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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2019

Tolle Mischung

Puccini zum Frühstück
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Interessante Kombination aus Liebesroman und Leben am Theater

Als Spross einer reichen Hamburger Familie fällt die Hauptdarstellerin aus dem Rahmen und arbeitet am Theater. Eine interessante Ausgangsposition ...

Interessante Kombination aus Liebesroman und Leben am Theater

Als Spross einer reichen Hamburger Familie fällt die Hauptdarstellerin aus dem Rahmen und arbeitet am Theater. Eine interessante Ausgangsposition für einen gelungenen Roman. Verschiedene Erzählstränge laufen harmonisch zusammen – das Leben am Theater (Oper) mit all seinen Herausforderungen, die Familienproblematik und nicht zuletzt die Liebesgeschichte.

Mich hat die detaillierte, authentische Beschreibung der Vorgänge in der Oper/im Theater von den Vorbereitungen einer Aufführung, in diesem Fall Puccinis La Bohème, bis hin zur Premiere total fasziniert. Dieser zentrale Erzählstrang wird konsequent verfolgt und ist somit der wirkliche Star des Romans. Daneben kommt natürlich auch das Privatleben der Protagonistin nicht zu kurz. Erfreulicherweise steht dies nicht im Vordergrund, sondern läuft passend zum Hauptthema. Nicht nur das Liebesleben der Hauptdarstellerin spielt eine Rolle, sondern auch ihre nicht unproblematische Familie.

Aufgrund des Schreibstils und des interessanten Themas bereitet das Lesen dieses Romans großes Vergnügen.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Berührende Liebesgeschichte

Zeilen ans Meer
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Ein Roman komplett in Briefform – eine tolle Idee. Eine Liebesgeschichte über zwei Kontinente – eine gute Ausgangsposition für eine interessante Geschichte.

Eine Flaschenpost, die vor vielen Jahren geschrieben ...

Ein Roman komplett in Briefform – eine tolle Idee. Eine Liebesgeschichte über zwei Kontinente – eine gute Ausgangsposition für eine interessante Geschichte.

Eine Flaschenpost, die vor vielen Jahren geschrieben wurde und ihren Weg ins Meer fand, bildet die Basis für eine schöne Liebesgeschichte über zwei Kontinente. Zwei einsame Protagonisten mit sehr unterschiedlicher Vergangenheit finden über Briefe den Weg zueinander, wenn auch auf Umwegen. Beide kommen sehr sympathisch daher und man fiebert (und leidet) mit ihnen mit. Der lockere Schreibstil lässt die beschriebenen Umgebungen vor dem inneren Auge entstehen. Die Briefe geben einen Einblick in das Jetzt und die Vergangenheit der beiden Hauptpersonen des Romans. Dieser schwere Schritt ist sehr gut umgesetzt. Im weiteren Verlauf flacht die Geschichte leider etwas ab und holt mich nicht mehr so ab, wie am Anfang. Es tauchen ein paar Längen auf und Verhaltensweisen wiederholen sich beim jeweils anderen Partner.

Das Buch lässt sich fließend lesen und hat mir bis auf einige Kleinigkeiten gut gefallen, sodass ich es gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Stimmung
  • Figuren
Veröffentlicht am 27.03.2019

Anspruchsvoll

Bella Ciao
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Dieser etwas andere historische Roman ist sehr anspruchsvoll, sowohl hinsichtlich der Sprache als auch die Geschichte betreffend.

Die Geschichte zweier Freundinnen seit Kindertagen, die sich in unterschiedliche ...

Dieser etwas andere historische Roman ist sehr anspruchsvoll, sowohl hinsichtlich der Sprache als auch die Geschichte betreffend.

Die Geschichte zweier Freundinnen seit Kindertagen, die sich in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Es wird das Leben der beiden innerhalb von rund 50 Jahren erzählt. Über mehrere Generationen werden die persönlichen Schicksale in die Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebunden. Die historischen Details sind gut recherchiert und zeigen die Zeit der beiden Weltkriege in Italien.

Der Aufbau des Buches ist gewöhnungsbedürftig. Die unterschiedlichen Handlungsstränge werden ziemlich unstrukturiert aneinandergereiht, daher erfordert das Lesen dieses Romans sehr viel Konzentration. Die Übersicht der Familienbäume zu Beginn der drei Kapitel ist sehr hilfreich.

Diese komplexe Geschichte ist mit vielen Zeitsprüngen ausgestattet, die nach einer Zeit der Eingewöhnung gut zu verfolgen ist. Die Wechsel insbesondere zwischen den Leben der beiden Protagonistinnen erfordert Aufmerksamkeit.

