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Veröffentlicht am 17.04.2023

Auf der Suche nach dem Besonderen

Nachtjagd
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"Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ist einer dieser Thriller bei dem eigentlich vieles stimmt. Ich mochte den Schreibstil, die Storyline und die Charaktere - und trotzdem hat sich keine rechte Begeisterung ...

"Nachtjagd" von Jan-Erik Fjell ist einer dieser Thriller bei dem eigentlich vieles stimmt. Ich mochte den Schreibstil, die Storyline und die Charaktere - und trotzdem hat sich keine rechte Begeisterung bei mir eingestellt.
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Darum geht’s: Am Ufer eines Sees in Norwegen wird die geschundenen Leiche einer jungen Frau gefunden. Alles deutet darauf hin, dass es sich um ein neues Opfer des flüchtigen Serienmörders Stig Hellum handelt.
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Der Plot wird noch durch weitere Handlungsstränge und Ereignisse angereichert. Ich war also auf der Suche nach einem großen Zusammenhang. Teilweise habe ich die Story dabei als etwas in die Länge gezogen empfunden. Ich habe ein unbändiges Spannungsgefühl vermisst. Irgendwas hat mir zum Thriller-Glück gefehlt. Was genau kann ich nicht sagen. Ich hatte beim Lesen aber bis zum Schluss so ein diffuses Hmmm-Gefühl im Magen.
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Dabei will ich den Thriller keinesfalls schlecht reden. Jan-Erik Fjell schreibt angenehm und flüssig. Von den Protagonisten konnte mich vor allem der Ermittler Anton Brekke begeistern. Aus Gründen, die ich hier nicht spoilern möchte, kommt man ihm besonders nah. Das Manko ist irgendwie, dass mich die Story in ihren vielen Einzelteilen erreicht hat, aber nicht in ihrer Gesamtheit. Der Thriller ist wirklich nicht schlecht. Leider hat sich bei mir nur keine richtige Verbindung und Sogwirkung eingestellt.
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Fazit: Ich spreche keine unbedingte Empfehlung aus, möchte aber auch nicht von dem Thriller abraten. Ich bin generell ein großer Fan von Nordic Noir. Die typische Sogwirkung ist bei mir diesmal aber ausgeblieben.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Packendes Familiendrama

Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich
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Im vergangenen Jahr habe ich mit "Schönes Mädchen" meinen ersten Thriller von Claire Douglas gelesen - und war mäßig begeistert. Ich hatte aber das Gefühl, dass es vielleicht doch noch was mit uns werden ...

Im vergangenen Jahr habe ich mit "Schönes Mädchen" meinen ersten Thriller von Claire Douglas gelesen - und war mäßig begeistert. Ich hatte aber das Gefühl, dass es vielleicht doch noch was mit uns werden könnte. Also habe ich der Autorin mit ihrem neuen Buch "Liebste Tochter" eine zweite Chance gegeben. Und ich bin nicht enttäuscht worden.
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Darum geht’s: Saffy könnte so glücklich sein. Im ehemaligen Cottage ihrer Oma Rose stehen die Zeichen auf Familiengründung und Nestbau. Die Idylle wird gestört, als Arbeiter im Garten auf menschliche Knochen stoßen. Rose lebt mittlerweile mit Demenz im Pflegeheim. In lichten Momenten und durch Nachforschungen kommt Stück für Stück die Vergangenheit ans Licht.
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Weder das Szenario noch die Erzählweise sind neu. Müssen sie auch nicht, wenn die Story einen einfach abholt und mitnimmt. "Liebste Tochter" ist ein ruhiger, psychologischer Thriller, in dem es um starke Gefühle geht. Als Leser*in ist man schnell mittendrin in der atmosphärischen und spannenden Handlung. Packend erzählt die Autorin die Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen und aus mehreren Perspektiven. Ich konnte mich in die Charaktere gut hineinversetzen und habe gebannt verfolgt, wie sich aus vielen Puzzleteilen immer mehr ein zusammenhängendes Bild ergibt. Dabei gibt es immer wieder überraschende Twists, die für den besonderen Reiz und dafür sorgen, dass man unbedingt weiterlesen will.
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Thriller, Krimi, psychologischer Roman - ich möchte hier gar nicht wieder die alte Genre-Diskussion starten, weil mir das Buch insgesamt einfach gut gefallen hat. Plot und Charaktere sind überzeugend ausgearbeitet. Spannung ist durchweg vorhanden. Und auch emotional hat mich die Handlung voll erwischt.
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Fazit: In "Liebste Tochter" geht es ruhig und unblutig zu. Ich empfehle das Buch allen, die Thriller ohne Action mögen. Claire Douglas erzählt eine geheimnisvolle und dramatische Familiengeschichte. Ich für meinen Teil hatte damit spannende und berührende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

