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Veröffentlicht am 03.10.2022

Der perfekte Triller

Das Bernsteinkind
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Chapeau, Herr Bentow! Vor Ihrem neuen Thriller kann ich nur den Hut ziehen. Besser geht es nicht. „Das Bernsteinkind“ ist ein megaspannender Pageturner. Da gibt es nix zu meckern.
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Darum geht’s: Kommissar ...

Chapeau, Herr Bentow! Vor Ihrem neuen Thriller kann ich nur den Hut ziehen. Besser geht es nicht. „Das Bernsteinkind“ ist ein megaspannender Pageturner. Da gibt es nix zu meckern.
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Darum geht’s: Kommissar Nils Trojan bekommt es mit einer neuen Mordserie zu tun. Innerhalb weniger Tage gibt es mehrere grausam zugerichtete Opfer. Alle sind mit einem geheimnisvollen Buch in Berührung gekommen…
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Psychothrill at it’s best! Als Leser ist man unmitelbar drin im Geschehen. Der Plot ist megaspannend. Empfehlung von Arno Strobel auf dem Cover verspricht in diesem Fall nicht zu viel. Bentow liefert 100%. Die Geschichte hat mich total in ihren Bann gezogen. Hochspannung von Beginn an. Und das Beste: Die Spannung hält und hält und hält. Der Autor hat die Mega-Power-Batterie eingeworfen. Auf knapp 500 Seiten kommt man nicht eine Sekunde zur Ruhe. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Seiten haben sich wie von selbst umgeblättert und ich bin atemlos dem Mörder hinterhergejagt.
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„Nur mit einem Hauch von Wahnsinn kannst du als Ermittler erfolgreich sein.“ (S. 263)
„Das Bernsteinkind“ ist bereits der 10. Fall für Ermittler Nils Trojan – und wieder ein echter Kracher. Der Berliner Ermittler steigert sich in den Fall hinein, überschreitet Grenzen und bricht Regeln. Er hat aber auch eine verletzliche Seite, leidet unter Angststörungen und Panikattacken. Eine Ermittlerfigur wie ich sie mag.
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Der Fall ist mysteriös und gruselig. Bereitwillig bin ich einer ach so schlüssigen Spur gefolgt – und habe zur Hälfte des Buches dann erkannt, dass ich einer Finte aufgesessen bin. Die Lage hat sich immer weiter zugespitzt und mich bis zum großen Showdown in atemloser Spannung gehalten.
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Fazit: „Das Bernsteinkind“ ist für mich der perfekte Thriller. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Meiner Meinung nach kann man hier nichts besser machen. Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Liebes- und Familiengeschichte in Wrihnachts-Ambiente

Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas
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"Weihnachten mit Liams Familie macht mich glücklich - ein Gefühl wie funkelnde Lichterketten in meinem Bauch" (Zitat S. 180).
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Eigentlich ist es nur ein Fake-Date. Liam braucht eine Freundin fürs weihnachtliche ...

"Weihnachten mit Liams Familie macht mich glücklich - ein Gefühl wie funkelnde Lichterketten in meinem Bauch" (Zitat S. 180).
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Eigentlich ist es nur ein Fake-Date. Liam braucht eine Freundin fürs weihnachtliche Familientreffen. Und Febe braucht Geld für den Ski-Trip an Silvester. Also gehen der Entwickler von Spiele-Apps und die Shakespeare-zitierende Studentin einen Deal ein…
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Gegensätze ziehen sich an. Aus Fake wird Ernst. In welche Richtung das hier läuft, ist wenig überraschend. Charmant erzählt mit sympathischen Figuren und schönem Setting ist der Roman aber genau das richtige Lesefutter für ein usseliges Herbstwochenende. Ich mochte das Buch alleine deshalb schon,weil es mich irgendwie an einen meiner Lieblingsfilme erinnert hat: "Während du schliefst" mit Sandra Bullock und Bill Pullman. In dieser Weihnachtsromanze schwärmt Lucy Moderatz erst für einen schönen Unbekannten und wird dann mit ganz viel von der chaotisch-liebenswerten Großfamilie Callaghan vereinnahmt So eine Herzens-Familie sind auch die Harrisons im Debüt-Roman von Tonia Krüger.
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Ich sag' nur: London, Shakespeare, Weihnachten. ZACK, schon bin ich lesetechnisch glücklich. Fast! "All I (don't) want for christmas" war echt auf dem Weg zum 5 Sterne Herzensbuch - ist letztendlich aber knapp daran vorbeigeschrammt. Ab der Hälfte ging bei mir so ein bisschen der Lesefluss verloren. Keine Ahnung, warum. Außerdem fand ich Liams jüngeren Bruder Matt irgendwann als Person viel zu interessant. Liam und Febe sind da bei mir etwas ins Hintertreffen geraten. Nichtsdestotrotz ist "All I (don't) want for christmas" ein schöner, stimmungsvoller und romantischer Weihnachtsroman.
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Fazit: Fallenlassen. Wohlfühlen. Genießen. Weihnachten mit den Harrisons war mir ein Fest. Und wie schön ist bitte das Cover??? Keine Frage, dass sich im Januar Band 2 der Love Songs in London-Reihe in pastellgrün dazu gesellen wird.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

