Zweigeteilte Meinung
LiebessprungInhalt:
Liz ist mit ihrem Leben unglücklich: Als Krankenschwester auf einer urologischen Station behandelt sie täglich alte Männer, ihr sexy Kollege Helmut will nur Sex von ihr und zu Hause wohnt sie ...
Inhalt:
Liz ist mit ihrem Leben unglücklich: Als Krankenschwester auf einer urologischen Station behandelt sie täglich alte Männer, ihr sexy Kollege Helmut will nur Sex von ihr und zu Hause wohnt sie mit ihrer besten Freundin Paula zusammen, die jedoch täglich einen anderen Mann abschleppt.Als ob das nicht Schlamassel genug wäre, verliebt sich Liz auch noch in einen Komapatienten, der ihrem Exlover Helmut bis aufs Haar gleicht. Hat Helmut ihr seinen Zwillingsbruder verschwiegen? Oder gibt es eine andere Erklärung? Als der Patient aufwacht, behauptet er, er stamme aus einer anderen Dimension und Liz kann es kaum glauben. Soll sie ihm glauben? Und wie kann sie ihre Gefühle für ihn in den Griff bekommen? Ist Liebe zwischen den Dimensionen überhaupt möglich?
Meine Meinung:
Christiane Bößels Roman hat mich im wahrsten Sinne des Wortes zwiegespalten. Denn zwiegespalten ist auch das Buch. Die erste Hälfte plätscherte dahin und bestand eigentlich nur aus folgenden Schritten: Liz rennt Helmut hinterher, er hat seinen Spaß mit ihr und danach lässt er sie fallen. Liz macht sich Gedanken und das Ganze beginnt doch wieder von vorne. Dabei war mir Helmut von Anfang an absolut unsympathisch. Er ist arrogant, sexistisch, egoistisch und viel zu sehr von sich selbst überzeugt. Protagonistin Liz merkt das anscheinend nicht und hechelt ihm trotz ihrer erwachsenen 31 Jahre hinterher. Trotz ihres Alters verhält sie sich im ersten Teil des Buches sehr naiv und unbedarft und ist natürlich sofort von ihrer starken Liebe zu Helmut überzeugt.Was mir außerdem nicht gefallen hat, waren vermeintlich witzige Details (ich denke sie waren witzig gemeint), die eher eklig und unnötig waren. Ein Beispiel: Sex in einem Raum, der nach Urin, Blut und Erbrochenem riecht. Das muss nicht sein und man hätte es auch weglassen können.
Die zweite Hälfte hat mich dann doch noch mit dem Buch versöhnt. Liz ist vernünftiger, sympathischer und ich war nicht mehr nur genervt von ihr. Vincent ist ein gut umrissener Charakter und das Eintauchen in seine andere Dimension war sehr interessant. Auch ihre Liebe zueinander war schön und ich bin gespannt, wie sie in den Folgeteilen die Hindernisse meistern, die ihnen im Weg stehen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und flüssig und auch die Idee hinter der Liebesgeschichte, dieser Fantasy-Anteil mit den Dimensionssprüngen fand ich gut.
Fazit:
In der Idee hätte viel mehr Potenzial gesteckt, als letzendlich ausgeschöpft wurde. Die zweite Hälfte des Buches hat das Blatt gewendet und mich dann doch noch überzeugen können. Auf den zweiten Band bin ich trotz der Kritikpunkte gespannt.