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Veröffentlicht am 22.11.2022

Nettes Weihnachts-Special aus der "Kati Blum ermittelt"-Reihe

Winterwunder sind Schnee von gestern
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Lest oder hört ihr gerne weihnachtliche Kurzgeschichten? Ich bin da gerade wieder sehr anfällig für. Für mich passen sie einfach perfekt in die leider doch oft sehr hektische Vorweihnachtszeit. Der Vorteil: ...

Lest oder hört ihr gerne weihnachtliche Kurzgeschichten? Ich bin da gerade wieder sehr anfällig für. Für mich passen sie einfach perfekt in die leider doch oft sehr hektische Vorweihnachtszeit. Der Vorteil: Sie verbreiten Stimmung, ohne dabei allzu lang und kompliziert zu sein. Zwischen Weihnachtsfeier, Glühweintreffen, Geschenkekauf und Essensplanung geht eben immer noch eine Kurzgeschichte. Das passt einfach zu meinem Lebensgefühl in den letzten Wochen des Jahres.

Ganz spontan habe ich jetzt "Winterwunder sind Schnee von gestern" von Birgit Gruber gelesen. Die Kurzgeschichte umfasst knapp 60 Seiten und ist im Zeilenfluss-Verlag erschienen. Es handelt sich um ein Weihnachts-Special der "Kati Blum ermittelt"-Reihe.

Eigentlich hatte Kati Blum sich auf eine entspannte Adventszeit gefreut. Stattdessen muss sie als Pralinen-Verkäuferin auf dem Bayreuther Christkindlmarkt einspringen. Da treibt ein Taschendieb sein Unwesen. Und am benachbarten Stand verschwindet ständig das Christkind aus der Krippe…

Dieses kleine Büchlein ist ein netter Kurzkrimi mit schöner Atmosphäre. Ich hatte vorher noch nichts von Birgit Gruber gelesen. Aber das Weihnachtsspecial macht tatsächlich Appetit auf die Cosy Crime-Reihe um Kati Blum. Die Kurzgeschichte liefert einen guten Einblick in den humorvollen und lockeren Schreibstil der Autorin und stellt einem die zentralen Figuren der Reihe vor.

Mit Sternebewertungen tue ich mich bei Kurzgeschichten immer etwas schwer. Gerade solche Weihnachtsspecials sind entweder ein nettes Gimmick für Fans oder ein Appetizer für Neu-Leser. Dieser Sinn und Zweck wird auch hier erfüllt. Und das Weihnachtsmarkt-Setting hat mir gefallen.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Eiskalte Spannung mit der neuen Krimi-Reihe von Viveca Sten

Kalt und still
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Viveca Sten hat etwas Neues am Start! Seit eh und je bin ich schon Fan ihrer Sandhamn-Reihe. Auch die dazugehörige TV-Serie "Mord im Mittsommer" mag ich sehr. Sandham steht für Flatterkleid-Feeling und ...

Viveca Sten hat etwas Neues am Start! Seit eh und je bin ich schon Fan ihrer Sandhamn-Reihe. Auch die dazugehörige TV-Serie "Mord im Mittsommer" mag ich sehr. Sandham steht für Flatterkleid-Feeling und immer einen Hauch von Sonne auf der Haut. "Kalt und Still" führt die Leser*innen dagegen an den Polarkreis. Hier hat man ein ständiges "Daunenjacke und trotzdem Gänsehaut"-Gefühl. Was beide Reihen eint, ist Viveca Stens leichtgängiger Schreibstil, den ich einfach liebe.

Darum geht’s.: In Are, hoch im Norden Schwedens, verschwindet die 18-jährige Amanda nach einer Feier. Die Suche wird bei Minus 20 Grad zum Wettlauf gegen die Zeit. Die Stockholmer Polizistin Hanna Ahlander sucht gerade Zuflucht im Ferienhaus ihrer Schwester. Sie bietet der örtlichen Polizei ihre Unterstützung an. Und schon bald ermittelt sie an der Seite von Kriminalkommissar Daniel Lindskoog.

Charakter, Charakter, Charakter. Viveca Sten versteht es, Romanfiguren zu entwickeln, ihnen Leben einzuhauchen und eine Biografie mit auf den Weg zu geben. Und so startet auch "Kalt und Still" mit einer perfekten Einführung von Stens neuer Protagonistin Hanna Ahlander, für die ich sofort Sympathie und Mitgefühl entwickelt habe. Und auch der männliche Ermittler ist ein ganz Netter. Hier spürt man gleich, dass ein tolles neues Team zusammenfindet.