Der Schreibstil ist außergewöhnlich, insbesondere fallen die immer wiederkehrenden Auflistungen jeglicher Art auf. Einmal daran gewöhnt, hat mir diese Art des Schreibens sehr gut gefallen. Ein interessanter Roman, absolut lesenswert für diejenigen, die ein tiefsinniges Buch suchen.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Faszinierender Roman

Die Erleuchtung der Welt
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Die Geschichte der Mechtild von der Pfalz zusammengebracht mit der fiktiven Helena ist ein rundum gelungener historischer Roman.

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Die sehr junge Helena ist ...

Die Geschichte der Mechtild von der Pfalz zusammengebracht mit der fiktiven Helena ist ein rundum gelungener historischer Roman.

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Die sehr junge Helena ist ein Kind ihrer Zeit, sie wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und ist den Zwängen ausgesetzt, die sie in ihr Schicksal führen. Misshandelt und vergewaltigt in jungen Jahren scheint ihr Lebensweg vorbestimmt. Der starke Charakter lässt sie jedoch nicht verzagen und mutig einen Ausweg finden.

Ein neuer Lebensabschnitt bringt sie mit Mechtild von der Pfalz zusammen. Überraschende Wendungen kennzeichnen diese Zeit im Leben von Helena. Neue Bekanntschaften und das Zusammentreffen mit Figuren aus ihrem früheren Leben sorgen für jede Menge Spannung. Zudem gibt viele interessante historische Details wie die Reformen der Klöster, der Stellenwert der Kirche sowie das unterschiedliche Leben der verschiedenen Stände. Auch die Verbindungen, problematischen Verknüpfungen und das Leben der adligen Familien wird wunderbar dargestellt.
Dann kommt es zum Bruch zwischen Mechtild und Helena, wodurch diese ihre Reise nach Italien antreten kann, wo sie ihre erste große Liebe wieder trifft – eine tolle Wendung. Und schließlich der lange Weg zur Versöhnung mit Mechtild – sehr realistisch dargestellt. Mit der Gründung der Universität in Tübingen schließt sich dann der Kreis des historischen Anteils.

Das Einfügen einer Sage ist interessant und absolut in die Geschichte passend. Mechtild war eine erstaunliche Persönlichkeit, die sich in Zeiten durchzusetzen wusste, in denen Frauen noch sehr unterdrückt waren. Durch den flüssigen Schreibstil ist die Geschichte leicht zu lesen und man mag das Buch gar nicht zur Seite legen. Starke Frauenfiguren tragen zum Gelingen der
Geschichte bei. Zudem ist sie wunderbar recherchiert und absolut plausibel zusammengefügt. Ein historischer Roman, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Deutsch-deutsche Geschichte in Romanform

Allee unserer Träume
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Die Hauptperson des Romans ist aufgewachsen während des 2. Weltkrieges und durch die Arbeit ihres Vaters geprägt, so dass sie Architektin werden möchte. Dies in jener Zeit zu realisieren, ist nicht einfach. ...

Die Hauptperson des Romans ist aufgewachsen während des 2. Weltkrieges und durch die Arbeit ihres Vaters geprägt, so dass sie Architektin werden möchte. Dies in jener Zeit zu realisieren, ist nicht einfach. Sie hat ihr Ziel klar definiert und lässt sich auch durch Rückschläge nicht davon abhalten. Das Arbeitsleben als einzelne Frau unter egozentrischen und von sich überzeugten Männern prägt die Protagonistin und weist ihr ihren Lebensweg mit seinen unterschiedlichen Facetten in beiden Teilen Deutschlands. Der flüssige Schreibstil lässt Bilder im Kopf entstehen, die diesem Weg folgen.

Die berührende Lebensgeschichte einer Frau in der frühen DDR über das Leben im Westteil Berlins in den 1960er Jahren bis hin zum Mauerfall fasst das Zeitgeschehen realistisch auf, auch wenn die Themenvielfalt an manchen Stellen eher störend ist, um dem Verlauf folgen zu können. Ich finde, dass die Stimmung der Zeit gut rübergebracht wird. Die Hauptperson des Romans ist mir sympathisch, ansonsten fehlen mir aber weitere überzeugende Charaktere, die es mit ihr aufnehen können.

Das Cover passt sehr gut zur Zeit mit seinem Bild der „Prachtstraße“, die zum Lebensmittelpunkt der Protagonistin wird.

Die Leseprobe hat meine Neugierde auf die Geschichte geweckt. Im Großen und Ganzen hat mir die fiktive Geschichte mit wahren historischen Elementen gefallen, jedoch nicht absolut überzeugt. Der Klappentext ist im Nachhinein nicht gut getroffen und etwas irreführend.