Profilbild von ASK_1212

ASK_1212

Lesejury Star
offline

ASK_1212 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ASK_1212 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2024

So macht Fantasy mir Spaß

Drei Magier und eine Margarita
0

Meine Lese-Mission 2024: Die Fantasy-Welt entdecken. Bisher ist das absolut nicht mein Genre und mein letzter Versuch leider auch grandios gescheitert. Der Klappentext dieses Buches hatte mich aber irgendwie ...

Meine Lese-Mission 2024: Die Fantasy-Welt entdecken. Bisher ist das absolut nicht mein Genre und mein letzter Versuch leider auch grandios gescheitert. Der Klappentext dieses Buches hatte mich aber irgendwie angesprochen. Und es hat tatsächlich gepasst. Ich habe die Geschichte verschlungen und mit “Drei Magier und eine Margarita” tatsächlich den für mich perfekten Roman für den Genre-Einstieg gefunden.
.
Darum geht’s: Auf der verzweifelten Suche nach einem Job, landet die erfolglose Kellnerin Tori in einer seltsamen Spelunke. Die Gäste im “Crow und Hammer” sind komische Vögel. Zu dem bunt zusammengewürfelten Haufen gehören auch die drei Freunde Aaron, Kai und Ezra. Mit ihnen findet Tori sich bald in einem turbulenten Abenteuer wieder…
.
Ich hatte es zu Beginn nicht zu hoffen gewagt, aber ich habe diesen Roman tatsächlich geliebt. Die Geschichte hat Charme, Esprit und Witz. Die Fantasy-Elemente haben mich als Laien nicht überfordert. Alles hat sich so ganz natürlich entwickelt und das hat mir einfach Spaß bereitet. So staunend und unvoreingenommen wie Protagonistin Tori bin ich selbst auch dieser neuen Welt einer begegnet. Die Story um die Mythiker-Gilde hat mich neugierig gemacht und ich wollte einfach immer nur weiterlesen.
.
Dieser Fantasyroman ist wie ein Mix aus RomCom und Krimi, nur das die Figuren übernatürliche Fähigkeiten haben. Tori ist eine wunderbare Protagonistin. Mit ihrer Impulsivität bringt sie sich zwar immer wieder gehörig in Schwierigkeiten, aber sie hat das Herz absolut am rechten Fleck. Und das männliche Dreiergespann Aaron, Kai und Ezra ist perfektes Book-Boyfriend-Material. Ich fand sie alle drei zum Knutschen - auch wenn einer von ihnen schon mein ganz besonderer Favorit ist…
.
Fazit: Das war definitiv nicht meine Last Order in diesem Pub. “Drei Magier und eine Margarita” ist der Auftakt einer Reihe und war für mich perfekt. Ich freue mich schon auf die nächste Runde mit Spannung, Action, romantischem Knistern und Humor.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.01.2024

Bagger legt genial nach

FEUER - Mord auf den Färöern
0

Nach dem Cliffhanger in Band 1 “Nacht” hatte ich im Fortsetzungsband “Feuer” mit einer vollkommen anderen Geschichte gerechnet. Bagger knüpft hier aber nicht unmittelbar an das vorherige Geschehen an. ...

Nach dem Cliffhanger in Band 1 “Nacht” hatte ich im Fortsetzungsband “Feuer” mit einer vollkommen anderen Geschichte gerechnet. Bagger knüpft hier aber nicht unmittelbar an das vorherige Geschehen an. Es ist ein bisschen so, als hätte es den elektrisierenden Schluss-Clou beim letzten Mal gar nicht gegeben. Das war mir aber nach kürzester Zeit schon vollkommen egal, weil Bagger mich direkt wieder in eine spektakuläre Story hinein katapultiert hat.
.
Darum geht’s: Lucas Stage von der Kopenhagener Task Force 14 wird auf einen neuen Fall angesetzt. Diesmal muss er mit der Rechtsmedizinerin Sidsel Jensen in deren Heimatdorf auf den Färöer Inseln ermitteln. In der Kirche sind vier Priester tot aufgefunden worden. Die Bluttat ist mehr als bizarr…
.
Es wird rasant, brutal und nervenaufreibend. Und das auf unterschiedlichen Ebenen. Der Fall rückt gefühlt streckenweise etwas in den Hintergrund. Die Vergangenheit beider Protagonisten spielt eine immense Rolle und beherrscht die Handlung. Die Spannung war bei mir irgendwann kurz mal gedämpft. Aber wie schon im 1. Band habe ich mich dann plötzlich in einem Strudel der Ereignisse wiedergefunden, der mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Innerhalb eines Wimpernschlags war ich mittendrin in einem grandiosen Thriller-Finale, das seinesgleichen sucht. Die Ereignisse überschlagen sich. Ein Actionfilm wird abgespult. Fulminant und dermaßen überraschend und schockierend, dass ich kaum noch Luft holen konnte.
.
Fazit: Ich bin geflasht. Was Bagger mit “Feuer” abgeliefert hat, ist spektakulär und rückblickend betrachtet bis ins letzte Detail durchdacht und konstruiert. Eins ist mal klar: Lucas Stage ist mein neuer Lieblings- Anti-Hero.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.01.2024