Dschungelcamp even more extreme

Stranded - Die Insel
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Für eine TV-Show werden acht Personen ein Jahr lang auf einer einsamen Insel ausgesetzt. Unter den Teilnehmern entwickelt sich schnell eine gewisse Gruppendynamik. Maddy wird zunehmend ausgegrenzt, bis ...

Für eine TV-Show werden acht Personen ein Jahr lang auf einer einsamen Insel ausgesetzt. Unter den Teilnehmern entwickelt sich schnell eine gewisse Gruppendynamik. Maddy wird zunehmend ausgegrenzt, bis sie ganz auf sich allein gestellt ist. Das Jahr vergeht - aber Rettung kommt nicht…

Die Idee des Thrillers ist vielversprechend. Trash-TV, Survival of the fittest, Psycho-Spielchen - hier wären verschiedene Drehs denkbar gewesen. Nur einen davon konsequent verfolgt und das Buch hätte gut werden können. Aber alles, egal in welche Richtung es geht, wird irgendwie nur angeschnitten. Kein Aspekt geht richtig in die Tiefe. Dadurch hat sich bei mir keinerlei Gefühl für die Situation eingestellt. Das lag auch an den Charakteren, die allesamt und durchweg absolut farblos blieben. Nicht mal zur Protagonistin und Einzelkämpferin Maddy, aus deren Sicht man alles hautnah mitbekommen sollte, konnte ich Nähe aufbauen. Die "Extremsituation" ist an mir abgeprallt, sowie Spannung, Beklemmung und alle möglichen anderen Gefühle auf der Strecke geblieben.

Aus guten Ansätzen wird nichts gemacht. Es hat auch rund 150 Seiten gedauert, bis die Story überhaupt in Fahrt kam. Die Kurve bekommen hat sie aber nicht. Ich habe nur wenige Abschnitte wirklich mit Interesse gelesen. Meistens habe ich mich über eklatante Logik-Lücken geärgert, die die Handlung komplett ad absurdum führen.

Fazit: Da wäre viel drin gewesen, aber leider kommt nichts rüber. Es hapert an allem. Der Schreibstil ist lapidar. Dem Setting mangelt es an Atmosphäre. Die Handlung ist nicht Psycho genug. Die Thematik wurde meiner Meinung nach weder gut noch schlüssig umgesetzt. Die Auflösung empfand ich als enttäuschend. Von meiner Seite keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Die Party des Jahrzehnts

Malibu Rising
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Immer wieder ist mir in letzter Zeit der Name Taylor Jenkins Reid begegnet. Als jetzt die Serie zu ihrem Roman "Daisy Jones & The Six" rauskam, habe ich die Chance genutzt, mir mal einen Eindruck zu verschaffen ...

