganz fremd, wobei es gut für mich war, dass er diese noch einmal verdeutlicht und in mein Bewusstsein gebracht hat. Andere Ursachen haben mich jedoch überrascht. Hari bezieht sich immer wieder auf wissenschaftliche Studien, welche er mit Fußnoten verzieht. Dies ist sehr gut für den Leser, der sich mit einzelnen Arbeiten und Themen auseinandersetzen will. Im zweiten Teil des Buches geht er auf Lösungsansätze für die jeweils möglichen Ursachen ein. Diese Ideen fand ich gut und werde selber versuche, die ein oder andere ,so weit es geht, umzusetzen.
Der Schreibstil war flüssig und auch für Laien gut verständlich. Dadurch, dass Hari selber unter Depressionen leidet, war eine Verbindung zum Leser von Anfang an vorhanden und man hatte deshalb das Gefühl, dass er Einer von ihnen ist und keiner, der von oben auf sie herabschaut.

Diese Buch hat viele neue Erkenntnisse für mich beinhaltet und "bekanntes" Wissen verdeutlicht und im Kopf verankert. Das Lesen hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich würde es nicht nur Betroffenen empfehlen, sondern allen, die sich für das Thema interessieren und ihre Mitmenschen (egal, ob depressive Freunde/Verwandte oder "gesunde" Menschen) besser verstehen wollen und mit ihnen in Verbindung treten möchte.