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Veröffentlicht am 28.03.2021

Spannendes Wiedersehen mit Thomas und Nora

Das Grab in den Schären
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"Das Grab in den Schären" ist Band 10 der Sandhamn-Reihe von Viveca Sten. Wo andere Reihen Ermüdungserscheinungen zeigen, dreht Viveca Sten nochmal voll auf und legt einen der stärksten Fälle um ihren ...

"Das Grab in den Schären" ist Band 10 der Sandhamn-Reihe von Viveca Sten. Wo andere Reihen Ermüdungserscheinungen zeigen, dreht Viveca Sten nochmal voll auf und legt einen der stärksten Fälle um ihren Ermittler Thomas Andreasson vor. Ein richtig guter Kriminalroman!
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Die Sandhamn-Reihe ist eine eher untypische schwedische Krimireihe. Keine Düsternis, Kälte und Melancholie. Dafür lichtdurchflutet mit sommerlichem Flatterkleidchen-Feeling. Und trotzdem gibt es auch in dieser Athmosphäre Probleme, Abgründe und Mord.
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Auf einer Baustelle auf der Nachbarinsel Telegrafholmen werden Skeletteile freigelegt. Zwei vor Jahren verschwundene Frauen rücken in den Blickpunkt. Thomas Andreasson und sein Partner Aram graben in der Vergangenheit. Und auch Nora Linde von der Staatsanwaltschaft kann die Füße nicht stillhalten - obwohl sie nach traumatischen Ereignissen im vorangegangenen Fall außer Dienst ist und sich dem Alkohol hingibt. Verschiedene Perspektiven, schnelle Wechsel, Blicke in die Vergangenheit. Viveca Sten hat hier ganz stark geplottet und erzählt einfach genial.
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Bis Thomas und Nora sich im Laufe der Handlung begegnen, vergeht einige Zeit. Bis sie ihre Erkenntnisse zusammenschmeißen dauert es noch länger. Aber letztendlich sind sie mal wieder ein tolles Team. Es gab schon Fälle, da haben mich Thomas mit seiner stoischen Ruhe, Nora mit ihrer notorischen Neugier und beide mit ihren privaten Problemen zur Weißglut getrieben. Diesmal liebe ich sie wieder heiß und innig.
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Fazit: Jubiläumsfall Nr. 10 ist ein besonders starker Fall für Thomas Andreasson und Nora Linde. Nordic muss nicht zwingend Noir, sondern kann auch Light sein - und trotzdem spannend. Viveca Sten stellt eindrücklich unter Beweis, dass sich die Reihe noch nicht totgelaufen hat. Ich bin jedenfalls wieder richtig auf den Geschmack gekommen.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Ausbaufähiger Auftakt einer neuen Küstenkrimi-Reihe

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
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Mit "Nasses Grab" startet Thomas Herzberg seine neue Küstenkrimi-Reihe "Zwischen Mord und Ostsee". Das Buch ist solide, lässt sich flüssig lesen und hat mich insgesamt ganz gut unterhalten. Die Reihe hat ...

Mit "Nasses Grab" startet Thomas Herzberg seine neue Küstenkrimi-Reihe "Zwischen Mord und Ostsee". Das Buch ist solide, lässt sich flüssig lesen und hat mich insgesamt ganz gut unterhalten. Die Reihe hat aber Potenzial, noch besser zu werden.

Ina Drews und Jörn Appel sind das neue Team der Flensburger Mordkommission. Konflikte sind vorprogrammiert. Jörn ist Inas ex-Schwager - und Ina ist auf ihn gar nicht gut zu sprechen, seit er ihre Schwester samt Kind hat sitzen lassen. Trotzdem raufen sich beide im Laufe der Ermittlungen irgendwie zusammen und geben insgesamt ein tolles Team ab.

Ihr erster Fall: Eine entstellte Leiche wird am Ostseestrand der Halbinsel Holnis gefunden. Die Ermittlungen kommen zügig in Gang. Der Krimi lässt sich gut lesen, ist unterhaltsam und kurzweilig - auch wenn er gerade im zweiten Teil zur Auflösung hin für meinen Geschmack dann doch etwas an Drive und Flow verliert.

Ich bin bekennender Fan von ausführlichen Charakterzeichnungen in Büchern. "Nasses Grab" bietet gleich ganz viele private Baustellen. Beim Lesen arbeitet man sich munter durch den Dschungel menschlicher Beziehungen. Da sammelt Thomas Herzberg bei mir eindeutig Pluspunkte mit. Allerdings gehen Krimihandlung und Spannung dadurch beinahe etwas zu sehr unter. Dabei nimmt der Fall auf einem Fischkutter eigentlich Dimensionen ungeheuren Ausmaßes an...

"Nasses Grab" führt das Ermittlerduo Drews und Apell sehr ausführlich ein. Da steckt soviel drin - dass hätte man fast schon auf mehrere Bände verteilen können. Das Team gefällt mir insgesamt sehr gut. Ich freue mich auf weitere Fälle mit Ina und Jörn. Nachdem ich beide jetzt schon so intensiv kennengelernt habe, darf Band 2 der Reihe gerne etwas Krimi-lastiger ausfallen.