Immer wieder ist mir in letzter Zeit der Name Taylor Jenkins Reid begegnet. Als jetzt die Serie zu ihrem Roman "Daisy Jones & The Six" rauskam, habe ich die Chance genutzt, mir mal einen Eindruck zu verschaffen - und war begeistert von der Sex, Drugs & Rock'n'Roll-Geschichte, obwohl sowas sonst eher nicht mein Fall ist. Damit war dann auch klar, dass ich ein Buch der Autorin lesen möchte. "Malibu Rising" ist es geworden. Danke an Vorablesen und den Ullstein-Verlag für das Rezensionsexemplar.
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Der Plot ist ein klassisches Familiendrama, das mit leichter Strand-, Surf- und Party-Atmosphäre daherkommt. Irgendwie mal erfrischend anders in Szene gesetzt. Auch was die Erzählweise angeht. Die Geschichte spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen zwischen 1956 und 1983. Im ersten Teil laufen die Vorbereitungen für die legendäre Party von Model Nina Riva. In Rückblenden erfährt man außerdem die Familiengeschichte. Teil zwei des Romans beschränkt sich dann auf die wilde Partynacht, in der reihenweise Konflikte aufbrechen und Geheimnisse ans Licht. Alles steuert unaufhaltsam aufs große Finale zu.
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Taylor Jenkins Reid hat mich mit ihrer Art des Schreibens und ihrer Geschichte sofort in den Bann gezogen. Die Story ist durchgängig mitreißend erzählt. Sie besticht durch Tiefe und überzeugend ausgearbeitete Charaktere. Klappentext und Einstieg nehmen zwar schon Entscheidendes vorweg - trotzdem wird es keine Sekunde langweilig. Es gibt immer wieder interessante und spannende Entwicklungen, so dass der Roman mich durchweg gut unterhalten hat.
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Witzig finde ich das Easter Egg mit Carrie Soto. Taylor Jenkins Reid baut die Titelfigur eines ihrer anderen Romane in die Story von "Malibu Rising" ein. Muss ich erwähnen, dass ich jetzt natürlich auch "Carrie Soto is back" lesen will? So fängt man wirklich geschickt und elegant neue Leser ein…
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Fazit: "Malibu Rising" ist ein gelungener Roman, der in Zügen an die Geschichte von "Daisy Jones & The Six" erinnert, aber kein Abklatsch davon ist. Ich könnte tatsächlich Taylor Jenkins Reid-Fan werden. Auf jeden Fall werde ich noch weitere Bücher der Autorin lesen.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Die Welt in Pastell

Lake Paradise – Wo Herzen sich begegnen
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Ich war mal kurz zum Entspannen in Lake Paradise. In dem 4.000-Seelen Örtchen im Staat Nebraska kann man einfach so zwischendurch richtig gut die Seele baumeln lassen, durch die Maisfelder spazieren, am ...

Ich war mal kurz zum Entspannen in Lake Paradise. In dem 4.000-Seelen Örtchen im Staat Nebraska kann man einfach so zwischendurch richtig gut die Seele baumeln lassen, durch die Maisfelder spazieren, am See sitzen und die herzlichen Bewohner im Café treffen. Ach ja, ganz nebenbei hat sich während meiner Anwesenheit auch noch ein Liebespaar gefunden. Ich würde also sagen, dass es durchaus ein gelungener Aufenthalt war.
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Darum geht’s: Savannah führt das "Paradise Motel" in der Kleinstadt. Eines Tages checkt dort auch Dylan Heard ein - ein berühmter Country Sänger, der sich nach einem traumatischen Erlebnis eine Auszeit genommen hat. Auch Savannahs eigenes Seelenheil ist in Gefahr. Ihre Ehe kriselt heftig.
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Zwei verwundete Seelen treffen aufeinander, sind sich sofort sympathisch und kommen sich näher. Die Story ist schlicht und einfach. Und Manuela Inusa erzählt sie schlicht und einfach herzerwärmend-schön. Als Leser*in taucht man ein in dieses paradiesische Lake Paradise, wo alles das Paradies im Namen trägt. Die Kleinstadt mit ihrem Arsenal an hübschen Orten, netten Events und herzigen Bewohnern erscheint wirklich wie das Paradies auf Erden. "Ich mach' mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt" hat Pippi Langstrumpf immer gesungen. Und in Lake Paradise ist die Welt eben pastellfarben, luftig-leicht und lichtdurchflutet. Probleme - hach, die können mich mal. Lasten sie gerade noch schwer auf deinen Schultern, sind sie SCHWUPPS auch schon weg und lösen sich in purer Harmonie auf.
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Fazit: Der 2. Band der LAKE PARADISE-Reihe ist ein Wohlfühlroman mit dem man den Alltag ein paar Stunden total ausblenden kann. Einfach mal die rosarote Brille aufsetzen. Das tut gut. Aber so schön es in Lake Paradise auch ist - an süßer Zuckerwatte überfrisst man sich auch schnell. Nur Paradies wird irgendwann auch langweilig. Ich brauchte jedenfalls nach dieser Geschichte schnell wieder eine Dosis normales Leben. Trotzdem komme ich für einen kurzen Abstecher gerne mal wieder zurück.

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