Auch der Fall konnte mich begeistern. Sten baut den Plot mit einer Selbstverständlichkeit auf, die ihresgleichen sucht. Die Story entwickelt sich sanft und eindrucksvoll. "Kalt und still" liefert eiskalte Winterspannung. Es knistert und knirscht an allen Ecken und Enden. Subtil statt plakativ. Der Krimi ist lebendig und atmosphärisch. Man hat Szenen und Charaktere genau vor Augen. Alles wirkt wie echt aus dem Leben gegriffen. Dadurch entwickelt sich ein Sog, dem man sich nicht mehr entziehen kann.

Fazit: Viveca Sten in Hochform! "Kalt und Still" ist ein Krimi, wie ich ihn von ihr erwartet habe. Ahlander & Lindskoog rütteln am Thron von Andreasson & Linde aus der Sandhamn-Reihe. Ich finde, dass die neue der alteingesessenen Serie nichts wegnimmt. Beide können friedlich nebeneinander co-existieren können. Im Frühjahr wird es mich weiter auf die Schäreninsel ziehen. Und im Winter halte ich mir dann gerne ein paar Tage für das verschneite Are frei. Kurz gesagt: Viveca Sten geht immer. Sie ist einfach ein Garant für gute Krimis.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Eine große Enttäuschung

Das Unrecht
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Ich bin schon länger um die Romane von Ellen Sandberg herumgeschlichen. Jetzt endlich wollte ich auch endlich mal eines ihrer Bücher lesen. Also habe ich mich ans neue Werk "Das Unrecht" gemacht. Ich bin ...

Ich bin schon länger um die Romane von Ellen Sandberg herumgeschlichen. Jetzt endlich wollte ich auch endlich mal eines ihrer Bücher lesen. Also habe ich mich ans neue Werk "Das Unrecht" gemacht. Ich bin generell ein Fan von Handlungen auf unterschiedlichen Zeitebenen. Diese Erzählweise ist bei Sandberg Standard. Eigentlich war ich also guter Dinge. Aber es kam ganz anders.
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Die Vergangenheit spielt sich im Jahr 1988 ab. Der Klappentext gibt keinen Hinweis auf die DDR-Geschichte um Republikflucht und Stasi-Machenschaften. Dann hätte ich das Buch nämlich nicht gelesen. Ich sag's ganz ehrlich: Das ist einfach nicht mein Thema - und das kann hier auch nicht auf andere Art und Weise wettgemacht werden. Im Gegenteil: Der Handlungsstrang ist langatmig und für meinen Geschmack geradezu langweilig. Selbst der Gegenwarts-Plot reißt es nicht raus. Ein Ehedrama. Mit einem von vorne bis hinten einfach unsympathischen Ehemann. Und auch Protagonistin Annett ist mir einfach nur auf die Nerven gegangen. Furchtbar!
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Der "große Spannungsroman" ist für mich leider ein großer Flop. Der Schreibstil von Sandberg ist okay. Der Aufbau der Handlung ist generell nach meinem Geschmack. Aber die Story hat mich überhaupt nicht gepackt. Die komplette Handlung ist sowas von abgedroschen. Dazu noch sehr in die Länge gezogen. Ganz ehrlich: Man kann Seiten und ganze Kapitel überblättern und verpasst nicht wirklich was Entscheidendes. Ich habe es irgendwie bis zum Ende geschafft, das bei mir aber nur nochmal für finales Kopfschütteln gesorgt hat.
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Fazit: Sorry, aber "Das Unrecht" von Ellen Sandberg ist leider gar nicht mein Fall. Die Handlung: Vorhersehbar, uninteressant und künstlich in die Länge gezogen. Das Ende: Eher ein schlechter Scherz. Das Buch gehört für mich in die Kategorie "Verschwendete Lesezeit". Auch das ist eine Erfahrung.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Cosy Crime mit Spannung und Humor

Ein Duo für alle Felle
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Unterschätze niemals einen Schweizer Postboten! "Ein Duo für alle Felle" von Patricia Grob ist ein ungewöhnlicher Krimi, der immer wieder Überraschungen bereithält. Was bekommt man also hier? Einen unterhaltsamen ...

Unterschätze niemals einen Schweizer Postboten! "Ein Duo für alle Felle" von Patricia Grob ist ein ungewöhnlicher Krimi, der immer wieder Überraschungen bereithält. Was bekommt man also hier? Einen unterhaltsamen Cosy Crime. Mit viel Humor. Aber durchaus auch spannend. Und sogar Action gibt es im Verlauf der Handlung. Mit so einer wilden Mischung hatte ich angesichts des doch recht harmlosen Klappentextes gar nicht gerechnet.

Protagonist Paul ist Rentner. Seine Enkel drücken ihm ihren Hund aufs Auge. Paul wird als Hilfspostbote rekrutiert und sieht sich heftigsten Flirtversuche seiner Kollegin ausgesetzt. Im Seniorenheim, in dem Pauls Lebenspartnerin Louisa lebt, sterben gleich drei Bewohner auf einen Schlag. Und plötzlich ist Louisa spurlos verschwunden.

