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Veröffentlicht am 11.05.2023

Der Feind in deinem Haus

Die Verborgenen
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Ein neuer Thriller von Linus Geschke? Da bin ich doch sofort dabei. Das düstere Cover hat mich zusätzlich magisch angezogen. Und die Story klang auch sehr interessant.
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Darum geht’s: Die Hoffmanns leben ...

Ein neuer Thriller von Linus Geschke? Da bin ich doch sofort dabei. Das düstere Cover hat mich zusätzlich magisch angezogen. Und die Story klang auch sehr interessant.
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Darum geht’s: Die Hoffmanns leben ein ganz normales Familienleben? Wirklich? Denn in ihr schönes Haus hat sich jemand eingeschlichen. Und diese Person sät Zwietracht und zwingt Geheimnisse ans Licht. Die Fassade der makellosen Familie bröckelt.
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Die Grundidee des Buches hat mich gefesselt. Die unterschiedlichen Perspektiven der drei Familienmitglieder sowie des "Du" haben sofort Spannung aufgebaut und viel Konfliktpotenzial offenbart. Geschke baut seinen Thriller auf einem interessanten Motiv auf und führt seine Leser*innen in die Phrogger-Szene ein. Dabei handelt es sich quasi um Hausbesetzer, die allerdings in bewohnten Häusern im Verborgenen agieren. Mit Geräuschen, Spuren und mehr oder weniger subtilen Botschaften bringt auch hier ein Phrogger vor allem die Herrin des Hauses an den Rand der Verzweiflung.
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Die Handlung ist gut durchkonstruiert. Geschke schreibt dazu passend eingängig und intensiv und erzeugt viel atmosphärische Spannung. Allerdings liegt mir hier etwas zu viel in der Luft. Die Phrogger-Thematik, die Konflikte der Personen untereinander und noch der mysteriöse Mord an einem Mädchen - das sind drei starke Motive in einem. Ich für meinen Teil hätte mich gerne eingehender mit jeweils einem davon beschäftigt. Es wird zwar alles gut miteinander verknüpft - trotzdem glaube ich, dass man aus jedem Thema für sich genommen noch mehr hätte rausholen können.
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Fazit: "Die Verborgenen" hat mich nicht enttäuscht, aber auch nicht rundum überzeugt. Schreibstil und Atmosphäre sind toll. Es wird auch gut Spannung aufhebaut. Die kann aber nicht durchweg gehalten werden. Das liegt daran, dass die Handlung für meinen Geschmack etwas zu viele Baustellen hat. Dadurch geht der Fokus verloren. Trotzdem habe ich den Thriller insgesamt aber gerne gelesen.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Fesselnder Psychothriller

Wenn sie wüsste
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Don't judge a book by its cover! Rein optisch finde ich das Buch mit dem giftgrünen Farbschnitt nämlich grauenhaft. Ich sag' nur: Augenkrebs-Gefahr! Etwas weniger grell hätte es auch getan. Zum Glück überzeugt ...

Don't judge a book by its cover! Rein optisch finde ich das Buch mit dem giftgrünen Farbschnitt nämlich grauenhaft. Ich sag' nur: Augenkrebs-Gefahr! Etwas weniger grell hätte es auch getan. Zum Glück überzeugt das Buch aber durch innere Werte. "Wenn Sie wüsste" ist nämlich ein richtig starker Thriller mit einer packenden Story und einem guten Schreibstil, der sich quasi von selbst in Nullkommanix liest.

Darum geht's: Millie wird als Hausmädchen angestellt. Ihre Chefin Nina Winchester wirkt auf den ersten Blick nett, entpuppt sich aber schnell als kapriziös bis total durchgeknallt und macht Millie das Leben zur Hölle.

Ohne Schnickschnack geht es direkt ins Geschehen. Der Plot entwickelt sich so zügig, dass ich vom ersten Moment an drin war. Die Rollen sind ebenso schnell verteilt. Millie rutscht in die Opferrolle. Sie leidet unter den Eskapaden ihrer Chefin und hat mir richtig leid getan. Gleichzeitig wollte ich unbedingt wissen, was hinter Ninas Verhalten steckt. So hat sich immer mehr Spannung aufgebaut. Die entlädt sich dann an einem gewissen Punkt - allerdings nur, um mit einer überraschenden Wendung nochmal voll zuzuschlagen.

