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Veröffentlicht am 02.03.2023

Düster und beklemmend

Die Drohung
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Im vergangenen Jahr hat Lesley Kara mich mit ihrem Roman "Die Lügen" komplett begeistert. Deshalb wollte ich auch ihr neues Buch "Die Drohung" unbedingt lesen.
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Darum geht’s: Astrid will ihr Leben in ...

Im vergangenen Jahr hat Lesley Kara mich mit ihrem Roman "Die Lügen" komplett begeistert. Deshalb wollte ich auch ihr neues Buch "Die Drohung" unbedingt lesen.
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Darum geht’s: Astrid will ihr Leben in den Griff bekommen. Sie zieht zurück zu ihrer Mama ins kleine Küstenstädtchen Flintstead, besucht die Gruppe der Anonymen Alkoholiker und versucht traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Allerdings wird schnell deutlich: Jemand kennt Astrids dunkelstes Geheimnis.
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Atmosphäre schaffen, das kann Lesley Kara definitiv. Düster und beklemmend geht es in "Die Drohung" zu. Spannung ist sehr dezent, aber doch ständig vorhanden. Spitzen werden fein gesetzt und füttern die Neugier beim Lesen immer aufs Neue an. Zudem hat Lesley Kara einfach einen tollen Schreibstil, der einen unaufhaltsam durch die Geschichte trägt. Die Story lebt von vielen Emotionen. Astrids Ängste und Nöte spürt man hautnah. Dazu erscheint alles und jeder mysteriös und verdächtig. Man kann also herrlich spekulieren und Theorien entwickeln. Hat man eine Person im Visier, lenkt Lesley Kara davon aber geschickt wieder ab. Die Handlung nimmt immer wieder unerwartete Wendungen, sodass es bis zum Schluss überraschend bleibt.
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Alles in allem hat mich "Die Drohung" nicht so in den Bann gezogen wie "Die Lügen". Die Atmosphäre stufe ich als nicht ganz so stark ein. Die Handlung hatte für meinen Geschmack auch ein paar gefühlte Längen. Trotzdem hat die Autorin es geschafft, mich bei der Stange zu halten. Und mit dem rasanten Ende konnte sie nochmal Boden gut machen.
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Fazit: "Die Drohung" ist dezent spannend. Viel holt Kara über das Spiel mit Emotionen raus. Am meisten punktet sie damit, wie sie die Story insgesamt anlegt und aufbaut sowie damit, dass sich das Buch quasi wie von selbst liest. Das tröstet über ein paar Schwächen hinweg, so dass ich das Buch letztendlich doch wieder empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Komm mit auf eine Reise ins Glück und zu dir selbst

Zara Zylinder - Die sagenhafte Reise durch das Jemandsland
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"Jeden Abend Abenteuer" - unter diesem Motto hat Zara Zylinder die Theaterbühne im Wahrlichwald von Wanderrate Minna Melone übernommen. Aber das Eichhörnchen hat Sehnsucht nach der großen weiten Welt, ...

"Jeden Abend Abenteuer" - unter diesem Motto hat Zara Zylinder die Theaterbühne im Wahrlichwald von Wanderrate Minna Melone übernommen. Aber das Eichhörnchen hat Sehnsucht nach der großen weiten Welt, von der sie den anderen Waldbewohnern auf der Bühne erzählt. "Ich muss gehen. Der Mond weist mir den Weg." Zara wagt das Abenteuer und macht sich auf die Reise. Jenseits des dunklen Waldes findet sie das Jemandsland - mit vielen neuen Freunden, die Zara schon sehnsüchtig erwartet haben.

Was ist Glück? Und wo findet man es? Der Antwort auf diese Fragen kommt Zara in diesem Kinderbuch-Abenteuer immer näher. Die fantastische Geschichte und ihre Figuren sind einfach wieder herzallerliebst. Neben bekannten Charakteren aus dem Minna Melone-Band lernt man diesmal viele neue Tiere und ein anderes Setting kennen. Die bunten und liebevollen Illustrationen von Mareike Ammersken unterstreichen die magische Botschaft des Buches. So wie die Geschichte die Gedanken auf Reisen schickt, geht man auch beim Betrachten der Bilder auf Entdeckungsreise. Text und Bild ergänzen sich also ganz wundervoll.

Zara Zylinder ist der zweite Band der Minna Melone-Reihe. Die Bücher können aber unabhängig voneinander gelesen werden. Allerdings gibt es vor allem zu Beginn und am Ende von "Zara Zylinder" Bezüge auf die Vorgänger-Geschichte. Wer Minna Melone gelesen hat, freut sich über den Wiedererkennungswert, der damit geschaffen wird. "Zara Zylinder" funktioniert aber auch, wenn man das andere Buch nicht gelesen hat. Nach der Lektüre von "Zara Zylinder" wird man aber ohnehin auch "Minna Melone" lesen wollen.

