Beeindruckend
Das DünencafeEndlich ist der Erste Weltkrieg vorbei und Moiken steht vor einem scheinbar unüberwindbaren Berg an Aufgaben. Gelingt es ihr trotz wirtschaftlich schwieriger Verhältnisse und unter dem Argwohn der Männer, ...
Endlich ist der Erste Weltkrieg vorbei und Moiken steht vor einem scheinbar unüberwindbaren Berg an Aufgaben. Gelingt es ihr trotz wirtschaftlich schwieriger Verhältnisse und unter dem Argwohn der Männer, das Hotel „Strandvilla“ und ihr Café im Dünenpavillon auf Sylt wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen? Ihre süßen Kreationen jedenfalls sind legendär, ein illustres Publikum genießt das Seebad und Moiken setzt alles daran, die Gäste in ihrem Dünencafé mit Törtchen und Pralinen zu verwöhnen.
Mitten hinein platzt die Nachricht, dass der Hindenburgdamm gebaut werden soll. Teufelswerk für die Gegner, doch die Befürworter, zu denen auch Moiken gehört, versprechen sich großen wirtschaftlichen Aufschwung. Freunde werden zu Feinden und die Insel spaltet sich in zwei Lager. Zu Moikens Überraschung steht plötzlich der charismatische Wasserbauingenieur Adam von Baudissin wieder vor ihr. An ein Wiedersehen hatte sie nicht geglaubt.
Moiken könnte glücklich sein – wären da nicht noch die Gefühle für ihre unerfüllte große Liebe Boy Lassen, und die Sorge um ihre Tochter Emma, die die Insel verlassen hat und zu Boy nach Berlin gegangen ist. Schließlich macht Moiken sich selbst auf den Weg ins brodelnde Berlin, und versucht ihre Tochter zur Rückkehr nach Sylt zu bewegen. (Klappentext)
Auf die Fortsetzung der Standvilla habe ich lange gewartet und mich darauf gefreut. Es hat sich gelohnt. Das Dünencafe ist die gelungene Fortsetzung und ich war sehr schnell wieder in der Handlung integriert. Es entstand durch den überaus angenehmen und präzisen Schreibstil eine Atmosphäre, der ich mich nicht entziehen konnte. Das Buch habe ich in einer Nacht durchgelesen. Die verschiedenen Charaktere sind wieder gut beschrieben und vorstellbar. Die Handlung ist nachvollziehbar und verständlich. Die Handlungsorte entstehen sehr detailliert vor dem geistigen Auge und ich hatte das Gefühl ich wäre direkt mit vor Ort. Auch die Beschreibung des Baus des Hindenburgdamms ist sehr gut recherchiert und dargelegt. Interessante Wendungen halten die Spannung bis zum Ende hoch. Ich war direkt ein wenig enttäuscht, als das Buch schon zu Ende war. Es waren wunderbare Lesestunden und ein Eintauchen in eine andere Zeit.