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Veröffentlicht am 26.03.2021

Rasanter Escape Room-Thriller

Der Blutschlüssel
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Sie suchen ein ungewöhnliches Abenteuer, Abwechslung und wollen neue Leute kennenlernen. In der Anonymität von L.A. folgen sechs Menschen dem Lockruf eines mysteriösen Werbeflyers ... und finden sich schließlich ...

Sie suchen ein ungewöhnliches Abenteuer, Abwechslung und wollen neue Leute kennenlernen. In der Anonymität von L.A. folgen sechs Menschen dem Lockruf eines mysteriösen Werbeflyers ... und finden sich schließlich in einem Escape Room wieder, aus dem es kein Entrinnen gibt.

"Der Blutschlüssel" ist ein durchaus gut gelungener Thriller. Der Schreibstil ist leicht und locker. Dabei entwickelt sich der Plot zu einem echten Horrorszenario. Aus einem launigen Spielchen wird bitterer Ernst. Unterschiedliche Charaktere geraten in eine Extremsituation - und der Leser verfolgt gebannt, wer, wie reagiert. Letztendlich hinterfragt man auch ständig, welche Rolle man selbst in so einem Team einnehmen würde.

Die Geschichte ist von vorne bis hinten gut durchdacht und aufgebaut. Die Autorin füttert jedes Kapitel mit kleinen Häppchen aus der Vergangenheit der "Mitspieler" an. Als Leser saugt man jede noch so kleine Info auf und versucht ständig alles irgendwie zusammenzuführen. Das gelingt auch zum Teil. Trotzdem ist der Schluss in seiner finalen Konsequenz eine Überraschung mit absolutem Gänsehaut-Faktor.

Fazit: Spannend, rasant, perfide. Ein echt guter Thriller. Für mich steht fest: In einen Escape Room kriegen mich keine zehn Pferde!!!

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein etwas anderes Pferdebuch

Und dann kam Juli
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Paul wünscht sich einen Hund - und bekommt Juli. Das Pferd steht plötzlich einfach so im Garten. Alle finden Juli süüüß. Alle außer Paul. Er will Juli einfach nur loswerden...

Petra Eimers erstes Kinderbuch ...

Paul wünscht sich einen Hund - und bekommt Juli. Das Pferd steht plötzlich einfach so im Garten. Alle finden Juli süüüß. Alle außer Paul. Er will Juli einfach nur loswerden...

Petra Eimers erstes Kinderbuch basiert auf einer wahren Geschichte.

Ich persönlich bin kein Pferdemädchen und konnte mit Pferdebüchern nie was anfangen. Und trotzdem liebe ich diese Geschichte - gerade weil mir Pauls unverklärte und unromantische Sicht auf die Pferdewelt vertraut ist und gefällt.

Das Hörbuch zum Buch wird von Marius Clarén gesprochen. Knapp zwei Stunden haucht er den Figuren Leben ein und leitet den Hörer sehr lebhaft durch die Höhen und Tiefen dieser Geschichte.

"Und dann kam Juli" ist eine liebenswerte, humorvolle, kurzweilige und unterhaltsame Geschichte. Der Plot nimmt einige Wendungen. Und natürlich gibt es schließlich doch noch ein Happy End für Paul und Juli.


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Veröffentlicht am 14.03.2021

Krimödie ohne Pfiff

Schach mit toter Dame
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20 Stunden

Einem kann ja nicht jedes Buch gefallen. So ging es mir mit diesem hier. Eigentlich leichte Kost für Zwischendurch. Und trotzdem habe ich mich ziemlich schwer damit getan und doch etwas durch ...

20 Stunden

Einem kann ja nicht jedes Buch gefallen. So ging es mir mit diesem hier. Eigentlich leichte Kost für Zwischendurch. Und trotzdem habe ich mich ziemlich schwer damit getan und doch etwas durch die Seiten gequält.

Die Ruhrpott-Krimödie ist von allem was sie sein will für meinen Geschmack zu wenig.

Zu wenig Ruhrpott ... bis auf ein paar Sätze im typischen Jargon - was mich aber auch eher genervt hat.

Zu wenig Krimi ... bis auf einen Mord und ein paar Ermittlungen - was aber nicht richtig spannend war.

Zu wenig Komödie ... bis auf ein paar skurrile Personen und ein paar humorvolle Dialoge - was mir nicht genug war.

Handlung und Charaktere konnten mich nicht wirklich packen. Das Buch ist leichte Kost. Locker geschrieben. Aber mir hat der Drive gefehlt - und damit auch der richtige Ansporn weiterzulesen. Es ist so dahingeplätschert. Ziemlich stereotyp. Oberflächlich. Ohne Pfiff Ansatzweise unterhaltsam mit netten Momenten. Da hätte man aber deutlich mehr draus machen können.

Fazit: Bei "Schach mit toter Dame" handelt es sich bereits um Teil 13 einer Reihe. Ich habe nicht den Eindruck, hier etwas verpasst zu haben. Das Buch war leider nicht so mein Ding.

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