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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2022

Vergangenheit und Gegenwart

Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek
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Für ihre Doktorarbeit erhält die Tochter aus adeligem Hause ein Thema, das einen tiefen Einstieg in ihre Familiengeschichte notwendig macht. Trotz einem Zerwürfnis reist sie in ihre Heimat, um einem Geheimnis ...

Für ihre Doktorarbeit erhält die Tochter aus adeligem Hause ein Thema, das einen tiefen Einstieg in ihre Familiengeschichte notwendig macht. Trotz einem Zerwürfnis reist sie in ihre Heimat, um einem Geheimnis nachzuspüren. Der Blick in die Vergangenheit ist dann ob einiger Verbrechen sehr spannend. Neben historischer Erzählung mit Heiligenmythos kommt der kriminalistische Aspekt nicht zu kurz. Aber auch die Themen rund um Familiengeheimnis, Studium und Doktorarbeit sowie Homosexualität werden am Rande einbezogen. Die Entwicklung des Kriminalfalls hat mir gut gefallen, einschließlich unvorhersehbarer Wendungen.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, schafft eine Atmosphäre, in die man tief eintauchen kann. Es ist mir leicht gefallen, mich in die einzelnen Charaktere hinein zu versetzen. Die Wechsel zwischen den Zeitebenen ist rasant und unterstützt die Spannung des Kriminalfalls. Den Buchtitel finde ich etwas irreführend, da ich die Bibliothek zentraler im Geschehen erwartet hätte. Den Erzählstrang in der Vergangenheit hat mir besser gefallen, denn in der Gegenwart hat für meinen Geschmack das Liebesleben der Protagonistin zu viel Raum eingenommen. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch gerne gelesen und empfehle es denjenigen, die historische Romane mögen.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Gut konstruierter Kriminalfall

Der Unbekannte
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In diesem vierten Buch der Reihe werden zwei Kriminalfälle parallel behandelt. In einem Fall steht Nathaniel im Mittelpunkt. Er verlor in jungen Jahren sein Augenlicht und seine Familie durch ein Verbrechen. ...

In diesem vierten Buch der Reihe werden zwei Kriminalfälle parallel behandelt. In einem Fall steht Nathaniel im Mittelpunkt. Er verlor in jungen Jahren sein Augenlicht und seine Familie durch ein Verbrechen. Sein Gefühl, das mit den bekannten Details etwas nicht stimmt, bringt ihn dazu, sich näher mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Parallel dazu steckt die mit ihm befreundete Journalistin Milla privat mitten in einem aktuellen Kriminalfall, der sie beschäftigt und der ihre Zeit in Anspruch nimmt, so dass sie Nathaniel nicht wie gewünscht unterstützen kann. Letztlich laufen die beiden Handlungsstränge zusammen.

Es gibt viele Perspektivwechsel, erzählt aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten. Ein jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, wodurch die Spannung hoch gehalten wird. Ich finde den Aufbau gelungen. Durch überraschende Wendungen mag man das Buch gar nicht weglegen. Die Figur des Nathaniel wird sehr vielschichtig und tiefgründig beschrieben, das hat mir gut gefallen.

Ich kenne die Vorgängerbände nicht, habe das aber nicht vermisst. Es ist sicherlich so, dass die Bände unabhängig voneinander gelesen werden können. Ab und an gibt es Hinweise auf Ereignisse aus den vorangegangenen Fällen, so dass ich geneigt bin, sie auch zu lesen. Der unterhaltsame Schreibstil tut der Spannung keinen Abbruch, ich habe das Buch gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

Ein fulminantes Finale

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
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Der letzte Band der Trilogie startet im umtriebigen Berlin der 1920er Jahre. Die ihrem Sohn drohende Gefängnisstrafe ruft die Mutter auf den Plan. Sie unterstützt ihn vor Ort, wo sie auch dem Verbleib ...

Der letzte Band der Trilogie startet im umtriebigen Berlin der 1920er Jahre. Die ihrem Sohn drohende Gefängnisstrafe ruft die Mutter auf den Plan. Sie unterstützt ihn vor Ort, wo sie auch dem Verbleib ihrer Schwiegertochter nachgehen kann. Zudem bietet sich ihrer Tochter in Binz die Möglichkeit, sich bei der Führung eines Hotels zu bewähren. Die rasanten Entwicklungen und überraschenden Wendungen in allen Erzählsträngen sind logisch aufgebaut und haben mir gut gefallen.

