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Veröffentlicht am 04.08.2023

Gelungene Reihen-Fortsetzung

Düstergrab
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"Düstergrab" ist der 6. Band der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Der Krimi reiht sich nahtlos in die insgesamt gute Serie ein.
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Darum geht’s diesmal: Kommissarin Frida Paulsen nimmt an der Beerdigung ...

"Düstergrab" ist der 6. Band der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Der Krimi reiht sich nahtlos in die insgesamt gute Serie ein.
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Darum geht’s diesmal: Kommissarin Frida Paulsen nimmt an der Beerdigung eines alten Freundes teil. Über Nacht wird das Grab geschändet. Als daraufhin der Sarg geöffnet wird, liegt eine zweite Leiche darin. Ein junges Mädchen in seltsamer Kleidung. Die Tote und ihre Zwillingsschwester waren vor Jahren spurlos verschwunden…
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Alles beginnt mit einem mysteriösen Prolog der mich direkt in Spannung versetzt hat. Der perfekte Auftakt für einen weiteren typischen Romy Fölck-Krimi. Die Autorin schafft einmal mehr Atmosphäre und Bilder. Automatisch springt das Kopfkino an. Mit den Protagonisten war es wieder ein gewohnt schönes Wiedersehen. Die Personen sind mir über die Jahre richtig ans Herz gewachsen. Von Band zu Band tut sich für sie etwas - sowohl auf beruflicher als auch auf privater Ebene. Beziehungen untereinander, Freundschaft, Familie und Kollegialität werden groß geschrieben. Das führt Fölck in ihrer typischen Art und Weise mit der Krimi-Handlung zusammen. Auch diesmal ist der Plot wieder geschickt konstruiert. Souverän werde ich durch verschiedene Handlungsstränge geführt. Wie sich wohl alles auflöst? Immer wieder gibt es neue Entwicklungen. In der Schlussphase hat mich so manche Wendung nochmal richtig überrascht. Einen Stern ziehe ich ab, weil mir das Ende im Vergleich zum ruhigen und intensiven Handlungsaufbau etwas zu übereilt daherkam und auch einen Tick überkonstruiert vorkommt.
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Fazit: Romy Fölck hat ihre Reihe erneut stimmig fortgesetzt. Der Krimi ist gefühlvoll und warmherzig. Spannung kommt aber nicht zu kurz. Wie immer bin ich am Ende schon neugierig auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Spannung und maritimes Flair

Nordlicht - Tod in den Fluten
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Boisen & Nyborg ermitteln wieder. "Tod in den Fluten" ist Band 5 der NORDLICHT-Reihe von Anette Hinrichs. Ich verfolge die Krimis schon von Anfang an und kann euch die Krimis nur wärmstens empfehlen.
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Darum ...

Boisen & Nyborg ermitteln wieder. "Tod in den Fluten" ist Band 5 der NORDLICHT-Reihe von Anette Hinrichs. Ich verfolge die Krimis schon von Anfang an und kann euch die Krimis nur wärmstens empfehlen.
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Darum geht’s: Ein mörderischer Segeltörn auf der Flensburger Förde. Bei einem Firmenevent geht die Bankerin Saskia Niekamp über Bord. Ihre Leiche wird kurz darauf an der dänischen Küste angespült.
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Dauerregen und Starkwind. Das ist die Atmosphäre, die die Leser*innen hier empfängt. Sofort ist man hautnah dabei. Das maritime Flair bleibt im Roman erhalten - auch, wenn es vom Wasser runter geht und sich das Wetter wieder beruhigt. Der Grenzfall führt die Ermittler Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg wieder zusammen. Beide begegnen sich nach traumatischen Ereignissen in Band 4 zunächst distanziert. Aber schnell fluppt die deutsch-dänische Kooperation wieder wie gewohnt. Wie bereits in den vorangegangenen Büchern liegt auch hier wieder ein Fokus auf dem zwischenmenschlichen Miteinander und landestypischen Eigenheiten. Die Figuren werden erneut ein Stückchen weiterentwickelt. Der Kriminalfall ist gewohnt klassisch angelegt. Die Tote entpuppt sich als nicht ganz so nett und harmlos wie gedacht. Es gibt viele Verdächtige. Und ein ähnlich gelagerten 20 Jahre alter Cold Case feuert die Ermittlungen zusätzlich an.
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Auf den neuen NORDLICHT-Fall hatte ich mich schon lange gefreut. Einmal mehr bin ich nicht enttäuscht worden. Die Charaktere haben nach wie vor Potenzial. In Band 5 werden weitere interessante Entwicklungen antizipiert. Natürlich möchte ich wissen, was Anette Hinrichs mit Ihren Protagonisten weiter vorhat. Auch der Fall war wieder dankend zu verfolgen und hat eigene Spekulationen befeuert.
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Fazit: Die NORDLICHT-Reihe ist eine große Empfehlung von mir für alle Krimifans. Tolle Ermittler. Spannende Ermittlungen. Außerdem mag ich Anette Hinrichs flüssigen und sehr anschaulichen Schreibstil. Wenn das Level so bleibt, wie bisher, freue ich mich noch auf viele weitere Fälle mit Boisen & Nyborg.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Ohlsson begeistert wieder

Das Feuer im Bootshaus
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Bereits mit dem Auftakt ihrer neuen Krimireihe hatte sich Kristina Ohlsson bei mir im vergangenen Jahr 5 Sterne verdient. Nachdem mich die Autorin zwischenzeitlich verloren hatte, konnte sie mich mit ihrer ...

