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Veröffentlicht am 29.01.2021

Lustige Story um familiäre Konflikte

Wie man seine Eltern erzieht (Eltern 1)
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Mit "Wie man seine Eltern erzieht" startet Autor Pete Johnson eine neue Teenie-Reihe - ganz im Stil von "Gregs Tagebuch" und "Tom Gates". Der Auftakt ist rundum gelungen.
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Zur Handlung: Luis Familie zieht ...

Mit "Wie man seine Eltern erzieht" startet Autor Pete Johnson eine neue Teenie-Reihe - ganz im Stil von "Gregs Tagebuch" und "Tom Gates". Der Auftakt ist rundum gelungen.
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Zur Handlung: Luis Familie zieht in eine neue Stadt. Plötzlich findet sich Luis an einer Schule mit spaßbefreiten Lehrern und lauter Strebern wieder. Und das, wo Luis doch um jede Vier kämpft und eine Karriere als Comedian anstrebt.
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Die Story von Eltern 1 ist schnell, humorvoll und auf den Punkt erzählt.
Kinder finden sich in Luis und seinen Freunden wieder - die alle so ihre liebe Not mit den Eltern haben.
Eltern können mit den Erziehungsberechtigten im Buch gut mitfühlen - die es mit ihrem Nachwuchs auch nicht so leicht haben.
Aus diesem Spannungsgefüge entsteht eine Geschichte für Jung und Alt gleichermaßen. Es geht um Freundschaft, Erwartungshaltung und Leistungsdruck sowie Erzieungsmethoden die sich irgendwo zwischen Helikopter und Laissez Faire bewegen.
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Schummeleien, Lügen, Heimlichkeiten - Luis macht in "Wie man seine Eltern erzieht" sein eigenes Ding. Am Ende steht aber die Erkenntnis, dass man im Freundes- und Familienverbund am stärksten ist und mit gegenseitigem Vertrauen und gesundem Menschenverstand am besten fährt.
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Als (erwachsener) Leser konnte ich mich in sämtliche Personen im Buch gut einfühlen. Auf der einen Seite die Kinder im Übergang zum Teenageralter, die ihren eigenen Weg gehen wollen - und der ist nicht immer gradlinig perfekt. Auf der anderen Seite die Eltern, die das Beste für ihre Kinder wollen - dabei aber teilweise mehr im eigenen Interesse handeln.
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Fazit: Eltern 1 ist lustig aber auch mit dem nötigen Ernst erzählt. Die Kapitel sind kurz und in Form von Tagebucheinträgen gehalten. Die Story hat Drive und Aussage und vermittelt Werte. Letztendlich ist es fast schon ein kleiner Ratgeber, was den Umgang von Kindern und Erwachsenen miteinander und das Austragen von familiären Konflikten betrifft. Allerdings kommt der Plot locker-leicht und ohne erhobenen Zeigefinger daher. Das Buch könnte auch kleine Lesemuffeln begeistern. Gleichermaßen ist es aber auch für Erwachsene ein Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Skandinavischer Cold Case

Cold Case - Das gezeichnete Opfer
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"Das gezeichnete Opfer" von Tina Frennstedt ist der 2. Cold Case für Ermittlerin Tess Hjalmarsson und ihr Team.
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Zur Handlung: Vor 15 Jahren ist ein junger Mann brutal getötet worden. Der Fall konnte ...