Die ersten beiden Bände gelesen zu haben, ist durchaus hilfreich, um einigen Strängen bestmöglich folgen zu können. Die für das Verständnis wichtigsten Ereignisse werden angesprochen, was ich auch für notwendig erachte, ansonsten gäbe es hier und da Verständnisprobleme. Die Autorin ist sich treu geblieben und hat den Kapiteln treffende Zitate des Protagonisten vorangestellt, der in der Erzählposition ist. Der bewährte Schreibstil macht auch den letzten Band zu einem Lesevergnügen. Gerne empfehle ich die Lektüre dieser Trilogie.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Ein treffender Buchtitel

Ambivalenz
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Nach ihrer Eheschließung gründen die beiden Protagonisten in Paris eine Familie. Ihr Leben ist wohl typisch für das Zeitalter, anders als der außergewöhnliche Name ihrer Tochter. Das Verhältnis der Eheleute ...

Nach ihrer Eheschließung gründen die beiden Protagonisten in Paris eine Familie. Ihr Leben ist wohl typisch für das Zeitalter, anders als der außergewöhnliche Name ihrer Tochter. Das Verhältnis der Eheleute zueinander wird im Laufe der Zeit zwiespältig, die Tochter erlebt ein nicht alltägliches Familienleben, das ihre Entwicklung beeinflusst. Ausdrucksstarke Charaktere werden in einem Drama mit moralischen und emotionalen Facetten kurzweilig dargestellt.

Der Buchtitel könnte treffender nicht sein. Die Besessenheit beider Elternteile sorgt für ein zwiespältiges Familienleben mit einer deutlichen Zerrissenheit menschlicher Natur. Vom Kennenlernen über das Familienleben bis zum bitteren Ende der Beziehungen mit einer doch überraschenden Wendung erleben wir schonungslose Erkenntnisse bei der Auflösung. Das Sprichwort „In der Kürze liegt die Würze“ trifft exakt mein Empfinden beim Lesen dieses anspruchsvollen Buches mit psychologischem Tiefgang. Der Schreibstil ist äußerst pointiert, keine unnützen Sätze, alles greift ineinander. Die rasante Abfolge von Geschehnisse bei sehr ruhiger und trauriger Atmosphäre finde ich absolut gelungen. Dies ist mein erstes Buch der Autorin, ihre treffenden Formulierungen haben mich begeistert.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Gelungene Fortsetzung

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
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Das Leben der Familie von Plesow geht so ereignisreich weiter wie es im ersten Band geendet hat. Einige offene Erzählstränge werden gekonnt aufgelöst, andere (und neue) lassen noch viel Spielraum für ...


Das Leben der Familie von Plesow geht so ereignisreich weiter wie es im ersten Band geendet hat. Einige offene Erzählstränge werden gekonnt aufgelöst, andere (und neue) lassen noch viel Spielraum für den letzten Band der Trilogie. Sowohl die Ereignisse in Binz auf Rügen als auch das so ganz andere Leben in Berlin geben Einblicke in die Wünsche und Träume einer Nachkriegsgeneration. Beide Szenarien könnten unterschiedlicher nicht sein, denn sie zeigen zwei verschiedene Welten. Rasante Wechsel und dann wieder ruhige Phasen sorgen für Spannung und Nachdenken.

Es ist sehr hilfreich, den ersten Band gelesen zu haben, auch wenn die wichtigsten Ereignisse noch einmal in Erinnerung gebracht werden. Wieder sehr gut gefallen haben mir die den einzelnen Kapiteln vorangestellten Zitaten des Protagonisten, aus dessen Sicht das Kapitel erzählt wird. Sie geben einen oft tiefen Einblick in das Seelenleben und/oder die Persönlichkeit der Erzählperson. Die jeweiligen Aussagen sind meist äußerst treffend. Gerne empfehle ich die Lektüre dieses zweiten Bandes einer schönen Trilogie.

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