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Veröffentlicht am 26.01.2024

Jugendthriller mit James Bond-Vibes

Thieves’ Gambit
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THIEVES’ GAMBIT ist ein spannendes und rasantes Jugendbuch, das mir richtig gut gefallen hat.
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Darum geht’s: Rosalyn Quest, genannt Ross, entstammt einer legendären Diebesfamilie. Sie würde allerdings ...

THIEVES’ GAMBIT ist ein spannendes und rasantes Jugendbuch, das mir richtig gut gefallen hat.
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Darum geht’s: Rosalyn Quest, genannt Ross, entstammt einer legendären Diebesfamilie. Sie würde allerdings lieber aus dem Business aussteigen und ein normales Teenie-Leben führen. Ausgerechnet bei ihrem letzten Coup wird ihre Mutter gefangen genommen. Um ihre Mutter zu retten, nimmt Ross am THIEVES’ GAMBIT teil. Wer den Wettbewerb für Nachwuchsdiebe gewinnt, hat einen Wunsch frei…
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Wir jetten mit den Gambit-Teilnehmern um die Welt, schmeißen uns in elegante Outfits und stürzen uns in ein brandgefährliches Abenteuer. Dabei greifen wir auf ein paar nette Gimmicks zurück. Ja, das Ganze hat tatsächlich was von JAMES BOND. Hier sind es dann quasi die James Bond Teens. Wenn wir auf die Figuren schauen, haben wir mit Ross eine rundum sympathische Protagonistin. Dann gibt es den smarten aber undurchsichtigen Devroe und mit Noelia noch eine perfekte Bitch. Die weiteren Figuren bleiben vergleichsweise blass. Die genannte Konstellation mag sich etwas Stereotyp anhören. Ist sie auch. Aber die Personen machen im Lauf der Handlung dann doch noch überraschende Entwicklungen durch - und das hat mir gut gefallen.
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So spannend wie die Charaktere ist auch die Handlung. Als Leser*in ist man hautnah dabei. Der Wettbewerb sorgt mit seinem Ausleseverfahren mit mehreren Runden und kniffligen Aufgaben für jede Menge Spannung. Der Plot liefert Tempo, Action und Wendungen. Vor allem am Ende überschlagen sich die Ereignisse. Und letztendlich ist das Ende mit einem Cliffhanger so angelegt, das man wohl mit einer Fortsetzung rechnen darf. Mich würd’s freuen!
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Fazit: Ich habe hier wirklich einen tollen Jugendthriller gelesen. Ein paar Abstriche musste ich aus meiner Erwachsenen-Perspektive bei der Ausarbeitung und Tiefe der Geschichte machen. Insgesamt habe ich hier aber ein Jugendbuch gelesen, das mich positiv überraschen konnte.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Gute Krimi-Fortsetzung

Spiel der Lügner
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Mit dem Krimi “Spiel der Lügner” bin ich ins Lesejahr 2024 gestartet. Es ist der zweite Fall für die Ermittler Ffion Morgan aus Wales und Leo Brady aus England, die mir schon aus “Die letzte Party” bekannt ...

Mit dem Krimi “Spiel der Lügner” bin ich ins Lesejahr 2024 gestartet. Es ist der zweite Fall für die Ermittler Ffion Morgan aus Wales und Leo Brady aus England, die mir schon aus “Die letzte Party” bekannt waren.
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Darum geht’s: Für die Reality-Show Exposure werden sieben Kandidaten in einem abgelegenen Camp auf einem walisischen Berggipfel ausgesetzt. Jeder hat ein Geheimnis, dass niemals ans Licht kommen dürfte. Noch bevor die erste Folge beginnt, verschwindet einer der Kandidaten spurlos.
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Die Handlung setzt eineinhalb Jahre nach dem Auftaktband ein. Der Fall ist eigenständig, allerdings spielen die Ermittler-Charaktere und ihre Weiterentwicklung eine sehr dominante Rolle. Um ihr Verhalten untereinander zu verstehen, braucht man doch schon ein paar Vorkenntnisse. Ich hatte zwar nicht mehr alles direkt parat, aber kurz eingestreute Anspielungen haben ausgereicht, mich wieder zu erinnern.
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Wir haben es hier mit einem zwar ruhigen, dafür aber sehr ausgeklügelten Krimi zu tun. Über weite Strecken geht es nur um einen Vermisstenfall. Das dann noch ein Mord geschieht, bringt Dynamik in die Handlung. Aus verschiedenen Perspektiven und in Rückblenden werden den Leser*innen dann häppchenweise Infos serviert. Mittels anderer Blickwinkel taucht man nochmal tiefer in die Geschehnisse ein und die zunächst eher oberflächlich beschriebenen Personen bekommen langsam aber sicher immer mehr Kontur. Das Herumrätseln und Zusammensetzen der einzelnen Puzzleteile hat mir beim Lesen richtig Spaß gemacht.
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Heimlicher Held des Buches ist für mich ganz klar Dave. Ffions Tierheim-Hund ist riesig, leidet unter Trennungsangst, hat Mundgeruch und furzt ständig. Damit sorgt er immer wieder für humorvolle Szenen, die die Krimihandlung neben dem zwischenmenschlichen Verhalten der Ermittler noch zusätzlich auflockern. Insgesamt legt “Spiel der Lügner” kein großartiges Tempo vor und setzt auch nicht auf besondere Action. Der Krimi ist eher feinsinnig und dabei sehr gut konstruiert. So darf die Reihe gerne weitergehen.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Schwere Thematik in Cosy-Setting

