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Veröffentlicht am 25.09.2022

Nicht das erwartete Highlight

Todesrache
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Ich weiß: Bücher, an die man mit großen Erwartungen rangeht haben es schwer. Aber das, was ich über Gruber gelesen habe, war immer himmelhochjauchzend. Nachdem ich jetzt den neuen Thriller "Todesrache" ...

Ich weiß: Bücher, an die man mit großen Erwartungen rangeht haben es schwer. Aber das, was ich über Gruber gelesen habe, war immer himmelhochjauchzend. Nachdem ich jetzt den neuen Thriller "Todesrache" gelesen habe, kann ich mich dem Hype aber (noch) nicht wirklich anschließen.
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"Todesrache" beginnt mit einem Knalleffekt und dann geht es Schlag auf Schlag. Hier hat Gruber zunächst mal einen fetten Pluspunkt kassiert. Die Handlung schließt an den Cliffhanger des Vorgängerbandes an - aber Gruber hat es problemlos geschafft, mich als Quereinsteiger mit ins Boot zu holen. Ich war sofort mittendrin im Geschehen. Inklusive Bauchgrummeln, Herzrasen und Adrenalinschub. Die Handlung legt ein hohes Tempo vor und zerrt an den Nerven. Zumindest bis zur Hälfte des Buches. Aber was ist dann passiert? Die Hochspannung ist auf einmal verpufft. Die Handlung baut ab, interessiert mich irgendwie nicht und packt mich dementsprechend nicht mehr so wie zu Beginn. Drangeblieben bin ich wegen der Charaktere. Maarten S. "verdomme en vervloekt" Sneijder, er niederländische BKA-Profiler, war sofort mein Fall. Außerdem mochte ich Miyu und Pulaski noch besonders gerne. Dieses "Team wider Willen" hat schon irgendwie Spaß gemacht.
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Der Thriller punktet bei mir mit einer Schnelligkeit, anfänglichem Unterghaltungswert und interessanten Protagonisten. Sneijder macht schon irgendwie Lust auf mehr. Dafür kassiert das Buch dicke Minuspunkte für den Spannungsbogen, der ab der Hälfte rapide abfällt. Die vorherrschende Gesamt-Begeisterung lässt mich vermuten, dass Gruber es besser kann und es sich bei Fall 7 einfach um einen schwächeren Teil der Reihe handelt. Kann ja jedem mal passieren.
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Fazit: Ohne Fan-Bonus ist "Todesrache" nicht mehr als ein durchwachsener Thriller. Ganz okay, würde ich sagen. Aber definitiv kein Highlight.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Mafia-Romance mit zu wenig Mafia-Feeling

If You Fall
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Any Cherubim habe ich durch ihre "Broken Feelings"-Dilogie kennengelernt, die mich als Hörbuch schwer begeistert hat. Die "Whisper in a bottle"-Story fand ich vergleichsweise nicht ganz so stark, aber ...

Any Cherubim habe ich durch ihre "Broken Feelings"-Dilogie kennengelernt, die mich als Hörbuch schwer begeistert hat. Die "Whisper in a bottle"-Story fand ich vergleichsweise nicht ganz so stark, aber auch da hat mir das Hörbuch insgesamt gefallen. Jetzt habe ich "If you fall" gelesen. Es ist der erste Band einer zweiteiligen Mafia-Romance.
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Was würdest du tun, wenn ein schwer verletzter und bewaffneter Typ in deiner Garage liegt, der sich auch noch als Mitglied eines Mafia-Kartells herausstellt? Die alleinerziehende Maggie jedenfalls rettet John das Leben und pflegt ihn gesund. Zunächst nicht ganz freiwillig. Aber bald schon hat Maggie Angst vor dem Tag, an dem John wieder fit ist und ihr Leben verlässt…
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Ich würde dieses Buch als typische Zwischendurch-Lektüre bezeichnen, bei der man nicht viel nachdenken muss und sich berieseln lassen kann. Ideal, wenn einem der Sinn gerade mal nicht nach allzu komplexen Inhalten steht. Das Buch ist nicht mal 200 Seiten lang. Eigentlich hätte man die Geschichte da gar nicht teilen müssen, sondern hätte Teil 2 einfach nahtlos dranhängen können.
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Mir hat bei "If you fall" der gewisse Kick gefehlt. Ich mochte die Figuren und auch die Story war nett zu lesen. Allerdings ist sie auch recht stereotyp und vorhersehbar. Die Einordnung als "Mafia-Romance" nimmt vorweg, in welche Richtung es geht. Insgesamt hätte es für mich deutlich mehr Mafia sein dürfen. Der Plot ist mir insgesamt zu lieb. Der Cliffhanger ist diesmal auch ziemlich brav geraten. Trotzdem möchte ich wissen, wie es weitergeht. Teil 2 "If you fly" wartet schon auf meinem Reader.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Der totale Action-Overkill

Game On - Der Einsatz ist dein Leben
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Darum geht’s: Ein Unbekannter lässt Bomben in New York hochgehen. Gezielt ermordet er außerdem weitere Menschen. Als er sich live in der Radiosendung von Jordan Briggs meldet wird klar, dass er mit ihr ...

Darum geht’s: Ein Unbekannter lässt Bomben in New York hochgehen. Gezielt ermordet er außerdem weitere Menschen. Als er sich live in der Radiosendung von Jordan Briggs meldet wird klar, dass er mit ihr noch eine Rechnung offen hat.
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Uuund ACTION! Officer Cole Hudley muss die Welt retten. "Game on" zu lesen hat sich angefühlt, als wäre ich in einer neuen "24"-Staffel gelandet. Mitten rein ins Chaos. Der Thriller nimmt mit Vollgas Fahrt auf. Pures Action-Geballer im Stil eines 9/11-Szenarios. Bei mir hat es zum Overkill geführt.
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Man nehme einen coolen und netten Cop als Helden. Dazu eine unsympathische Zicke als Co-Protagonistin. Die wird wiederum zur Zielscheibe eines rachesüchtigen Amokläufers. Wenn das nicht der perfekte Stoff für einen Hollywood-Blockbuster ist. J.D. Barkers neuer Thriller schreit geradezu nach einer Verfilmung. BUMM, PENG, KRACH und Rauch und Feuer und Blut - ja, das alles ist geeignet für die große Leinwand. In Buchform ist es aber zu viel des Guten.
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Können wir bitte, bitte vorspulen? Das habe ich mir ab der Hälfte des Buches mehr als einmal gedacht. Täter und Motiv sind mittlerweile bekannt. Wirklich überraschende Wendungen kommen auch nicht mehr. Gut, die Action geht unvermindert weiter. Aber da reicht es mir schon langsam. Der Stoff wirkt in die Länge gezogen. Und wie nach der x-ten Werbepause im Free-TV war ich ein bisschen ermüdet.
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Fazit: "Game On" ist ein Action-Film in Buchform. Im Kino würde ich wahrscheinlich 120 Minuten lang Popcorn nonstop in mich rein stopfen und vor Spannung an den Nägeln kauen. Im Buch sind die Adrenalinschübe irgendwann ausgeblieben. Ach, noch ne Explosion? Na gut, zur Kenntnis genommen. Ich brauche wirklich nicht immer Tiefgang in einer Story. Aber angesichts von knapp über 500 Buchseiten hätte ich mir doch eine abwechslungsreichere Handlung und eingehendere Charakterzeichnungen gewünscht. Mit zu viel Action und Oberflächlichkeit ist der Bogen ziemlich überspannt worden.

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Ziemlich diffuses Krimi-Debüt

Frau Faust
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"Frau Faust", das ist Kriminalkommissarin Kata Sismann. Ne echt skurrile Type. Ex-Weltklasse-Boxerin, die auch nach ihrer Karriere weiter gerne mal zulangt. Sie säuft. Sie kokst. Sie hat immer wieder Blackouts. ...

"Frau Faust", das ist Kriminalkommissarin Kata Sismann. Ne echt skurrile Type. Ex-Weltklasse-Boxerin, die auch nach ihrer Karriere weiter gerne mal zulangt. Sie säuft. Sie kokst. Sie hat immer wieder Blackouts. Und sie steht auf schnelle Spontan-Nummern mit irgendwelchen Typen. Grundsätzlich eine interessante Figur. Allerdings ist mir Katas egomanes Verhalten auch recht schnell auf die Nerven gegangen.
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Der Fall: Eine Bestsellerautorin und Restaurantbesitzerin wird brutal ermordet. Die Gute war kein besonders netter Mensch. Es mangelt nicht an Verdächtigen. Und zufälligerweise hat Kata auch noch eine persönliche Verbindung zum Opfer.
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Im ersten Drittel von "Frau Faust" wird der Grundstein für einen spannenden Krimi gelegt. Dann wird aber so viel in die Story reingepackt, dass es zerfasert. Es gibt Figuren und ganze Szenen, die plötzlich gar keine Rolle mehr spielen. Das sorgt für große Fragezeichen beim Lesen und geht zu Lasten der Spannung. Da fehlt ein roter Faden.
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Im ganzen Buch gibt es nur eine sympathische Figur - und das ist Katas Kollege Kilian. Leider gerät er im Verlauf der Handlung immer mehr ins Hintertreffen. Dabei hätte man aus dem "Team" noch so viel rausholen können. Und das ist kein Einzelfall. Im Buch werden des Öfteren gute Ansätze nicht ausgereizt oder sogar ganz links liegen gelassen. Ich hatte mir an so vielen Stellen einfach eine ganz andere Entwicklung vorgestellt. Die Auflösung des Falls kam für mich letztendlich wie Kai aus der Kiste. Dadurch wirkt das Ende willkürlich und an den Haaren herbeigezogen.
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Fazit: Der Krimi "Frau Faust" lässt sich angenehm und flüssig lesen. Die Story hat viele gute Ansätze - vielleicht zu viele. Ein einziger, der konsequent verfolgt wird, wäre ausreichend gewesen. Das hätte vielleicht für mehr Spannung und Schlüssigkeit gesorgt. Sollte hier eine Reihe geplant sein, ist also noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Ruhig und etwas langatmig

Schönes Mädchen - Alle Lügen führen zu dir
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Mit "Schönes Mädchen" von Claire Douglas habe ich mal wieder alles andere als einen Hau-Drauf-Thriller gelesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin. Zumindest vom Schreibstil her hat es mir gut ...

Mit "Schönes Mädchen" von Claire Douglas habe ich mal wieder alles andere als einen Hau-Drauf-Thriller gelesen. Für mich war es das erste Buch der Autorin. Zumindest vom Schreibstil her hat es mir gut gefallen.
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Zum Inhalt: Die 22-jährige Una kommt als Gesellschafterin in das Haus von Elspeth McKenzie. Schnell findet sie heraus, dass ihre beiden Vorgängerinnen ums Leben gekommen sind. Was wissen Elspeth und ihre Tochter Kathryn? Und welches Familiengeheimnis bewahren die beiden Frauen?
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Der Start ins Buch war flüssig. Es geht recht mysteriös und atmosphärisch los. Die Spannung ist eher ein unbestimmtes Gefühl, dass etwas nicht stimmt und es für Una gefährlich werden könnte. Verschiedene Perspektiven offenbaren Geheimnisse, denen es auf die Spur zu kommen gilt. Dabei hätte etwas mehr Tempo dem Plot meiner Meinung nach gut getan. Ich fand es insgesamt doch recht langatmig. Das fängt schon mit dem Klappentext an, der spoilert und Wissen vorwegnimmt, das man beim Lesen erst relativ spät nach gut 100 Seiten erlangt. Über weite Strecken des Buches war ich in Sorge um Una. Allerdings hat mich auch ihr Handeln geärgert, durch das sie sich nur noch mehr in Gefahr bringt. Zum letzten Drittel gibt es einen abrupten Wechsel. Plötzlich steht nochmal ein ganz neuer Charakter im Fokus. Das fand ich irgendwie seltsam - auch wenn es der Handlung immerhin kurz nochmal etwas Fahrt gegeben hat.
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Wer Thriller mit Pfeffer im Ar… braucht, lässt die Finger von "Schönes Mädchen". Claire Douglas reiht sich mit ihrem 5. Thriller in die Riege der ruhigen Vertreter des Genres ein. Die Geschichte ist nett zu lesen, hat aber viele Längen. Das Lesen hat mich ermüdet. Die Auflösung habe ich irgendwie nur noch zur Kenntnis genommen und abgehakt. Ich finde, man hätte aus der Story viel mehr rausholen können.

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