Von einem Thriller erwarte ich mehr - viel mehr
So nah der Tod."So nah der Tod", so der Titel des Thrillers von Thea Falken, verheißt ja erst einmal Spannung.
Liest man den wirklich spannenden Prolog, vermutet man, dass es in den folgenden knapp 400 Seiten so richtig ...
."So nah der Tod", so der Titel des Thrillers von Thea Falken, verheißt ja erst einmal Spannung.
Liest man den wirklich spannenden Prolog, vermutet man, dass es in den folgenden knapp 400 Seiten so richtig zur Sache gehen wird. Ob diese Erwartungen sich erfüllen?
Annikas 9-monatige Tochter wird entführt, die letzten Zeichen sind ein blutiges "bye Mama" an der Wand. So blutig, so weit & gut, denkt man als Leser, der es gern spannend und blutig mag. In froher Erwartung liest man weiter... und weiter...
Und so bitter es ist, es passiert nichts, wessen man sich zunächst noch in froher Erwartung wähnte.
Noch viel schlimmer ist es meiner Meinung nach, dass ich nach einem langen Part auf einmal merke, wie weit ich beim Lesen bereits bin, aber ohne in all den Seiten einen Thrill erlebt zu haben.
Mit Protagonistin Annika werde ich nicht warm wegen ihrer unlogischer und nicht nachvollziehbarer Handlungen. Kommissar Eric macht einen aufrichtigen, tüchtigen Eindruck, wirkt aber leider ein wenig farblos.
Vielleicht auch wegen der nicht aufkommen wollenden Nähe zu einer der Hauptfiguren, kann ich mich trotz der gut angesetzten Perspektivenwechsel nicht in die Materie fallen lassen. Oder ist es wegen der faden Story?
Das Ende wirkt überhastet und unspektakulär noch dazu. Und dann duzen sich nach Abschluss des Falls auch noch Annika und Eric - ein weiteres Beispiel für so viele, die in diesem Buch zu finden sind, die mich die Stirn runzeln lassen und gerade mal ein müdes "naja" bei mir hervor rufen.
Der - sorry, wenn ich das so schreibe - plumpe Teaser auf den folgenden Fall / somit das folgende Buch, wirkt unbeholfen ans Ende der Handlung geklöppelt.
Ich hab mich nicht sonderlich gut unterhalten gefühlt. Bis auf die Parts, in denen der Täter aus seiner Sicht schreibt und die etwas Tiefgang haben, da man versteht, warum er zu dem geworden ist, was er jetzt ist, ist die Story kaum mitreißend. Wäre die Handlung auf dem Niveau des Prologs weiter gegangen, wäre das ein hammermäßiger Thriller geworden. Aber die weitere Handlung konnte dieses Niveau um Längen nicht halten - sehr schade.
Fazit:
Ich will noch nicht einmal sagen, dass die Handlung zu vorhersehbar ist - das ist sie nicht. Viel mehr ist dieser "Thriller" durch die blutleere, unlogische Handlung und farbloser Charaktere leider Zeitverschwendung.