Als die Tage leiser wurden
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Ich bin mit Josephine Cantrell bzw. ihren Figuren durch Wind und Wellen gegangen und zu den Sternen gereist. Im April werde ich mit den Träumen ziehen. Aber vorher habe ich es jetzt endlich geschafft, ...

Ich bin mit Josephine Cantrell bzw. ihren Figuren durch Wind und Wellen gegangen und zu den Sternen gereist. Im April werde ich mit den Träumen ziehen. Aber vorher habe ich es jetzt endlich geschafft, noch die leisen Tage zu genießen. Ich bin eingetaucht in London-Vibes, Cookies und Klaviermusik und einmal mehr von der sanften Erzählweise der Autorin verzaubert worden.
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Darum geht’s: Cecilia gehört das “Cinnamoon Café” in London. Ein Wohlfühlort und Ruhepol in der hektischen und lauten Metropole. Der Musiker Lukas ist einer ihrer Kunden. Cecilia fühlt sich zu ihm hingezogen und langsam kommen sie sich näher. Aber Geheimnisse stehen dem Glück im Weg.
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Mit liebevollen Beschreibungen werden Orte und Personen zum Leben erweckt. Ich habe selbst an einem kleinen Tisch im Cinnamoon Café gesessen und Zimtschnecken serviert bekommen. Ich war in einem Klavierkonzert und habe der Musik gelauscht. Aber Vorsicht: Die Story ist nicht so leicht & locker, wie es scheint. Was cosy beginnt und einfach nur eine schöne Lovestory werden könnte, entwickelt sich dramatisch. Romantisch aber auch herzzerschmetternd. Eine emotionale Achterbahnfahrt mit Hin und Her, Vor und Zurück, Auf und Ab. Bei sowas bin ich eigentlich ruckzuck raus. Ich bin nun mal zugegebenermaßen nicht der empathischste Mensch auf diesem Planeten. Es will also was heißen, dass Josephine Cantrell es einmal mehr geschafft hat mein Innerstes aufzuschließen und mein Herz zu berühren. Im einen Moment habe ich gedacht “Och nee, bitte nicht”, weil ich hier tatsächlich mit Themen konfrontiert worden bin, mit denen ich mich freiwillig nie beschäftigt hätte. Nur Sekunden später war ich dann aber sowas von bereit, mich darauf einzulassen. Viel macht dabei für mich der Schreibstil aus. Er ist poetisch, sensibel und fragil und zieht mich magisch durch die Seiten. Und so habe ich mit Cecilia und Lukas gelitten und über Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Liebe nachgedacht und hatte einfach ein paar schöne Lesestunden.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Atmosphärischer Irland-Krimi

Schneesturm
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Eine irische Insel. Sechs Freunde. Eine Leiche. Ein Mörder. So lässt sich “Schneesturm” von Triona Walsh ganz gut zusammenfassen. Die Autorin nimmt uns Leser mit nach Inishmore, eine Insel vor der Westküste ...