Bereits mit dem Auftakt ihrer neuen Krimireihe hatte sich Kristina Ohlsson bei mir im vergangenen Jahr 5 Sterne verdient. Nachdem mich die Autorin zwischenzeitlich verloren hatte, konnte sie mich mit ihrer Rückkehr zum klassischen Krimi wieder einfangen. Band 1 hatte mich bereits gut unterhalten. Die Fortsetzung hat mir sogar noch einen Tick besser gefallen. Mit den Protagonisten gab es gleich ein vertrautes Wiedersehen. Der Plot, sein Aufbau und die Ausarbeitung haben mich überzeugt. Und auch Ohlssons Schreibstil hat bei mir wieder gezündet.
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August Strindberg ist zurück. Der Gebrauchtwarenhändler stolpert unmittelbar in einen neuen Fall hinein. Es brennt in einer kalten Januarnacht in Hovenäset. Das Feuer zerstört Augusts sowie ein weiteres Bootshaus. Und plötzlich taucht eine Leiche auf…
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Kristina Ohlsson bestätigt meinen positiven Eindruck aus dem Reihenauftakt. Sie hat für meinen Geschmack tatsächlich zu ihrer alten Krimi-Stärke zurückgefunden. Schon mit den ersten Wort war ich wieder im schwedischen Küstenort und bei seinen Bewohnern angekommen. Atmosphärisch lief es direkt rund. Und auch zwischenmenschlich waren mir August Strindberg und Kommissarin Maria Martinsson gleich wieder vertraut. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Privatleben der Protagonisten. Aber auch anderen Figuren haucht Ohlsson so viel Leben ein, dass sie für mich Gestalt angenommen haben. Ich konnte mich herrlich in die Geschichte und die Charaktere einfühlen. Dabei ist der Krimi insgesamt ruhig aufgebaut, gewinnt aber zunehmend an Intensität. Infos bezieht man als Leser*in aus zwei Quellen. Zum einen findet August Strindberg privat einiges heraus. Zum anderen ermittelt natürlich die Polizei. Die jeweiligen Erkenntnisse laufen immer mehr zusammen, bis alles einen Sinn ergibt. Ohlsson setzt aber auch auf Nebenschauplätze, die der Handlung zusätzlich noch eine gewisse Würze verleihen. Das Zusammenspiel war für mich auf allen Ebenen perfekt. Da brauchte es noch nicht mal einen großen Knalleffekt, um mich zu begeistern. Es hat vollkommen ausgereicht, dass ich von Anfang bis Ende einfach richtig drin war in der Geschichte.
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Fazit: Der 2. Strindberg-Fall hat mir großes Krimi-Lesevergnügen beschert. Bei dem ruhigen Krimi mit Tiefgang und intensiv ausgearbeiteten Charakteren bin ich voll und ganz auf meine Kosten gekommen. Ohlsson hat super auf dem Fundament des ersten Bandes aufgebaut. Damit hat sie ihre neue Reihe bei mir bereits etabliert. Wenn es den nächsten Fall in Hovenäset zu lösen gibt, bin ich definitiv wieder zur Stelle.



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Veröffentlicht am 20.07.2023

Viel Romance, wenig Spannung

Seaside Hideaway – Unsafe
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„Unsafe“ ist Band 1 der Seaside Hideaway-Dilogie von Leonie Lastella. Spielort ist Rockaway Beach. Was mir als Drei ???-Fan nicht ganz so leicht über die Lippen geht. Ich bleibe da sofort beim berühmten ...