Nicht das erwartete Highlight

Todesrache
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Ich weiß: Bücher, an die man mit großen Erwartungen rangeht haben es schwer. Aber das, was ich über Gruber gelesen habe, war immer himmelhochjauchzend. Nachdem ich jetzt den neuen Thriller "Todesrache" ...

Ich weiß: Bücher, an die man mit großen Erwartungen rangeht haben es schwer. Aber das, was ich über Gruber gelesen habe, war immer himmelhochjauchzend. Nachdem ich jetzt den neuen Thriller "Todesrache" gelesen habe, kann ich mich dem Hype aber (noch) nicht wirklich anschließen.
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"Todesrache" beginnt mit einem Knalleffekt und dann geht es Schlag auf Schlag. Hier hat Gruber zunächst mal einen fetten Pluspunkt kassiert. Die Handlung schließt an den Cliffhanger des Vorgängerbandes an - aber Gruber hat es problemlos geschafft, mich als Quereinsteiger mit ins Boot zu holen. Ich war sofort mittendrin im Geschehen. Inklusive Bauchgrummeln, Herzrasen und Adrenalinschub. Die Handlung legt ein hohes Tempo vor und zerrt an den Nerven. Zumindest bis zur Hälfte des Buches. Aber was ist dann passiert? Die Hochspannung ist auf einmal verpufft. Die Handlung baut ab, interessiert mich irgendwie nicht und packt mich dementsprechend nicht mehr so wie zu Beginn. Drangeblieben bin ich wegen der Charaktere. Maarten S. "verdomme en vervloekt" Sneijder, er niederländische BKA-Profiler, war sofort mein Fall. Außerdem mochte ich Miyu und Pulaski noch besonders gerne. Dieses "Team wider Willen" hat schon irgendwie Spaß gemacht.
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Der Thriller punktet bei mir mit einer Schnelligkeit, anfänglichem Unterghaltungswert und interessanten Protagonisten. Sneijder macht schon irgendwie Lust auf mehr. Dafür kassiert das Buch dicke Minuspunkte für den Spannungsbogen, der ab der Hälfte rapide abfällt. Die vorherrschende Gesamt-Begeisterung lässt mich vermuten, dass Gruber es besser kann und es sich bei Fall 7 einfach um einen schwächeren Teil der Reihe handelt. Kann ja jedem mal passieren.
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Fazit: Ohne Fan-Bonus ist "Todesrache" nicht mehr als ein durchwachsener Thriller. Ganz okay, würde ich sagen. Aber definitiv kein Highlight.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Eine wild-romantische und geheimnisvolle Geschichte

Als der Wind die Wellen rief
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Der neue Roman von Josephine Cantrell garantiert für kuschelige Lesestunden. Die Autorin entführt ihre Leser*innen ins irische Saltmore. Hier weht einem der Duft von Wind und Wellen und einem zurückliegenden ...

Der neue Roman von Josephine Cantrell garantiert für kuschelige Lesestunden. Die Autorin entführt ihre Leser*innen ins irische Saltmore. Hier weht einem der Duft von Wind und Wellen und einem zurückliegenden Geheimnis um die Nase.

Darum geht’s: Orla Donovan kehrt aus Dublin in ihre Heimat zurück. Als sie im Pub Sean Gallagher kennenlernt werden Erinnerungen wach. In ihm glaubt Orla einen Jugendfreund zu erkennen. Aber das kann gar nicht sein...