Cosy Crime made in der Schweiz. Im Buch finden sich auch ein paar hierzulande nicht geläufige Begriffe und Formulierungen, die sich im Kontext aber erschließen und für schönes Lokalkolorit sorgen. In der ersten Hälfte des Buches steht der Humor im Vordergrund. Die Story kommt leicht und locker daher. Es gibt viele Schmunzel-Szenen. Zuweilen habe ich gedacht, dass der Krimi etwas zu kurz kommt. Aber das ändert sich noch.

Dieses Buch ist eine kleine Wundertüte. Ein ziemlich verrückter Genre-Mix. Man kann versuchen mitzurätseln, aber - ganz ehrlich - da ist Hopfen und Malz verloren. Dafür sorgen falsche Spuren und vor allem teilweise auch leicht abgedrehte Entwicklungen, mit denen ich nun wirklich nie gerechnet hätte. Völlig überraschend war für mich auch das Ende, dass dann noch ein ernstes Motiv anspricht. So kommt letztendlich sogar richtig Tiefgang in die Handlung.

Ein paar kleinere Schwachpunkte gibt es. Der schlüssigen Ausarbeitung des Plots hätten ein paar Seiten mehr vielleicht gut getan. Ich habe mich manchmal doch etwas Holterdipolter durchs Buch getrieben gefühlt. Es war mir teilweise zu viel auf zu wenig Seiten verteilt. Das ist der Story meiner Meinung nach nicht ganz gerecht geworden.

Fazit: Ich war auf humorvollen Cosy Crime eingestellt. Das Buch hat aber noch viel mehr zu bieten. Die Story ist interessant, abwechslungsreich und unterhaltsam zu lesen. Ich hatte meinen Spaß mit dem "Duo für alle Felle".

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Gauner-Komödie im Stil der Louis de Funes-Filme

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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O la la, hier ist dem Autorenduo Klüpfel/Kobr ein ganz großer Coup gelungen. Was für eine herrlich verrückte und liebenswerte Geschichte haben die beiden da geschrieben. Diesmal besuchen wir nicht Kluftinger ...

O la la, hier ist dem Autorenduo Klüpfel/Kobr ein ganz großer Coup gelungen. Was für eine herrlich verrückte und liebenswerte Geschichte haben die beiden da geschrieben. Diesmal besuchen wir nicht Kluftinger und Langhammer in Altusried, sondern lernen Lipaire & Konsorten in Port Grimaud kennen.

Et voila, da ist sie, eine astreine Gauner-Komödie, die an Filme aus den 50er und 60er Jahren erinnert. "Nein!" "Doch." "Oh!" (S. 45). Wer denkt bei diesem wortgewaltigen Dialog nicht sofort an den französischen Schauspieler und Komiker Louis de Funes? Eine Steilvorlage. Die Bilder habe ich beim Lesen nicht mehr aus dem Kopf bekommen und ein Dauer-Schmunzeln hat mich durch das ganze Buch begleitet.

Hauptfigur ist Guillaume Lipaire. Als Guardian "kümmert" er sich um die Häuser der Reichen und Schönen, wenn die gerade anderswo weilen. Lipaire ist ein ausgekochtes Schlitzohr, der auf eigene Rechnung fremdvermietet, die Sonnenterrasse nutzt und Weinkeller plündert. Voila, ja, so lässt sich das Leben genießen.

Aber, sut alors, in der Villa der Vicomtes liegt eine Leiche. Lipaires Gaunereien drohen aufzufliegen. Allerdings führt der Tote auch auf die Spur eines Familienschatzes. Formidable, findet Lipaire. Diese Chance lässt er sich natürlich nicht entgehen. Um ihn herum versammelt sich ein ungewöhnliches Grüppchen, das ihm bei der Lösung des Rätsels helfen will. Die Unverbesserlichen von der Cote d'Azur sind geboren und planen den Coup ihres Lebens.

"Diese Gurkentruppe wird ja immer sonderbarer." (Zitat S. 379) Bien Sur, dieses Buch wäre kein Klüpfel/Kobr, wenn alles glatt laufen würde. Das Team wider Willen ist einfach köstlich. Was sich entwickelt, ist eine humorvolle Schnitzeljagd. Das ist mir alles so herrlich vertraut und altbekannt vorgekommen. Excusez-moi, gerade das macht den besonderen Reiz und riesigen Spaß des Buches aus.

Fazit: Mon Dieu, was habe ich Lipaire & Co ins Herz geschlossen. Das darf es doch jetzt nicht gewesen sein, oder? Das schreit geradezu nach mehr. Und der Schlussatz "das Spiel ist noch nicht zu Ende" lässt mich tatsächlich hoffen, dass "Die Unverbesserlichen" wiederkehren werden.

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