Fazit: An den Zauber von "Minna Melone" reicht "Zara Zylinder" nicht ganz heran. Aber auch Band 2 erzählt eine schöne Geschichte, die ans Herz geht und glücklich macht. Sie lädt zum Nachdenken, Hinterfragen und Philosophieren ein. Damit ist Sven Gerhardt ein weiteres Mal ein sehr inspirierendes Kinder- und Vorlesebuch gelungen, das ich auch Erwachsenen gerne empfehle.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Nettes Gimmick für Drei ???-Fans

Rocky Beach Crimes. Tödliche Törtchen
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Das "Die drei ???"-Universum hat Zuwachs bekommen. Darf ich vorstellen: Die "Rocky Beach Crimes". Dabei handelt es sich um ein neues Spin-Off - das ganz ohne unsere drei Lieblingsdetektive auskommt. Stattdessen ...

Das "Die drei ???"-Universum hat Zuwachs bekommen. Darf ich vorstellen: Die "Rocky Beach Crimes". Dabei handelt es sich um ein neues Spin-Off - das ganz ohne unsere drei Lieblingsdetektive auskommt. Stattdessen ermitteln hier die beliebtesten Nebenfiguren der klassischen Reihe. Coole Idee. Und in der Tat auch gut umgesetzt.

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Zum Auftakt der neuen Reihe ermittelt Tante Matilda. Ein Selbstläufer. Die resolute Mrs. Jonas ist ein Fixpunkt der Hörspielreihe. Bei den Oscars wäre sie ein heißer Anwärter auf den Titel "Beste Nebendsrstellerin". Mit "Tödliche Törtchen" bekommt sie ihren eigenen Fall und darf mal selbst im Mittelpunkt stehen. Natürlich mit ihrem berühmt-berüchtigten Kirschkuchen.

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Darum geht’s: Beim alljährlichen Backwettbewerb stirbt ein Jury-Mitglied. Der berühmte Schauspieler Greg Weston erleidet einen Herzinfarkt - gerade als er Tante Matildas Kirschkuchen probieren will. Die wittert Mord…

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Justus, Peter und Bob haben Rocky Beach zu einem Kurz-Urlaub verlassen. Also nimmt Matilda Jonas den Fall selbst in die Hand - und steht den drei Junior-Detektiven in Sachen Ermittlungen in nichts nach. Hier bekommt man Tante Matilda pur in Verbindung mit ganz viel Lokalkolorit. Dieses Jugendbuch ist ein Wohlfühlkrimi mit Charme, Spannung und Humor. Ich als Drei ???-Fan hatte hier großen Spaß und konnte auf den 1., 2. und 3. Detektiv tatsächlich auch mal gut verzichten. Tante Matilda macht ihre Sache echt gut. Ich finde, die Junior-Detektive könnten sie ruhig auch mal in einen "echten" Fall mit einbeziehen - also einen Fall der regulären Reihe.

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Fazit: Das Buch ist für Kinder ab 12 Jahren gedacht. Aber eines steht fest: Das sollte sich kein Fan entgehen lassen! "Tödliche Törtchen" ist ein ausgewachsener Cosy Crime und der perfekte Einstieg in diese Spin-Off-Reihe. Zeitgleich erscheint auch gleich Band 2 "Mord unter Palmen". Da darf der legendäre Kunstdieb Victor Hugenay ran.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Gelungenes Thriller-Debüt

Das Sanatorium
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Cover und Klappentext haben mich bei "Das Sanatorium" von Sarah Pearse sofort magisch angezogen. Also: Rein ins Thriller-Vergnügen! Sofort hat mich die Atmosphäre fasziniert. Auch die Charaktere haben ...