"Das gezeichnete Opfer" von Tina Frennstedt ist der 2. Cold Case für Ermittlerin Tess Hjalmarsson und ihr Team.
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Zur Handlung: Vor 15 Jahren ist ein junger Mann brutal getötet worden. Der Fall konnte nicht aufgeklärt werden. Bei einem neuen, mysteriösen Mord, werden Hinweise gefunden, die beide Fälle miteinander in Verbindung setzen. Das Cold Case-Team taucht nochmal tief in den alten Fall ein ...
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Es ist ein skandinavischer Krimi ganz nach meinem Geschmack. Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und nordisch-klar. Der Plot ist von starken Charakterzeichnungen geprägt. Vor allem Hauptfigur Tess ist eine sehr interessante und nicht so ganz alltägliche Ermittlerin. Sie hat mir vom ersten Moment an gefallen. Dazu kommen viele weitere Figuren, die sehr facettenreich geschildert werden. 
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Der Fall ist spannend. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven.  Der Leser ermittelt mit der Polizei im Hier und Jetzt. Außerdem erfährt man häppcheneeise mehr aus der Vergangenheit. Und es gibt noch eine weitere geheimnisvolle Sichtweise ... Aber ich möchte gar nicht zu viel verraten. 
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Der Krimi ist ein richtig schönes Rätselspiel. Der Spannungsbogen ist kontinuierlich recht hoch. Das baut sich ganz selbstverständlich über Erzählduktus und Beschreibungen auf. Die Story kommt ohne übertriebene Action und Brutalität aus. Zusätzliche Spannung baut sich auf, weil unter Zeitdruck ermittelt wird - das Cold Case-Team soll nämlich in wenigen Tagen aufgelöst werden. 
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Fazit: "Das gezeichnete Opfer" ist nordisch-pur! Ein solider und klassischer Cold Case. Ein bisschen mysteriös. Teilweise düster. Stück für Stück kommen Ermittler und Leser der Wahrheit zusammen näher. Dabei lebt das Buch von Charakteren, über die man mehr wissen möchte. Die Reihe hat definitiv noch Potential für weitere Fälle.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Grandioses Finale der Born-Trilogie

Engelsgrund
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Mit "Engelsgrund" bringt Linus Geschke seine Born-Trilogie zu Ende. Und zu was für einem… 😱
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Der 3. und letzte Band der Reihe. Ein ganz persönlicher Fall. Carlas Tochter Malin ist in die Fänge einer Sekte ...

Mit "Engelsgrund" bringt Linus Geschke seine Born-Trilogie zu Ende. Und zu was für einem… 😱
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Der 3. und letzte Band der Reihe. Ein ganz persönlicher Fall. Carlas Tochter Malin ist in die Fänge einer Sekte geraten. Als ein Mitglied brutal ermordet wird, fackelt Born nicht lange…
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Das große Born-Finale … Es beginnt bildgewaltig. Was für ein Setting. Was für ein Szenario. Ein sehr starker Einstieg. Nach und nach tauchen "alte Bekannte" aus den vorangegangenen Teilen auf. Wie Linus Geschke sie in die Story einbaut und alles miteinander verquickt ist grandios. 
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In "Engelsgrund" verschwimmen die Grenzen von Gut und Böse total. Es fehlt etwas an Born-Action. Die Psychologie der Charaktere steht im Vordergrund. Das geht aber nicht zu Lasten der Spannung. Im Gegenteil. Man weiß, dass hier etwas beendet wird. Dadurch entwickelt sich so eine Bedrohungslage, dass ich Angst um jeden einzelnen in diesem Buch hatte. Kommt aus der Sache überhaupt jemand wieder raus?
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Auch wenn ich die schlimmsten Befürchtungen hatte - das Ende habe ich so nicht kommen sehen. Als das letzte Wort gelesen war, war ich richtiggehend platt und musste erst mal darauf klarkommen. Zur Ruhe gekommen bin ich aber nicht. Gedankenkarussell pur. Diese Story lässt einen so schnell nicht los.
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Fazit: Linus Geschke hat seine Trilogie zu einem würdigen Abschluss gebracht. Ich möchte es beinahe als "herausragend" bezeichnen. Bei mir hat das Buch für totales Gefühlschaos gesorgt. Ein sehr starkes und emotionsgeladenes Finale. Damit kann ich noch nicht sofort abschließen. Das beschäftigt mich nachhaltig.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Unterhaltsames und schönes Kinderbuch

7 Tage sturmfrei
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Ein sehr schönes Kinderbuch. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Und auch das Thema ... da findet sich jeder wieder.
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Wer hat als Kind nicht davon geträumt mal sturmfreie Bude zu haben? Für Charlie ...