Eine irische Insel. Sechs Freunde. Eine Leiche. Ein Mörder. So lässt sich “Schneesturm” von Triona Walsh ganz gut zusammenfassen. Die Autorin nimmt uns Leser mit nach Inishmore, eine Insel vor der Westküste Irlands mit beeindruckender Landschaft und mystischer Vergangenheit. Hier landen wir in einem eisigen Winter kurz vor Silvester und geraten mitten in einen mysteriösen Mordfall.
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Ein Tipp vorweg: Wer das Buch anfängt, sollte sich Zeit nehmen, um hier gleich mindestens 100 Seiten wegzulesen. Dann ist man nämlich richtig drin in der Geschichte. Die beginnt zwar mit einem spannenden Prolog, braucht danach aber etwas Zeit, um in Gang zu kommen. Ich für meinen Teil musste erst mal die Personen miteinander vernetzen. Irische Namen und Ausdrücke waren dabei zunächst ein kleiner Showstopper. Nachdem ich diese Anfangshürde aber überwunden hatte, bin ich flüssig durch die Seiten gerauscht.
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Triona Walsh schreibt ruhig und fängt ihre Leser vor allem mit tollen Beschreibungen ein. Das Schneesturm-Wetter mit eisiger Kälte und tosendem Meer ist sehr authentisch eingefangen. Ich hatte das Setting richtiggehend vor Augen und habe tatsächlich Gänsehaut bekommen. Bei den Charakteren bewegen wir uns in einem eng abgesteckten Personenkreis. Das sorgt für Spannung, weil immer deutlicher wird, dass der Täter innerhalb der Clique zu suchen ist. Der Plot entwickelt sich nicht rasend dramatisch. Er wird eher von einem atmosphärischen und unterschwelligen Spannungsgefühl getragen, das Richtung Ende nochmal merklich zulegt. Die Auflösung mutet schließlich Agatha Christie-artig an. Selbstredend, dass mir das besonders gut gefallen hat. Insgesamt habe ich hier einen soliden und unterhaltsamen Spannungsroman gelesen, den ich trotz fehlendem Special-Kick wirklich gerne mochte.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Die Story nimmt Fahrt auf

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
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Yep, hier bekomme ich jetzt allmählich das, was ich mir von Beginn an versprochen hatte. Der Einstieg in die Braking Waves-Quadrologie war noch verhalten und lief eher auf Sparflamme. Ich mochte die Protagonisten ...

Yep, hier bekomme ich jetzt allmählich das, was ich mir von Beginn an versprochen hatte. Der Einstieg in die Braking Waves-Quadrologie war noch verhalten und lief eher auf Sparflamme. Ich mochte die Protagonisten des ersten Bandes nicht so richtig. Von der Mädchenclique und der Geschichte um die verschwundene Josie war da auch noch nicht so viel rübergekommen. Das zum Rückblick.
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Aber jetzt! Die Fortsetzung hat mir deutlich besser gefallen. Die Geschichte startet gleich viel stärker, sodass ich auch richtig Lust hatte weiterzulesen. Josies Verschwinden rückt mehr in den Fokus. Und im Verhalten der verbliebenen Freundinnen untereinander kommen endlich auch die angepriesenen Pretty Little Liars-Vibes auf.
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Band 2 dreht sich um Isabell. Mit ihr konnte ich deutlich mehr anfangen, als mit Avery im vorangegangenen Teil. Auch der männliche Part ist mit Preston für meinen Geschmack viel stärker besetzt. Die Dynamik zwischen den Hauptakteuren gefällt mir. Die Scharmützel, die sie sich anfangs liefern sind einfach zum Schießen. Ich hab’ richtig vor Augen gehabt, wie Isabella da ein ums andere Mal ganz schön doof aus der Wäsche guckt. Die Annäherung der Enemies ist für mich glaubhaft und authentisch. Die expliziten Szenen sind gut integriert und dargestellt. Man kann sie lesen oder es auch lassen. Das ist vom jeweiligen Geschmack abhängig.
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Hinzu kommt, dass es diesmal auch tatsächlich richtig geheimnisvoll wird. Dafür sorgt ein mysteriöser Leichenfund. Und besonders ein Ereignis in Josies und Isas Vergangenheit legt schon mal eine vielversprechende Spur. In der Triggerwarnung am Schluss ist von sexuellem Missbrauch und Gewalt an einer Jugendlichen die Rede. Das Thema Besetzungscouch spielt eine Rolle. Nach 10 Jahren bringt Isa aber letztendlich den Mut auf, Tacheles zu reden. In dem Zusammenhang endet das Buch mit einem Cliffhanger und stellt damit sicher, dass ich natürlich weiterlesen werde.
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Fazit: “Two lives to rise” ist interessant, atmosphärisch, spannend und insgesamt gut zu lesen. Angesichts von zwei Bänden, die noch kommen werden, erwarte ich bis zum Finale eine weitere kontinuierliche Steigerung. Entsprechend sieht meine abschließende Bewertung immer noch Luft nach oben. Aber hiermit bin ich jetzt in der Geschichte angekommen und freue mich auf die Fortsetzung.

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