Allgäu-Krimi
Lückenbüßer (Ein Kluftinger-Krimi 13)Beim Durchführen einer Anti-Terror-Übung stirbt ein Polizist. Unfall oder Mord?
Interims-Polizeipräsident Kluftinger übernimmt die Ermittlungen, obwohl er sich doch gerade auf seine Wahl in den Gemeinderat ...
Beim Durchführen einer Anti-Terror-Übung stirbt ein Polizist. Unfall oder Mord?
Interims-Polizeipräsident Kluftinger übernimmt die Ermittlungen, obwohl er sich doch gerade auf seine Wahl in den Gemeinderat vorbereiten möchte.
AUDIO
Das Hörbuch wird von einem Sprecher und den beiden Autoren gesprochen. Der Sprecher ist erstklassig und die Autoren haben die Dialekte eingebracht. Das lohnt sich richtig.
COVER
Das Cover des Buches ist äußerst ansprechend, besonders im Vergleich zu den zwölf Vorgängern.
THEMATIK UND HANDLUNG
Das Buch beginnt schockierend: Mitten in einer Polizeiübung wird eine echte Leiche entdeckt. Bald gibt es erste Hinweise darauf, dass es möglicherweise kein einfacher Unfall war. Während mehr über das Opfer enthüllt wird, beginnt man zu spekulieren, wie die Tat abgelaufen sein könnte.
Obwohl der Anfang spannend ist, verliert der Krimi im Verlauf an Dramatik. Der eigentliche Mordfall gerät in den Hintergrund, die Ermittlungen kommen nur schleppend voran. Stattdessen fokussiert sich die Erzählung stark auf Kluftingers Privatleben und seine Beziehungen zur Familie, dem Rivalen und den Kollegen und Kolleginnen.
Gegen Ende nimmt das Buch jedoch wieder Fahrt auf und überrascht dann doch noch.
CHARAKTERE
Kluftinger wird als schrullig, altmodisch und unbeholfen dargestellt. Er lehnt alles Neue ab und zeigt kaum Selbstreflexion. Dennoch wirkt er auf seine eigene Art liebenswert.
Viele Charaktere - insbesondere Kluftinger - sind stark klischeebehaftet und jede Figur scheint fest in einer bestimmten Schublade zu stecken.
SCHREIBSTIL UND HUMOR
Der Schreibstil zeichnet sich durch einen altväterlichen Allgäuer Humor aus, der den Krimi gemütlich und provinziell wirken lässt. Auch politische Themen finden hin und wieder Platz – jedoch meist nur humoristisch überspitzt im Kontext von Kluftingers konservativer Sichtweise. Hier hätte ich mir noch mehr Einordnung gewünscht.
FAZIT
Für mich war es der erste Buch über Kluftinger, das ich gelesen habe. Der 13. Teil ist ein humorvoller Alpin-Krimi, der den Fokus vor allem auf den Protagonisten und sein Privatleben legt – der Mordfall bleibt dabei manchmal eine Randerscheinung. Trotzdem ist der Fall interessant aufgebaut und die Auflösung war spannend.