Gute Krimi-Fortsetzung

Spiel der Lügner
0

Mit dem Krimi “Spiel der Lügner” bin ich ins Lesejahr 2024 gestartet. Es ist der zweite Fall für die Ermittler Ffion Morgan aus Wales und Leo Brady aus England, die mir schon aus “Die letzte Party” bekannt ...

Mit dem Krimi “Spiel der Lügner” bin ich ins Lesejahr 2024 gestartet. Es ist der zweite Fall für die Ermittler Ffion Morgan aus Wales und Leo Brady aus England, die mir schon aus “Die letzte Party” bekannt waren.
.
Darum geht’s: Für die Reality-Show Exposure werden sieben Kandidaten in einem abgelegenen Camp auf einem walisischen Berggipfel ausgesetzt. Jeder hat ein Geheimnis, dass niemals ans Licht kommen dürfte. Noch bevor die erste Folge beginnt, verschwindet einer der Kandidaten spurlos.
.
Die Handlung setzt eineinhalb Jahre nach dem Auftaktband ein. Der Fall ist eigenständig, allerdings spielen die Ermittler-Charaktere und ihre Weiterentwicklung eine sehr dominante Rolle. Um ihr Verhalten untereinander zu verstehen, braucht man doch schon ein paar Vorkenntnisse. Ich hatte zwar nicht mehr alles direkt parat, aber kurz eingestreute Anspielungen haben ausgereicht, mich wieder zu erinnern.
.
Wir haben es hier mit einem zwar ruhigen, dafür aber sehr ausgeklügelten Krimi zu tun. Über weite Strecken geht es nur um einen Vermisstenfall. Das dann noch ein Mord geschieht, bringt Dynamik in die Handlung. Aus verschiedenen Perspektiven und in Rückblenden werden den Leser*innen dann häppchenweise Infos serviert. Mittels anderer Blickwinkel taucht man nochmal tiefer in die Geschehnisse ein und die zunächst eher oberflächlich beschriebenen Personen bekommen langsam aber sicher immer mehr Kontur. Das Herumrätseln und Zusammensetzen der einzelnen Puzzleteile hat mir beim Lesen richtig Spaß gemacht.
.
Heimlicher Held des Buches ist für mich ganz klar Dave. Ffions Tierheim-Hund ist riesig, leidet unter Trennungsangst, hat Mundgeruch und furzt ständig. Damit sorgt er immer wieder für humorvolle Szenen, die die Krimihandlung neben dem zwischenmenschlichen Verhalten der Ermittler noch zusätzlich auflockern. Insgesamt legt “Spiel der Lügner” kein großartiges Tempo vor und setzt auch nicht auf besondere Action. Der Krimi ist eher feinsinnig und dabei sehr gut konstruiert. So darf die Reihe gerne weitergehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.01.2024

Schwere Thematik in Cosy-Setting

Als die Tage leiser wurden
0

Ich bin mit Josephine Cantrell bzw. ihren Figuren durch Wind und Wellen gegangen und zu den Sternen gereist. Im April werde ich mit den Träumen ziehen. Aber vorher habe ich es jetzt endlich geschafft, ...

Ich bin mit Josephine Cantrell bzw. ihren Figuren durch Wind und Wellen gegangen und zu den Sternen gereist. Im April werde ich mit den Träumen ziehen. Aber vorher habe ich es jetzt endlich geschafft, noch die leisen Tage zu genießen. Ich bin eingetaucht in London-Vibes, Cookies und Klaviermusik und einmal mehr von der sanften Erzählweise der Autorin verzaubert worden.
.
Darum geht’s: Cecilia gehört das “Cinnamoon Café” in London. Ein Wohlfühlort und Ruhepol in der hektischen und lauten Metropole. Der Musiker Lukas ist einer ihrer Kunden. Cecilia fühlt sich zu ihm hingezogen und langsam kommen sie sich näher. Aber Geheimnisse stehen dem Glück im Weg.
.
Mit liebevollen Beschreibungen werden Orte und Personen zum Leben erweckt. Ich habe selbst an einem kleinen Tisch im Cinnamoon Café gesessen und Zimtschnecken serviert bekommen. Ich war in einem Klavierkonzert und habe der Musik gelauscht. Aber Vorsicht: Die Story ist nicht so leicht & locker, wie es scheint. Was cosy beginnt und einfach nur eine schöne Lovestory werden könnte, entwickelt sich dramatisch. Romantisch aber auch herzzerschmetternd. Eine emotionale Achterbahnfahrt mit Hin und Her, Vor und Zurück, Auf und Ab. Bei sowas bin ich eigentlich ruckzuck raus. Ich bin nun mal zugegebenermaßen nicht der empathischste Mensch auf diesem Planeten. Es will also was heißen, dass Josephine Cantrell es einmal mehr geschafft hat mein Innerstes aufzuschließen und mein Herz zu berühren. Im einen Moment habe ich gedacht “Och nee, bitte nicht”, weil ich hier tatsächlich mit Themen konfrontiert worden bin, mit denen ich mich freiwillig nie beschäftigt hätte. Nur Sekunden später war ich dann aber sowas von bereit, mich darauf einzulassen. Viel macht dabei für mich der Schreibstil aus. Er ist poetisch, sensibel und fragil und zieht mich magisch durch die Seiten. Und so habe ich mit Cecilia und Lukas gelitten und über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Liebe nachgedacht und hatte einfach ein paar schöne Lesestunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.12.2023