Cover und Klappentext haben mich bei "Das Sanatorium" von Sarah Pearse sofort magisch angezogen. Also: Rein ins Thriller-Vergnügen! Sofort hat mich die Atmosphäre fasziniert. Auch die Charaktere haben mir direkt gefallen. Spontan dachte ich, das könnte ein Highlight werden. Ist es letztendlich zwar nicht - aber egal, spannende Lesestunden hatte ich allemal.
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"Gänsehaut pur!" verspricht Schauspielerin Reese Witherspoon auf dem gelben Cover-Sticker! Die gute Reese und ich scheinen einen ähnlichen Geschmack zu haben. Tatsächlich sind mir beim Lesen immer wieder Schauer über den Rücken gelaufen. Wer weiß, vielleicht ist die Vorlage für Mrs. Witherspoon als Filmproduzentin interessant und sie macht daraus eine Serie à la "Little Fires everywhere"? Der Stoff würde es hergeben.
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Ein Luxushotel in den Schweizer Alpen. Eingeschneit und nach Lawinenabgängen von der Außenwelt abgeschnitten. Seltsame Vorkommnisse. Dazu noch Charaktere, mit einer eigenen Geschichte. Sarah Pearse fährt alles auf, was ich mag. Ich war also sofort mittendrin im Geschehen und habe die Aura des Schauplatzes förmlich inhaliert. Protagonistin Elin hat mir auch gut gefallen. Sie schleppt ein privates Trauma mit sich herum, dass die Beziehung zu ihrem Bruder Issac belastet. Außerdem steckt die Kommissarin in einer beruflichen Krise. Am Anfang kommt sie entsprechend unsicher und verhuscht daher. Aber als es drauf ankommt, blüht sie wieder auf und ermittelt drauflos. Das grausame Geschehen konnte mich in den Bann ziehen. Der Spannungsbogen nimmt einen guten Verlauf und hat gekonnt mit meinen persönlichen Ängsten gespielt.
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Fazit: Mit "Das Sanatorium" ist Sarah Pearse ein beachtliches Thriller-Debüt gelungen. Ja, einiges mag etwas konstruiert und nicht so ganz stimmig wirken. Hier und da hätte die Story vielleicht auch etwas gestrafft werden können. Dann hätte sie mich emotional bestimmt noch mehr gecatcht. Aber hey, insgesamt hat mir der Thriller gut gefallen. Das Ende schreit nach Fortsetzung. Ich hoffe, dass Sarah Pearse entsprechend nachlegt.

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Veröffentlicht am 14.02.2023

Ennas ganz persönlicher Fall

Enna Andersen und die verlorene Zeit
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Am 21. Februar erscheint „Enna Andersen und die verlorene Zeit“. Ich durfte den 5. Teil der Cold Case-Reihe von Anna Johannsen bereits vorab lesen. Und ich kann sagen: Für mich ist es der bisher beste ...

Am 21. Februar erscheint „Enna Andersen und die verlorene Zeit“. Ich durfte den 5. Teil der Cold Case-Reihe von Anna Johannsen bereits vorab lesen. Und ich kann sagen: Für mich ist es der bisher beste Fall der Serie.
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Mit den Cold Cases ist das ja so eine Sache. Ich finde es generell interessant, wenn Ermittler alte Fälle wieder aufrollen, sich durch Aktenberge wühlen und Zeugen erneut befragen, um neue Anhaltspunkte zu bekommen. Aber man muss dieses Herumgestochere in der Vergangenheit auch mögen. Es ist halt oft etwas trocken und müßig zu verfolgen. Deshalb muss ich auch sagen, dass ich die bisherigen Bücher der Enna Andersen Reihe – von denen mir ein Teil allerdings fehlt – gerne gelesen habe, aber zugegebenermaßen nicht herausragend fand. Mit dem 5. Band konnte Anna Johannsen aber eine Schippe drauflegen – und das hat seinen Grund.
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„Enna Andersen und die verlorene Zeit“ ist definitiv der intensivste Band der Reihe. Von Beginn an prägt der frühe Tod von Ennas Eltern die Storyline der Krimis. Diesmal findet dieser persönliche Fall seine Auflösung. Passend dazu sind die Charaktere diesmal besonders gut gezeichnet. Enna und ihr Team waren mir zwar auch in den vorangegangenen Büchern schon recht sympathisch – gefühlsmäßig so richtig nahe gekommen war ich ihnen aber trotzdem irgendwie nicht. Diesmal konnte ich aber zu allen eine richtig tolle Beziehung aufbauen. Neben Enna haben auch ihre Kollegen Paulsen und Pia neue Facetten mit auf den Weg bekommen. Das zeigt, dass die Reihe auch über diesen Cold Case hinaus noch Potenzial hat.
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Fazit: „Enna Andersen und die verlorene Zeit“ – der Titel bekommt mit der Auflösung des Falls eine ganz besondere Bedeutung und wirkt da erst richtig. Der Kriminalfall und die Ermittlungen sind gut ausgearbeitet. Das Ende hat mich überrascht. Es ist berührend und emotional. „Enna Andersen“ ist die 2. von insgesamt 3 Krimi-Reihen, an denen Anna Johannsen mittlerweile schreibt. Ich freue mich auf jeden Fall auf weiteren Lesestoff.

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