Der Plottwist ist gelungen. Ich hatte zwar so ein Gefühl - trotzdem hat es mich kalt erwischt. An der Stelle musste ich erstmal durchatmen. Und es ging noch bis zum Schluss rasant weiter. Im Zuge der Auflösung findet sich sogar noch ein fehlendes Glied in der Kette. Damit schließt sich eine Lücke in der Geschichte. Allerdings finde ich das Ende dadurch auch etwas über-konstruiert. Aber da drücke ich im Sinne des Gesamtwerks ein Auge zu.

Fazit: "Wenn sie wüsste" ist ein gelungener Thriller. Die Pluspunkte: Eine düster-beklemmende Atmosphäre und ein top Spannungsaufbau mit Geheimnissen und Überraschungen. Da steckt alles drin, was man braucht. Und tatsächlich fiel es mir schwer, auch nur die kleinste Lesepause einzulegen. Entsprechend schnell hatte ich das Buch verschlungen. Dafür spreche ich gerne eine Leseempfehlung aus und freue mich auf mehr von der Autorin.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Solider Thriller

Die Geheimnisse der anderen
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Hiermit kann ich ein weiteres Häkchen auf meiner Leseliste setzen. Ich habe es tatsächlich endlich geschafft, ein weiteres Buch von Loreth Anne White zu lesen. 2020 ist von der Autorin die Thriller-Trilogie ...

Hiermit kann ich ein weiteres Häkchen auf meiner Leseliste setzen. Ich habe es tatsächlich endlich geschafft, ein weiteres Buch von Loreth Anne White zu lesen. 2020 ist von der Autorin die Thriller-Trilogie um die Ermittlerin Angie Pallorino erschienen. Der Auftaktband "Mädchentaufe" hatte mir gut gefallen. Aber wie das nunmal so ist: Zum Weiterlesen bin ich dann nicht gekommen. Mittlerweile ist auch die Erinnerung an das Buch ziemlich verblasst. Der Name Loreth Anne White ist mir aber immer im Hinterkopf geblieben. Deshalb habe ich jetzt die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und ihren neuen Stand Alone-Thriller "Die Geheimnisse der Anderen" gelesen.
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Nebel, Donnergrollen, Regen und Sturm - und eine tote Frau am Fuß der Klippen. Direkt gibt es einen Verdächtigen. Und schon ist man mittendrin in einer atmosphärischen, bildstarken und packenden Story. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven. In zahlreichen Rückblenden blickt man hinter die Fassade der netten Nachbarschaft im idyllischen Örtchen Story Cove an der Pazifikküste. Hier gibt es Geheimnisse ohne Ende. Und man verfolgt, wie sich aus vielen Einzelteilen ein großes Drama zusammenbraut. Immer mehr offenbarem sich die dunklen Geheimnisse, die hinter lächelnden Masken verborgen werden. Der Thriller liefert gutes Storytelling. Die Autorin legt zahlreiche Fährten. Jeder ist verdächtig und ich habe hier recht schnell keinem mehr irgendwas geglaubt. Mit dem Donnergrollen schwillt quasi auch die Spannung an. Und bis sich der Sturm entlädt, gibt es einige Enthüllungen.
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Der Thriller ist definitiv solide. Für meinen Geschmack gesundes Mittelfeld mit Tendenz nach oben. Die Geschichte lässt sich recht schnell und flüssig lesen. Die Handlung bleibt trotz ständiger Perspektiv- und Zeitsprünge sowie vieler Wendungen überschaubar. Ein klassischer Fall von "Perfekt für Zwischendurch" im positiven Sinn.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Oh nein, schon wieder Sommerfeldt!

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf startet mal wieder eine neue Reihe. Neu ist hier allerdings kaum etwas. Der Autor greift auf das altbekannte Personen-Arsenal seiner bisherigen Krimis zurück und würfelt ...

Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf startet mal wieder eine neue Reihe. Neu ist hier allerdings kaum etwas. Der Autor greift auf das altbekannte Personen-Arsenal seiner bisherigen Krimis zurück und würfelt diese einfach mal wieder bunt zusammen. Im Mittelpunkt steht diesmal wieder Dr. Sommerfeldt, der Serienkiller, dem jetzt noch seine Liebste Frauke zur Seite steht. Zusammen sind sie "Ein mörderisches Paar".

Die neue Nummer 1 unter den Ostfriesenkrimis? Mit Sicherheit wird Klaus-Peter Wolf die Bestsellerliste auch mit diesem Buch wieder anführen. Nachvollziehen kann ich das allerdings nicht. Ich habe Wolf auch mal gerne gelesen. Seiner Hauptreihe um die Ermittlerin Ann-Kathrin Klaasen ist aber seit ein paar Bänden die Luft ausgegangen. Die Zusatz-Bücher können es auch nicht retten. Bei der Sommerfeldt-Trilogie war ich nach Teil 1 raus. Bei der Rupert-Krimikomödie habe ich immerhin 2 von 3 Bände durchgehalten.