„Unsafe“ ist Band 1 der Seaside Hideaway-Dilogie von Leonie Lastella. Spielort ist Rockaway Beach. Was mir als Drei ???-Fan nicht ganz so leicht über die Lippen geht. Ich bleibe da sofort beim berühmten Rocky Beach hängen. Und natürlich denke ich auch automatisch an Spannung. Aber hey, der Verlag verspricht hier großmundig „Große Gefühle und gefährliche Geheimnisse. Romantic Suspense meets New Adult.” Klingt doch gut. Na dann…
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Nevah und ihr Bruder Miller sind in New York Zeugen eines Verbrechens geworden sind. Deshalb muss die Familie untertauchen. Mit neuen Namen und angedichteter Vita werden sie in die amerikanische Kleinstadt verfrachtet. Miller schließt gleich Freundschaft mit Nachbar Jackson, bei dem ständig Party angesagt ist. Nevah kann den gutaussehenden Typen erst so gar nicht leiden. Das ändert sich aber schnell…
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Kommen wir erst mal zum Positiven. Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Die Farbgebung ist schön und die Gestaltung entspricht allgemein den Erwartungen an eine Geschichte, die sich irgendwo zwischen Romanik und Spannung bewegt. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Leonie Lastella hat mich gut in die Geschichte reingezogen. Die Handlung hat sich echt interessant angelassen und die ersten 100 Seiten hatte ich ruckzuck gelesen. Bis hierher war alles tutti. Jetzt kommt das Aber. Denn das aufgebaute Level konnte der Roman nicht halten. Der Romance-Anteil hat überhandgenommen. Die Spannung blieb auf der Strecke. Ich habe sie gesucht und nicht gefunden. Dass Nevah sich ab und zu verfolgt und beobachtet fühlt, ist zu wenig. Das fällt eher in die Kategorie Pseudo-Suspense. Dazu passen auch die Figuren, die mir viel zu sehr nach dem typischen NA-Schema ausgearbeitet sind. Sie haben für mich nicht genug Tiefe und zu wenig Besonderheiten. Gerade für Nevah konnte ich leider so gar keine echte Sympathie entwickeln. Jackson war okay, aber auch nicht mehr. Ausgerechnet die Handlungsträger konnten mich also nicht für sich einnehmen. Wer mir dagegen richtig gut gefällt, ist Miller. Er ist für mich tatsächlich die authentischste Person im Roman und hat mich als Co-Figur zum Weiterlesen animiert.
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Fazit: Leonie Lastella hätte in UNSAFE spannungsmäßig ruhig mehr auf die Brause hauen können. Die Story erfüllt allerdings nicht das, was angekündigt wird und ist nur geringfügig anders als eine handelsübliche NA-Romance. Dafür ist der Schmacht-Anteil einfach zu groß und der Begriff Spannung doch sehr gering definiert. Nichtsdestotrotz werde ich Teil 2 lesen. UNSEEN erscheint im Oktober. Da spielt dann Miller die Hauptrolle. Und da er hier schon mein Highlight war, freue ich mich sehr auf seine Geschichte. Nach Band 1 schraube ich meine Erwartungen in Sachen Spannung einfach mal ganz weit zurück. Aber der Cliffhanger lässt hoffen, dass da doch noch mehr kommt.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Drei Zitronenbonbons für Lolly

Dreimal du und ich
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Glaubt ihr an Schicksal? Selbiges hat eindeutig dieses Buch und mich zueinander geführt. Der Klappentext hatte mich schon sehr neugierig auf die Geschichte gemacht. Als ich das Buch dann bekommen habe, ...

Glaubt ihr an Schicksal? Selbiges hat eindeutig dieses Buch und mich zueinander geführt. Der Klappentext hatte mich schon sehr neugierig auf die Geschichte gemacht. Als ich das Buch dann bekommen habe, war ich sofort in die wunderschöne Gestaltung verliebt. Jetzt musste nur noch der Inhalt stimmen. Und was soll ich sagen? Auch der hat gepasst. Die Geschichte hat mich verzaubert.

Darum geht’s: Lolly hadert mit dem Leben. Ein alter Zettel führt ihr allzu deutlich vor Augen, dass sie nicht einen ihrer Jugendträume verwirklicht hat. Ständig fragt sie sich: Was wäre, wenn…? Wenn sie z.B.ins Ausland gegangen wäre, ihr eigenes Lokal eröffnet oder ihre große Liebe nicht aufgegeben hätte? Plötzlich hat sie die Chance, das herauszufinden…

Lolly ist eine lebensnahe und sympathische Protagonistin. Eine Identifikationsfigur. Sie lebt ein normales und alltägliches Leben, inklusive Selbstzweifeln und Schicksalsschlägen, wie sie so oder so ähnlich wohl jeder kennt. Lolly grübelt über existenzielle Fragen. Was wäre, wenn dieses oder jenes anders gelaufen wäre? Von ihrer Tante bekommt Lolly drei Zitronenbonbons, mit denen sie in alternative Versionen ihres Lebens schlüpfen kann. Das erinnert an "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und verleiht der Story etwas Magisches und Märchenhaftes. Die Handlung umweht ein Hauch von Mystik und Traum. Allerdings werden diese Effekte so wohldosiert eingesetzt, dass die Handlung nie "unwirklich" erscheint. Einziges Manko idt für mich der Epilog, den ich in seiner abschließenden "Perfektion" nicht gebraucht hätte, um mit der Story glücklich zu sein.

Fazit: Ein romantisches Buch über das Leben, Chancen, Entscheidungen, Schicksal und Liebe. Die Geschichte hat etwas Beruhigendes und Tröstliches. Ich liebe diese "Alles wird gut"-Atmosphäre und konnte mich hier einfach fallen lassen und genießen.



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