Josephine Cantrell schafft eine tolle Atmosphäre. Der Schreibstil ist angenehm und hat mich automatisch immer tiefer in die Geschichte reingezogen. Verschiedene Elemente werden miteinander verwoben: Das Buch erzählt eine Familien-, Freundschafts- und Liebesgeschichte gepaart mit etwas Mystik und einem Rätsel.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Neben der Geschichte in der Gegenwart gibt es immer wieder eingestreute Rückblicke. Im Jahr 1997 erzählt das Traveller-Mädchen Rosie von ihren Erlebnissen in Saltmore. Zwischen den Zeitebenen entwickelt sich ein Spannungsverhältnis, dass beim Lesen 1.000 Gedanken und Gefühle in mir ausgelöst hat.

Vor dem inneren Auge entstehen Bilder einer rauen, aber doch wunderschönen Landschaft. Das passt gut zum gefühlvollen und intensiven Plot, der sich hier entwickelt. Emotionen werden spürbar und springen auf den Leser über. Fast war es mir, als würde ich Wind und Wellen rauschen hören und das Salz auf der Haut spüren. Josephine Cantrell erzählt mit sanften und trotzdem kraftvollen Tönen. Themen wie Autismus und Ausgrenzung machen das Buch zu einem intensiven Leseerlebnis. Das Gedanken- und Gefühlskarussell dreht sich auf Hochtouren.

Fazit: „Als der Wind die Wellen rief“ ist eine gelungenen Mischung aus Romantik und Spannung. Ein Buch, mit dem man sich am besten bei Regen und Sturm an einen Wohlfühlplatz verkriecht und die Story mit allen Sinnen in sich aufsaugt. Die Geschichte ist stimmig und schön erzählt. Das macht neugierig auf weitere Romane von Josephine Cantrell.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Kalpenstein in Bestform

Prost, auf die Singles
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Zum mittlerweile 5. Mal heißt es: Auf geht's nach Brunngries! In dem beschaulichen Örtchen herrscht doch eine erstaunliche kriminelle Energie. Aber Tischler, Fink und die Resi haben auch diesen Fall wieder ...

Zum mittlerweile 5. Mal heißt es: Auf geht's nach Brunngries! In dem beschaulichen Örtchen herrscht doch eine erstaunliche kriminelle Energie. Aber Tischler, Fink und die Resi haben auch diesen Fall wieder zu einem guten Abschluss gebracht.

Darum geht’s: Speeddating im KRAUSE - und Polizeiobermeister Felix Fink mittendrin. Am nächsten Morgen wird Tanja Kleinschmidt tot am Flussufer gefunden. Die Krankenschwester hatte sich bei dem Event mit ihrem zickig-arroganten Verhalten unbeliebt gemacht…

Es ist immer wieder schön, die liebgewonnen Brunngrieser wiederzutreffen. Die einen sind einem durchweg sympathisch. Andere sind einfach nur kauzig. Und einige sind ganz schön umtriebig. Zusammen sorgen sie beim Lesen für Spaß und Spannung. Und jedes Mal kann Autor Friedrich Kalpenstein noch eins draufsetzen.

Provinz bedeutet nicht platt. Das wird auch hier wieder unter Beweis gestellt. Friedrich Kalpenstein hat einmal mehr einen unterhaltsam-humorvollen Krimi vorgelegt. Der Abstecher nach Brunngries ist immer ein kleiner kriminalistischer Kurzurlaub. Das Wiedersehen mit den bekannten Figuren macht wieder Heidenspaß. Auch diesmal gibt es abseits der Ermittlungen tolle Entwicklungen. So hat Dackeldame Resi bei Hauptkommissar Tischler endlich freie Bahn und avanciert sogar zum waschechten Polizeihund. Fink verknallt sich tatsächlich beim Speeddating. Und Nori und Tereza bekriegen sich aufs Allerfeinste. Man kriegt das Schmunzeln während des ganzen Krimis nicht aus dem Gesicht. Das Gute: Der Humor kommt ohne derbe Schenkelklopfer aus. Und die Ermittlungen im aktuellen Fall werden darüber nicht vergessen, sondern wieder solide durchgezogen.

Fazit: Jeder Fall ein Treffer. Auch der 5. "Prost"-Krimi hat mir wieder richtig gut gefallen. Allen, die auch mal Krimis mit Augenzwinkern mögen, kann ich diese Reihe nur wärmstens empfehlen. Ich freue mich bereits auf den nächsten Fall.

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