Ein sehr schönes Kinderbuch. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Und auch das Thema ... da findet sich jeder wieder.
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Wer hat als Kind nicht davon geträumt mal sturmfreie Bude zu haben? Für Charlie und ihre beiden älteren Geschwister geht der Traum in Erfüllung. Die Eltern gönnen sich eine Woche Urlaub ohne Anhang. Die Daheimgebliebenen wollen ihr Budget aufbessern ... und werden kurzerhand zu Untervermietern für eine Band, die beim örtlichen Festival auftritt.
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Die verschachtelte Erzählung ist toll. Die Eltern sind wieder zu Hause - und entdecken nach und nach Relikte des Besuchs, von dem sie natürlich nichts wissen dürfen. Zum einen wird daraufhin erzählt, was wirklich passiert ist - gefolgt von einer Ausede-Version der Kinder.
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Die Story ist sehr einfallsreich. Mit gefällt, dass sie für ein Kinderbuch alles andere als oberflächlich ist. Vielschichtig werden hier unterschiedliche Themen angeschnitten. Freundschaft, Liebe, Mut, Selbstvertrauen ... Nicht zu vergessen das Thema Inklusion. Wie Charlie ihr Leben mit Handicap und Beinprothese meistert und wie andere damit umgehend ist unheimlich rührend zu lesen.
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Fazit: Das Buch ist kurzweilig und unterhaltsam und auch für Erwachsene ein Lesespaß, bei dem man lernt, das Leben auch mal wieder aus anderen Perspektiven zu betrachten.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Saukomisch - Mehr Comedy als Krimi

Der Tod lässt kein Schwein kalt
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Ein verschneites Dorf. Eine tiefgefrorene Leiche. Ein Wollschwein als Hauptzeuge.
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„Der Tod lässt kein Schwein kalt“ besticht mit ganz viel Comedy. Vor allem die skurrilen Charaktere haben es in sich. ...

Ein verschneites Dorf. Eine tiefgefrorene Leiche. Ein Wollschwein als Hauptzeuge.
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„Der Tod lässt kein Schwein kalt“ besticht mit ganz viel Comedy. Vor allem die skurrilen Charaktere haben es in sich. Odette ist eine alternde Schauspielerin, die in ihrer Karriere auf die Darstellung von über 250 Tatort-Leichen zurückblicken kann und jetzt gnadenlos ausgemustert wird. Die Diva zieht aufs platte Schweizer Land. Ihr Nachbar dort ist der grimmige und wortkarge Bauer Anton der am liebsten mit einem schlichten „Hmpfgr“ reagiert. Mit Frauen hat er eher nix am Hut. Dafür umsorgt er seine weiblichen Hoftiere umso intensiver. Dazu gehört besonders Wollschwein Persephone, die durch besondere Vorkommnisse schwerst traumatisiert wird.
Im Buch reiht sich eine aberwitzige Szene an die andere. Humor ist so eine Sache. Mal kommt er an, mal nicht. In diesem Buch hat er genau meinen Geschmack getroffen. Ich habe teilweise Tränen gelacht.
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Bei der Bewertung macht es mir das Buch etwas schwer. Der Verlag hat es als „Kriminalroman“ gelabelt. Das trifft es meiner Meinung nach aber nicht. „Krimi-Komödie“ wäre treffender. Noch eher ist es sogar eine Komödie mit einem Kriminalfall am Rande. Mit dieser Einordnung würde ich dem Buch fast Höchstpunktzahl geben, weil es wirklich sehr lustig ist. Als Krimi fällt es dagegen eher durch. Kriminalistischen Elemente spielen nur eine untergeordnete Rolle. Es gibt viel Kuriosität aber wenig Spannungsmomente.
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Fazit: „Der Tod lässt kein Schwein kalt“ ist saukomisch. Wer sich herzhaft über kauzige Personen und aberwitzige Situationen amüsieren möchte, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Krimifans, die knallharte Ermittlungen und Spannung erwarten werden hingegen enttäuscht. Das Buch ist definitiv launig, unterhaltsam und gut lesbar. Das Cover macht auch schon deutlich, dass man hier eher mit Humor rangehen muss. Wer einen echten Krimi erwartet, wird dagegen enttäuscht.

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