Ruth Ware mal anders

Zero Days
0

Jack und ihr Mann Gabe sind Pentester. Sie untersuchen die Sicherheitssysteme großer Unternehmen auf Schwachstellen. Bei einem verpatzten Einsatz wird Jack verhaftet. Als sie Stunden später nach Hause ...

Jack und ihr Mann Gabe sind Pentester. Sie untersuchen die Sicherheitssysteme großer Unternehmen auf Schwachstellen. Bei einem verpatzten Einsatz wird Jack verhaftet. Als sie Stunden später nach Hause kommt, findet sie ihren Ehemann mit durchtrennter Kehle vor. Jack gerät selbst unter Mordverdacht. Sie flüchtet und versucht auf eigene Faust, den wahren Täter zu finden…
.
Äh, hallo, hat sich da jemand im Klappentext vertan? Das soll ein Thriller von Ruth Ware sein? Ja, tatsächlich - auch, wenn der Plot absolut untypisch klingt, steckt doch Ruth Ware dahinter. Thematisch ist so Hacker-, Technik- und Cybercrime-Zeugs eigentlich gar nicht mein Ding. Allein weil es in diesem Fall von Ruth Ware erdacht und geschrieben wurde, habe ich der Geschichte trotzdem eine Chance gegeben.
.
Der erste Eindruck bestätigt sich schnell: Ruth Ware wagt sich mit diesem Buch in andere Gefilde vor und versucht etwas Neues. Vorangegangene Bücher wie “Das Chalet” und “Das College” hatten titelgemäß ein eher statisches Setting, das aber sehr atmosphärisch und bildhaft entwickelt wurde. ZERO DAYS kommt irgendwie anders daher. Moderner, temporeicher, aber auch irgendwie kühler und distanzierter. Trotzdem konnte ich dank des typischen Ruth Ware-Schreibstils schnell in die Geschichte eintauchen. Wir steigen am Samstag, den 4. Februar in die Geschichte ein. “Minus acht Tage” steht unter der Zeitangabe. Der so eingeläutete Countdown antizipiert, dass wir quasi auf einen großen Knall zusteuern. Das macht per se schon mal neugierig und treibt die Handlung voran. Gut fand ich auch, dass die Story zunächst gar nicht so technisch war, wie gedacht.
.
Bei aller Andersartigkeit hat mir das Buch über weite Strecken ganz gut gefallen. ⅔ hatte ich ruckzuck durch. Und jetzt kommt das große ABER. Denn ausgerechnet im entscheidenden letzten Drittel bin ich aus der Story ausgestiegen. Warum? Nun, mir gefällt der Twist der Auflösung einfach nicht. Ich finde ihn uninspiriert und trotz Action leider irgendwie nicht mitreißend. Schließlich wird dann auch noch so ein vermeintliches i-Tüpfelchen draufgesetzt, dass ich generell nicht brauche. Und eine sprachliche Sache sei noch kurz angemerkt: Ich fand es befremdlich, dass die Ermittler Jack von Anfang an so impertinent mit ihrem Vornamen ansprechen. Vielleicht bin ich in der Hinsicht aber auch nur hoffnungslos altmodisch.
.
Fazit: Ruth Ware zeigt sich hier mal von einer anderen Seite. Über weite Strecken ist das Experiment geglückt. Aber leider dann doch nicht ganz. Ziemlich abrupt waren bei mir Spannung und Leseinteresse weg. Einfach so. Deshalb muss ich sagen, dass der Ausflug der Autorin in untypische Thriller-Gefilde einen Versuch wert war. Ich persönlich würde mir fürs nächste Mal aber doch wieder die “alte” Ruth Ware zurückwünschen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere