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Veröffentlicht am 22.06.2021

Enna Andersen diesmal mit etwas mehr Action

Enna Andersen und der trauernde Enkel
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Enna Andersen und ihr Team ermitteln in ihrem mittlerweile 3. Cold Case. Sie rollen diesmal den Tod eines wohlhabenden Bauunternehmers neu auf. Der Mann galt als kerngesund - und doch ist er drei Jahre ...

Enna Andersen und ihr Team ermitteln in ihrem mittlerweile 3. Cold Case. Sie rollen diesmal den Tod eines wohlhabenden Bauunternehmers neu auf. Der Mann galt als kerngesund - und doch ist er drei Jahre zuvor plötzlich an Herzversagen gestorben. Seinem Enkel kommt an der Sache einiges seltsam vor...

Der Fall nimmt diesmal ungewohnt monströse Ausmaße an. Die Ermittler scheinen es mit einem mächtigen Gegner zu tun zu haben. Sogar Ennas Familie wird bedroht. Anna Johannsen schreibt gewohnt leicht und flüssig - und doch bekommt der Fall diesmal eine andere Qualität. Es gibt mehr Action und mehr Spannung als in den beiden vorangegangenen Krimis. Ein echter Überraschungseffekt, mit dem Anna Johannsen bei mir voll ins Schwarze getroffen hat. Hinzu kommt, dass hier auch das Privatleben der Ermittler sehr interessant weiterentwickelt wird. Alle Charaktere sind wieder toll dargestellt. Die Gesamtatmosphäre stimmt.

"Enna Andersen und der trauernde Enkel" ist wieder solide Krimiunterhaltung für laue Sommerabende. Fans der Reihe können sich diesmal auf mehr Power freuen. Das tut dem Krimi für meinen Geschmack sehr gut.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Ein Krimi wie ein Gemälde

Bretonische Idylle
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Alles Gute zum Dienstjubiläum, Monsieur le Commissaire! In "Bretonische Idylle" ermittelt Kommissar Dupin zum mittlereile zehnten Mal in der malerischen Bretagne.
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Zur Handlung: An der Küste Concarnraus ...

Alles Gute zum Dienstjubiläum, Monsieur le Commissaire! In "Bretonische Idylle" ermittelt Kommissar Dupin zum mittlereile zehnten Mal in der malerischen Bretagne.
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Zur Handlung: An der Küste Concarnraus wird ein Toter aus dem Meer gefischt. Es handelt sich um einen Bewohner der Belle-Île. Dupin macht sich auf den Weg zur "schönsten Insel der Welt". Das Opfer war bei allen unbeliebt. Es mangelt nicht an Verdächtigen und Motiven.
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Die Krimis von Jean-Luc Bannalec liest man nicht der Spannung wegen. Ich mag die Bücher trotzdem. Sie haben nämlich für meinen Geschmack eine geradezu legendäre Atmosphäre. Es ist, als würde man vor einem Gemälde stehen. Bannalec malt mit Worten wunderschöne Bilder. Im einen Moment ist man im dichten Nebel auf dem Wasser unterwegs und einen Augenblick später spaziert man auf der lichtdurchfluteten Belle-Île an pastellfarbenen Häusern vorbei. Als Leser betrachtet man nicht nur, sondern taucht regelrecht ein.
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Mit künstlerischer Präzision zeichnet der Autor neben den Schauplätzen auch seine Charaktere. Der Schreibstil ist fast schon poetisch-fein. Mit leichter Feder wird ganz nebenbei außerdem jede Menge Wissen über Land, Leute und Geschichte vermittelt.
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Fazit: Hier kann man sich als Leser regelrecht verlieren in Landschaftsbildern und Charakterzeichnungen. Der Fall plätschert malerisch-beschaulich dahin. Und dann auf einmal holt Dupin zum großen Schlag aus. Der Commissaire löst den Fall diesmal in bester Agatha Christie-Manier. Insgesamt betrachtet zwar nicht unbedingt spannend, aber sehr schön und entspannt zu lesen. Ich hab Dupin und die eigentümlichen Bretonen einfach gern - und freue mich schon auf die Verfilmung mit Pasquale Aleardi.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Gut geplotteter und spannender Thriller

Todeskalt
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Darum geht's: Der verzweifelte Anruf einer alten Freundin führt Kriminalpsychologin Caro Löwenstein nach Oberweildorf. Dort angekommen, fehlt von Melanie jede Spur. Dafür findet Caro die Leiche einer jungen ...

Darum geht's: Der verzweifelte Anruf einer alten Freundin führt Kriminalpsychologin Caro Löwenstein nach Oberweildorf. Dort angekommen, fehlt von Melanie jede Spur. Dafür findet Caro die Leiche einer jungen Frau. Es ist nicht der einzige mysteriöse Todesfall. Die Dorfgemeinschaft glaubt, dass die "Erlöserin" umgeht...
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WOW! Kurze Kapitel. Schnelle Perspektivwechsel. Eine dichte Story. Psychologisch ausgefeilt. Kurzum: "Todeskalt" ist einfach gut geplottet. An diesem Buch gibt es für mich rein gar nichts auszusetzen. Für meinen Geschmack stimmt hier einfach alles. Der Thriller lässt dem Leser keine Verschnaufpause. Sofort baut sich eine tolle Atmosphäre auf. Ein Schuss Mystik, Grusel und viele Geheimnisse sorgen für Spannung.
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Die Charaktere im Buch haben mir auch so richtig gut gefallen. Das Privatleben der Ermittler Löwenstein, Berger und Darling spielt eine große Rolle. Ihre Schicksale, Erlebnisse und Gefühle sind aber zu keinem Zeitpunkt zu viel oder gar ein Fremdkörper. Ganz im Gegenteil ist alles stimmig in den Plot eingearbeitet. Die Elemente greifen ineinander und bilden eine Einheit.
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Fazit: "Todeskalt" hat mich von der Eingangsszene bis zum Showdown begeistert. Der Thriller liest sich so weg. Ich habe wirklich nichts zu kritisieren. Tempo, Wendungen, Atmo, Figuren - alles passt! Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen. Von mir gibt's für "Todeskalt" eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Krimi mit Lokalkolorit

Herbststerben
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"Herbststerben" ist mit gerade mal 200 Seiten ein eher schlanker Krimi. Kommissar Albrink ermittelt hier zum ersten Mal. Autor Markus Schulte schreibt angenehm und gut lesbar - aber auch sehr sachlich ...

"Herbststerben" ist mit gerade mal 200 Seiten ein eher schlanker Krimi. Kommissar Albrink ermittelt hier zum ersten Mal. Autor Markus Schulte schreibt angenehm und gut lesbar - aber auch sehr sachlich und nüchtern. Insgesamt ist alles etwas unspektakulär. Was nicht heißen soll, dass ich immer einen Abriss an Action erwarte. Normalität, wie sie hier bei Charakteren, beruflichen Beziehungen und Ermittlungsarbeit herrscht hat auch ihren Reiz. Das Team und sein Miteinander gefällt mir sogar richtig gut. Ebenso das Lokalkolorit.

Was mir fehlt ist Spannung. Der Fall ist klar und gradlinig, Personenspektrum und Handlungsspielraum überschaubar. Da kann man zumindest nicht den Faden verlieren. Allerdings plätschert die Handlung etwas dahin. Der Fall steht nicht wirklich klar im Vordergrund. Wobei ich die Auflösung dann wieder gelungen finde. Es mutet aber alles etwas Kammerspiel-artig an.

Fazit: Da geht noch mehr. Das Grundgerüst steht. Autor Markus Schulte darf aber gerne überall ne Schippe draufpacken. Mehr Spannung, mehr Wendungen, mehr Emotionen. Das Potenzial ist da.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Spritziger Chick-Lit-Roman

Verreisen mit Urne
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Auf der Suche nach passender Lektüre bei Sonne und steigenden Temperaturen habe ich zum Chick-Lit-Roman "Verreisen mit Urne" gegriffen. "Chick-Lit" musste ich tatsächlich erst mal googeln. Es bedeutet ...

Auf der Suche nach passender Lektüre bei Sonne und steigenden Temperaturen habe ich zum Chick-Lit-Roman "Verreisen mit Urne" gegriffen. "Chick-Lit" musste ich tatsächlich erst mal googeln. Es bedeutet soviel wie "Tussi-Literatur“ und bezeichnet seichte Literatur über oder für junge Frauen. Lasst euch von diesem doofen Label bitte nicht abschrecken. Tatsächlich ist "Verreisen mit Urne" zwar locker, leicht und gut nebenbei zu lesen. Dabei ist der Roman aber auch unglaublich witzig und warmherzig.
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"Verreisen mit Urne" funktioniert nach dem Stolz und Vorurteil-Prinzip. Beim Lesen musste ich oft an meinen Lieblingsklassiker von Jane Austen denken. Die Protagonisten Louise Moore und Rick Wyndham sind moderne Interpretationen von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy. Louise ist eine abgebrannte Journalistin. Rick ist ein hochnäsiger Millionär. Gemeinsam müssen sie eine Reise quer durch Europa antreten, an deren Ende sie ein Erbe erwartet. Das ganze wird zum irren Roadtrip, auf dem viel unerwartetes passiert und beide ihr voreingenommenes Bild voneinander immer mehr relativieren müssen.
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Okay, man weiß eigentlich von Anfang an, auf welches Happy End "Verreisen mit Urne" hinausläuft. Sandra Schipper hat den Weg dahin aber sehr unterhaltsam verpackt und ausgestaltet. Der Plot ist ungekünstelt-humorvoll. Flotte Dialoge und kuriose Szenen haben mich in einer Tour zum Schmunzeln und Lachen gebracht.
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Fazit: Genau so was brauchte ich gerade. "Verreisen mit Urne" hat voll meinen Lesenerv getroffen. Natürlich hat mich allein schon das farblich so schön gestaltete Cover angezogen. Da bin ich eben doch "Tussi". Ansonsten hatte ich aufgrund des Labels "Chick-Lit" die Befürchtung, dass der Inhalt ziemlich platt und belanglos sein könnte. Das trifft aber nicht zu. "Verreisen mit Urne" ist ein sympathischer, wendungsreicher und positiver Sommerroman. Der Roman war für mich ein großer Lesespaß. Eine Auszeit vom Alltag. Ich hoffe, dass Sandra Schipper noch mehr solcher Geschichten in Petto hat.

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