Und jetzt … Was Neues … Nee, denkst! Schon wieder geht's um diesen nervigen Sommerfeldt. Ein selbstverliebter und selbstgerechter Killer, der glaubt, die Welt durch seine Taten besser zu machen. Ich kann dieser Figur nichts abgewinnen. Auch die anderen Charaktere können es nicht rausreißen, weil ihre Darstellung mittlerweile so klischeehaft ist, dass es nicht mehr schlimmer geht. Da ist Ann-Kathrin Klaasen, die Legende - und neben ihr existieren noch ein paar Lappen und Witzfiguren. Schade, dass der Autor seine Figuren so demontiert.

Dieser Krimi ist einfach kein Krimi. Eher eine Persiflage. Ich mag Humor in Krimis. Es muss aber passen und gut gemacht sein. Und das ist es hier nicht. Die Geschichte ist lächerlich, an den Haaren herbeigezogen und ziemlich absurd. Handlung und Personen sind eine Variation der Variation der Variation. Und ganz ehrlich: Der Schreibstil von Klaus-Peter Wolf ist auch nicht mehr das, was er mal war.

Fazit: Ein Buch für eingefleischte Fans, die Klaus-Peter Wolf in guten wie in schlechten Zeiten wie die Lemminge folgen. Ich bin dazu nicht bereit und raus. Gleichwohl bleibt ja immer ein Funken Hoffnung, dass dem Autor doch mal wieder was Gutes einfällt und er zu alter Qualität zurückfindet. Darauf hoffe ich aber jetzt schon seit einigen Büchern vergeblich.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Beziehungsstatus: Es ist schwierig

Noch wach?
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Eine Abbruch-Rezi
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Da isser wieder, der Stucki! Nachdem ich laaange nichts mehr von ihm gelesen hatte, war ich richtig heiß auf sein neues Buch. Eine #metoo-Story in der Medienwelt aus der Feder von Stuckrad-Barre ...

Eine Abbruch-Rezi
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Da isser wieder, der Stucki! Nachdem ich laaange nichts mehr von ihm gelesen hatte, war ich richtig heiß auf sein neues Buch. Eine #metoo-Story in der Medienwelt aus der Feder von Stuckrad-Barre - da weiß man, dass muss was ganz Besonderes sein, wenn es von Stuckrad-Barre kommt. Allerdings ist es so besonders, dass mir derzeit wohl die Auffassungsgabe dafür fehlt. Deshalb musste ich dieses Buch schweren Herzens erst mal wieder zur Seite legen.
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Was habe ich Stuckrad-Barre Ende der 90er gefeiert. "Soloalbum", "Livealbum", "Remix" waren Must-Reads. Er war mein Popliterat. Ungewöhnlich. Wild. Sein Auftritt bei "Zimmer frei!" samt Interpretation von Lindenbergs "Alles klar auf der Andrea Doria" ist für mich bis heute legendär. Nach "Blackbox" war unsere kurze aber heftige Liaison dann aber vorbei. Mein Leseabschnittsgefährte und ich sind getrennte Wege gegangen. Jetzt haben wir es nochmal miteinander versucht. Wir haben uns in der Trennungszeit aber wohl sehr unterschiedlich entwickelt. Mit dem Auffrischen der Liebe hat es nicht so recht geklappt. Es gibt Momente, in denen noch alte Gefühle aufblitzen. Stucki ist schon einzigartig. Ich schätze seinen Biss und seine Formulierungen, die oft einfach zum Niederknien sind. Allerdings ist er auch ziemlich anstrengend, was gegen eine Neuauflage unserer Beziehung spricht. Was mich besonders stört sind diese ständigen Versalien. Dachte erst, da wäre beim eBook was schief gelaufen. Habe mir tatsächlich in der Buchhandlung das Print angesehen und festgestellt, dass es dort nicht anders aussieht. Ok, das muss also so sein. Aber warum? Gibt es ein Muster? Steckt ein tieferer Sinn dahinter, der sich mir gerade nicht erschließt? Dieses und andere Probleme müssten wir dringend ausdiskutieren. Aber Stucki schweigt mich an. Ich frage mich: Ist das Kunst, oder kann das weg? Hat unsere Liebe noch eine Chance? Vielleicht. Im Moment überfordert mich die Beziehung aber. Stucki fordert mehr von mir, als ich gerade geben kann. Mein Kopf und mein Herz sind für diese Verbindung leider gerade nicht frei.

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